Christus Jesus forderte Gehorsam sowohl gegen das moralische wie auch gegen das geistige Gesetz. Zu dem lahmen Mann, den er geheilt hatte, sagte der Meister (Joh. 5: 14): „Sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.“ Und zu dem Weib, das im Ehebruch ergriffen worden war, sagte er (Joh. 8:11): „Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!“
Die Christliche Wissenschaft macht uns nachdrücklich klar, wie wichtig es ist, ein höheres, ein geistigeres Verständnis der biblischen Ermahnungen zu erlangen. Sie betont, daß wir erkennen müssen, daß es nur einen Gott gibt, das Gute, und daß Er der Schöpfer und der vollkommene Erhalter des Menschen ist. Sie fordert von uns, in immer zunehmendem Maße alles in unserer menschliehen Erfahrung als unwirklich zurückzuweisen, was nicht gut, wertvoll oder wahr ist. Wenn wir das höhere, geistige Verständnis der biblischen Gebote erlangen, erkennen wir, daß die Christliche Wissenschaft keinen Ungehorsam gegen die strengen und buchstäblichen Forderungen des moralischen Gesetzes gutheißt. Wenn wir dieses Gesetz nicht kennen und es nicht befolgen, sind wir nicht vorbereitet für die geistige Auslegung seiner Bedeutung.
Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß Kinder gelehrt werden sollten, ihren menschlichen Eltern die gebührende Ehrerbietung und Achtung zukommen lassen, wie eines der Gebote bestimmt. Es sei denn, daß Kinder wissen, wie sie ihre menschlichen Eltern lieben können, wie könnten sie dann Gott erkennen und lieben? Wie können sie Seine Immergegenwart erkennen, Seine vollkommene Herrschaft, Seine unendliche Schöpfung? Wie können sie sich eines Lebens in voller Genüge erfreuen, das sich als Folge des Gehorsams gegen das geistige Gesetz entfaltet? Johannes erklärte (1. Joh. 4:20): „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?"
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