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Die passende Beschäftigung

Aus der Juni 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird allgemein anerkannt, daß unsere Einstellung zu unserer Arbeit unsere Gesundheit und unser Glück in hohem Maße beeinflußt. In den letzten Jahren sind viele Bemühungen gemacht worden hinsichtlich der Berufsberatung und angenehmener Arbeitsbedingungen in Büros und Fabriken; und doch gibt es überall noch Menschen, für die die Arbeit eine tägliche Tretmühle ist, die sie das Verdienen des Lebensunterhaltes nennen.

Wenn jemand sich in einem solch unglücklichen Gemütszustand befindet, sollte er seine Vorstellung vom Leben im Lichte der Christlichen Wissenschaft überprüfen — der Wissenschaft vom wirklichen Sein des Menschen. Diese Wissenschaft befähigt uns zu beweisen, daß das wirkliche Leben geistig ist, die unaufhörliche Entfaltung eines unendlich weisen und liebevollen Plans. Der Mensch lebt als Idee Gottes, des göttlichen Gemüts, und befindet sich als Widerspiegelung dieses Gemüts immerdar an seinem rechten Platz. In dem Maße, wie wir diese Wahrheiten verstehen und anwenden, wird unsere Arbeit zu einer Nutzbarmachung geistiger Ideen und bekundet sich äußerlich in einer uns zusagenden und nützlichen Beschäftigung.

Die monotone Plackerei und die aufgezwungene Hetze in der menschlichen Erfahrung haben ihren Ursprung in dem Glauben an eine sterbliche, von Gott getrennte Selbstheit. Diesem falschen Glauben gemäß ist der Mensch scheinbar dazu bestimmt, Perioden des Wachstums, der Entfaltung und des Verfalls zu durchlaufen. Aber das menschliche Denken kann aus dieser falschen Auffassung vom Leben erweckt werden, wenn es des Menschen wirkliches Sein als Bild und Gleichnis Gottes erkennt.

Viele Menschen konnten in ihrer unmittelbaren Erfahrung die Wahrheit der folgenden Worte von Mrs. Eddy beweisen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 517): „Der Mensch ist nicht dazu geschaffen den Acker zu bauen. Herrschaft is sein Geburtsrecht, nicht Unterwerfung. Er ist Herr über die Annahme von Erde und Himmel — allein seinem Schöpfer untertan.“

Wenn der Christliche Wissenschafter an dem Begriff von des Menschen wahrer Wesenheit festhält, erkennt er, daß seine wirkliche Arbeit darin besteht, geistige Ideen praktisch zum Ausdruck zu bringen. Ungeachtet dessen, was auch im Reich der Materie vor sich zu gehen scheint, Gottes Plan für Sein Universum ist weise und segensreich und erhält jede Individualität in ihrer richtigen Stellung geistiger Widerspiegelung.

Des Menschen Umgebung ist harmonisch, seine Fähigkeiten sind ihm von Gott verliehen, und seine Sicherheit wird durch das göttliche Gesetz aufrechterhalten. Wenn unsere Beschäftigung nicht die richtige zu sein scheint, können wir die Wahrheit von der geistigen Selbstheit des Menschen anwenden und erkennen, daß diese als ein berichtigendes Gesetz in unseren menschlichen Angelegenheiten wirkt. Entweder ändern sich die Umstände unserer gegenwärtigen Beschäftigung oder wir werden zu einer passenderen Stellung geführt.

Von Furcht erfüllt tauschte die Verfasserin zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ihre gewohnte Beschäftigung gegen eine Stellung im Büro aus, die an sich wohl angenehm war, sich aber dann als äußerst unpassend für sie erwies. Als sie standhaft an der geistigen Tatsache von des Menschen wahrer Individualität und Stellung in Gottes Plan festhielt, erkannte sie bald, daß sie von der allgemeinen Vorstellung von Unruhe und Veränderung irregeführt worden war. In ihrem Denken kehrte sie diese Suggestionen beharrlich um und fing an, klar zu erkennen, daß das Böse, ganz gleich wie weit auch verbreitet, nicht mehr Macht hat, als unsere Annahme ihm zugesteht.

