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Die kindlichen Eigenschaften bewahren

Aus der Juni 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Es sei denn, daß ihr euch umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Matth. 18:3). Wie wichtig ist es, im Lichte dieser Worte von Christus Jesus, daß die Kinder gelehrt werden, sich die kindlichen Eigenschaften zu bewahren.

Unsere Führerin sagt in einer Ansprache an ihre Kirche (Vermischte Schriften, S. 110): „Geliebte Kinder, die Welt braucht euch — und mehr als Kinder denn als Männer und Frauen. Sie braucht eure Unschuld, Selbstlosigkeit, treue Liebe, eure reine Lebensführung.“ Und dann zeigt sie den Weg, wie diese Tugenden erhalten werden können. Sie fährt fort: „Ihr müßt auch wachen und beten, daß ihr diese Tugenden unbefleckt bewahrt und sie nicht durch die Berührung mit der Welt verliert.“

Wachen und Beten gehen Hand in Hand. Wenn Jungen und Mädchen getreulich wachen und ernstlich beten, werden aus ihnen junge Männer und Frauen, die sich ihr eigenes hohes Lebensideal bewahren, unangetastet von der Lebensweise der Schwachen und weltlich Gesinnten. Und die Welt wird die Anregung, die von ihren Bestrebungen ausgeht, fühlen.

Um die Kinder in ihrer Wachsamkeit zu unterstützen, lernen sie in der Sonntagsschule die Zehn Gebote als einen Teil ihrer ersten Lektionen. Und könnten sie getreuere Wachtposten aufstellen? Hier, in den Zehn Geboten, finden wir die wahre Richtschnur für einen christlichen Charakter in jeder Lebenslage. Das Kind, das eine gründliche Unterweisung in den Zehn Geboten, in ihrer wörtlichen wie geistigen Bedeutung, erfährt, lernt täglich und stündlich zu wachen. Es lernt auf der Hut zu sein vor solch betrügerischen Eindringlingen wie Eigenwillen, Haß, Rache, Falschheit, Begehrlichkeit, falschen Gelüsten, die alle in vernichtendem Gegensatz stehen zu kindlichen Eigenschaften wie liebevoller Gesinnung, Beständigkeit, Aufrichtigkeit, Demut und Reinheit.

Wachsamkeit allein jedoch genügt nicht. Wachen ohne Beten könnte das Kind zu einem Opfer der Selbstgerechtigkeit oder der Furcht machen und würde in jedem Fall zu menschlicher Schwäche statt zu göttlicher Stärke führen. Wachsamkeit ist wesentlich für die Sicherheit; ohne Gebet jedoch ist sie nicht dazu angetan, die kindlichen Eigenschaften zu bewahren und zu entwickeln. Deshalb wird die Kinder außer dem Dekalog auch das „Gebet des Herrn“ gelehrt, mit seiner geistigen Auslegung, wie wir sie im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit“ finden (S. 16). Wenn das „Gebet des Herrn“ verstanden und betätigt wird, bringt es der Schwäche des sterblichen Gemüts Stärke von dem Gemüt, das allmächtig ist. Es belebt die Wachsamkeit mit jener geistigen Kraft, welche Unruhe und Furcht zerstört, das Vertrauen aufrichtet und die Überzeugung von des Menschen geistiger Individualität hervorbringt. Mit anderen Worten, nur in Verbindung mit dem Gebet wird die Wachsamkeit wirksam.

Das Kind, das daran gewöhnt ist zu beten, pflegt die kindlichen Eigenschaften, die ihm viele Fehler, Mißerfolge, Schwierigkeiten und vielen Kummer ersparen werden. Wenn es um einen Entschluß ringt und darüber betet, wird es sich nicht den vernünftigen Ratschlägen seiner Eltern und Lehrer widersetzen. Das Gebet wird sein Denken so erleuchten, daß es ganz von selbst mit dem göttlichen Willen übereinstimmt. Dann wird das Kind in der Regierung Gottes seine eigene, wahre Selbstregierung finden.

Zusammen mit den Zehn Geboten und dem „Gebet des Herrn“ werden die Schüler die Seligpreisungen gelehrt. Diese Lektionen erläutern die Wirksamkeit des göttlichen Gesetzes in der menschlichen Erfahrung und machen die Schüler mit den reichen Segnungen bekannt, die denen zufallen, die ihr Leben von Gott regieren lassen. Diese Erkenntnis wird dem Schüler zu einem wirklichen Ansporn, die kindlichen Eigenschaften zu bewahren.

Aus dem ersten dieser Bibelverse (Matth. 5:3): „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr“, lernt der Schüler, daß, als Vorbedingung für das Erlangen von Harmonie und Erfolg in jeder Lebenslage, das Denken zuerst für die Wahrheit empfänglich sein muß. Dann entfalten die Seligpreisungen Schritt für Schritt die großen Möglichkeiten der Menschen, die das göttliche Gesetz in ihrem täglichen Leben betätigen. Die Seligpreisungen entfalten geistige Herrschaft, Gesundheit, Glück, Harmonie, Nützlichkeit und Erfolg. Sie entfalten das Reich Gottes, das nicht weit entfernt, sondern inwendig in uns ist — und schon jetzt erreichbar im Verhältnis zu der Empfänglichkeit unseres Denkens.

Die Seligpreisungen erwecken im Kinde einen wahren Begriff von Streben, in Übereinstimmung mit dem letzten Satz in der schon erwähnten Ansprache Mrs. Eddys: „Gibt es ein höheres Streben, als das in euch zu erhalten, was Jesus liebte, und zu wissen, daß euer Beispiel mehr als eure Worte die Sittlichkeit der Menschheit bestimmt!“ Hier ist ein Streben, frei von Nebenbuhlerei, Neid, Eifersucht und Enttäuschung — ein Streben, das auf die Vaterschaft Gottes — des göttlichen Prinzips des Menschen — gegründet ist, und auf das Verständnis, daß die Kinder Gottes vereint sind in ihren Bestrebungen, ihren Beweggründen und Zielen und in ihrer Liebe zueinander. Von solch einem Streben beseelt, werden die Kinder nicht nur in der ihnen rechtmäßig zukommenden Beschäftigung erfolgreich sein, sondern sie dürfen wissen, daß sie durch ihr Beispiel das moralische Niveau des Menschengeschlechts heben. Wahrlich bedarf die Welt des kindlichen Denkens!

Die Schüler zu lehren, sich die kindlichen Eigenschaften zu bewahren, wie es in den ersten Lektionen geschieht, ist eine heilige Pflicht und sollte deswegen beim Lehren der folgenden Lektionen immer wieder betont werden. Es ist das große Vorrecht des Sonntagsschullehrers, das Kind so zu unterrichten, daß es tief erfüllt wird von diesen grundlegenden Lektionen über das göttliche Gesetz, und daß es demütig, dankbar und freudig darangeht, sie im täglichen Leben anzuwenden.

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