Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy sagt vom Meister Christus Jesus in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 74): „Er trat dem Widerstand der Welt entgegen und bezwang ihn.“ Jeder Anhänger der Christlichen Wissenschaft muß ebenso dem Anspruch des Irrtums, der Wahrheit widerstehen zu können, entgegentreten und ihn bezwingen. Diese Handlungsweise ist unerläßlich für seinen geistigen Fortschritt und damit für die Ausarbeitung seiner eigenen Erlösung. Sie ist auch wichtig für den Fortschritt seiner Kirche und den Fortschritt der Bewegung der Christlichen Wissenschaft.
Dies mag unlogisch erscheinen im Hinblick auf die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß Gott, die Wahrheit, unendlich, ja Alles, ist, der einzige Schöpfer, der nichts Ihm Unähnliches erschafft. Man mag die Frage stellen: „Warum von dem Widerstand gegen die Wahrheit Kenntnis nehmen, wenn es doch in der ganzen Schöpfung Gottes nichts gibt, das Ihm entgegengesetzt ist?“ Weil das sterbliche Gemüt, der Irrtum, Dasein beansprucht, weil es Anspruch darauf erhebt, das Gegenteil des göttlichen Gemüts zu sein und Gegenwart, Macht, Intelligenz und Tätigkeit zu besitzen, mit denen es der Wahrheit Widerstand leisten kann. Obwohl diese Ansprüche völlig grundlos sind, dürfen sie nicht ignoriert werden. Ein falscher Anspruch, der ignoriert wird, vermag eine ebenso schlechte Wirkung zu erzeugen, wie wenn er als gültig angenommen würde. Damit der Anspruch des Irrtums, der Wahrheit Widerstand zu leisten, machtlos und wirkungslos gemacht werden kann, muß er aufgedeckt, als falsch zurückgewiesen und durch unsere Vergegenwärtigung von der Allheit und Allmacht Gottes, der Wahrheit, ersetzt werden. Wenn dies getan wird, wird sich die Entfaltung des Guten in zunehmendem Maße in unserer Erfahrung bekunden.
Was erhebt den Anspruch, unserem geistigen Fortschritt Widerstand entgegenzusetzen? Paulus erklärt, es sei die fleischliche Gesinnung. In seinem Brief an die Römer sagt er (8:7): „Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.“ Daß dieses Fleischlich-gesinnt-sein das gerade Gegenteil des Geistlich-gesinnt-seins ist, wird durch den vorangehenden Vers klargemacht: „Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“
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