Als sie sich demütig prüfte, erkannte sie auch, daß sie lernen mußte, gewisse Eigenschaften von Geschäftsinitiative auszudrükken, und das nicht auf einem entfernten Betätigungsfeld, sondern gerade auf ihrem eigenen Arbeitsgebiet. Sie entschloß sich, das zu tun, und sehr bald hatte sie eine ganze Reihe ihr zusagender Arbeiten, eine reichlichere Versorgung als zuvor und ein befriedigendes Gefühl von Freiheit und Herrschaft.

Die Ausübung der Christlichen Wissenschaft versucht nicht, etwas Unpassendes passend zu machen. Menschlich gesprochen, unterscheiden wir uns alle durch unsere Herkunft und unsere Fähigkeiten, und die Widerspiegelung der unendlichen Weisheit des Gemüts führt jeden glücklicherweise zu der Arbeit, für die er im Augenblick am besten geeignet ist. Wenn wir jeden Umstand, sei er uns zusagend oder nicht, als eine Gelegenheit betrachten, mehr von der Wahrheit hinsichtlich des Menschen auszudrücken, erkennen wir, daß wir niemals durch äußere Bedingungen auf einen falschen Platz gestellt werden können, sondern nur dadurch, daß der einzelne diese einfach hinnimmt. Das Bedürfnis ist stets ein geistigerer Begriff vom Sein.

Der hingebungsvolle Christliche Wissenschafter versucht nicht, die einzelnen Stadien des Fortschritts zu überspringen, oder nur darum Pläne zu machen, weil diese menschlich wünschenswert sind. Eigenwille oder der Glaube an einen persönlichen Intellekt vermögen sehr hinterlistig zu wirken, und der fortschreitende Christliche Wissenschafter sollte seine Beweggründe prüfen, um zu sehen, ob sie ihn in erster Linie zu größerer geistiger Erleuchtung führen. Ein hilfreicher Hinweis wird in den Sprüchen gegeben (3:5, 6): „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“

Eine andere Neigung des menschlichen Gemüts, vor der wir uns hüten müssen, ist der Wunsch, materielle Dinge um ihrer selbst willen zu erlangen. In der Christlichen Wissenschaft führt die Demonstration immer zu einer Befreiung von irgendeiner Phase der Annahme, daß der Mensch ein Sterblicher sei, der in der Materie lebt und von ihr abhängig ist.

Christus Jesus sagte (Joh. 10:11): „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Doch in Verbindung mit dieser Verheißung müssen wir auch seine Erklärung annehmen (Luk. 12:15): „Niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“

Die wissenschaftliche Anwendung geistiger Ideen deckt den menschlichen Bedarf, oftmals reichlich, immer aber ausreichend. Eine solche Betätigung ist stets zusagend und unterstützt einen hohen Lebensstandard, der von dem Druck ständiger Schulden unbelastet ist. Wenn wir das Himmelreich suchen, den geistigen Begriff einer jeden Lage, dann setzen wir hinsichtlich des Aufwandes von Zeit und Geld die wichtigsten Dinge an erste Stelle und bekunden Lauterkeit und Liebe für unsere Mitmenschen in allen unseren Handlungen.

Jeder, wo er auch sein mag, kann geistige Ideen in seiner augenblicklichen menschlichen Lebenslage anwenden. Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 118): „Seid guten Mutes; der Kampf mit dem Selbst ist gewaltig; er verlangt unsere ganze Kraft, doch das göttliche Prinzip wirkt mit uns — und durch Gehorsam wird die beharrliche Bemühung mit immerwährendem Sieg gekrönt.“

Dieser Kampf, diese geistig mentale Regsamkeit, sichert uns die Fortdauer des Guten und treibt die Furcht ebenso wie das Verlangen aus, sich von geistiger Wirksamkeit zurückzuziehen. Das Nutzbarmachen geistiger Ideen ist ein allmähliches Vorwärtsschreiten aus der falschen Vorstellung heraus, daß der Mensch in der Materie lebe und von ihr abhängig sei; und wir befinden uns stets in einer geeigneten Stellung, um die Freude und Zufriedenheit des zeitlosen, todlosen Seins zum Ausdruck zu bringen.

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