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Das geistige Heilen ist göttlich natürlich

Aus der Oktober 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das geistige Heilen ist natürlich — göttlich natürlich; und doch erscheint den meisten Menschen solch ein Heilen übernatürlich und wie ein Wunder. „Der natürliche Mensch“, sagte Paulus, „vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein“ (1. Kor. 2:14).

Dieser „natürliche Mensch“ sieht das als wirklich an, was von den körperlichen Sinnen wahrgenommen werden kann, was physisch analysiert und auf seine grundlegenden materiellen Elemente zurückgeführt werden kann. Mrs. Eddy bezog sich auf solch einen Menschen, wenn sie schrieb: „Der sterbliche Mensch hat ein Bündnis mit seinen Augen geschlossen, um die Gottheit mit menschlichen Begriffen zu verkleinern“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 255). Christus Jesus aber brachte der Menschheit einen völlig anderen Begriff vom Menschen, und er identifizierte diesen Menschen als die wahre geistige Selbst-heit eines jeden menschlichen Wesens.

Dem „natürlichen Menschen“ scheint dieser wahre Begriff vom Menschen, den Jesus der Menschheit brachte, mysteriös zu sein, und das Leben des Meisters kommt ihm unerklärlich und wie ein Wunder vor. Doch wenn der Christus, den Jesus darstellte, Zugang zu unserem Herzen findet, gibt er uns einen wahren Begriff von uns selbst sowie eine geistige Auslegung von allem, was der Meister sagte und tat, und befähigt uns so, die göttlich natürliche Seite seiner Mission zu erkennen. Diese geistige Auslegung muß unterschieden werden von dem üblichen Mißbegriff, der alles, was über den materiellen Daseinsbegriff hinausgeht, als übernatürlich und rätselhaft bezeichnet.

Wenn man die Vorteile des geistigen Heilens untersucht, findet man als erstes, daß solch ein Heilen die Offenbarwerdung des geistigen Gesetzes darstellt, und nicht eine Abweichung von dem, was man als materielle Gesetze bezeichnet.

Das geistige Gesetz steht selbstverständlich über dem, was gemeinhin als Naturgesetz bezeichnet wird; aus diesem Grunde wird auf das geistige Heilen oft als auf das metaphysische Heilen Bezug genommen. In der Christlichen Wissenschaft schaltet sich das geistige Gesetz ein und verwirft die sogenannten materiellen Gesetze. Da Geist unendlich und allerhaben ist, ist das geistige Gesetz allenthalben allerhaben. „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert“, so lesen wir in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 427), „muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“

Physische Gesetze kommen nur demjenigen grundlegend für das Dasein vor, der mit dem Geist und seinen Gesetzen nicht vertraut ist und der glaubt, das Universum, in dem er lebt, sei materiell. „Der natürliche Mensch“ nimmt an, und zwar fälschlicherweise, der Mensch sei materiell, ein Erzeugnis der Natur, und so identifiziert er sich mit der Materie anstatt mit dem Geist und seinen lebenspendenden und die Gesundheit erhaltenden Gesetzen.

Und doch ist für solch einen Menschen ein wirksames Heilmittel verfügbar, das seine menschliche Daseinsauffassung umzuwandeln vermag, so daß der geistige Zustand des Seins erkannt werden kann. Ein Name für dieses wirksame Heilmittel ist „das Wort“, auf das sich ein Bibelkommentar bezieht als „die sich selbst offenbarende Wirksamkeit Gottes in Gott selbst, die von Gott unterschieden, aber nicht von Ihm getrennt ist“. Ein anderer Name für dies wirksame Heilmittel ist der Christus, wie er weiter oben in diesem Leitartikel erwähnt wurde. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 332 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein redet.“

Diese göttliche Botschaft, in der Gott sich selbst den Menschen offenbart, erweckt das menschliche Denken zu der Erkenntnis, daß der Mensch nicht das sterbliche Wesen ist, das er zu sein scheint, sondern daß er in Wirklichkeit ein Kind Gottes ist, untrennbar vom Geist und vom geistigen Reich.

Solch eine geistige Erleuchtung befähigt einen zu erkennen, wie natürlich es für den himmlischen Vater des Menschen ist, ihn in einem Zustand makelloser, geistiger Vollständigkeit zu erhalten, und wie unnatürlich es für solch einen Vater wäre, Sein Kind einer mutmaßlichen Wesenheit, die das Böse genannt wird, auszuliefern.

Die Christliche Wissenschaft versorgt die Menschen mit dem, was sie benötigen — mit einem Verständnis von Gott, das Sein makelloses Wesen enthüllt und diesem gerecht wird. Zu glauben, dem Höchsten Wesen fehle es derart an Macht, Weisheit und Liebe, daß es den Menschen der Sünde und der Krankheit unterwirft, würde bedeuten, der Gottheit keine Allmacht und Allwissenheit zuzuschreiben.

Einige behaupten zwar, daß ein solcher Gottesbegriff in der Bibel bestätigt werde und daß sich die Lehren, die den Menschen als durch die Sünde von Gott abgefallen ansehen, auf solch einen Gottesbegriff gründeten. Aber die göttliche Wissenschaft widerlegt diese falsche Auslegung und findet in der Bibel einen völlig anderen Begriff vom Menschen. Überdies erklärt diese Wissenschaft — und sie befähigt uns auch, es zu beweisen — daß alle unsere Schwierigkeiten mentaler und körperlicher Natur unmittelbar zurückgeführt werden können auf einen falschen Begriff von uns selbst und von unserer Beziehung zu Gott.

Christus Jesus kam nicht auf diese Erde, um Fehler zu berichtigen, die der Schöpfer gemacht hatte, sondern um die falschen Vorstellungen von Gott zu berichtigen, mit denen die Menschen im Laufe der Jahrhunderte so erfolglos gerungen haben. Der Meister brachte der verwirrten Menschheit einen wahren Begriff von der zärtlichen Liebe des himmlischen Vaters. Er zeigte ihnen seine eigene Überlegenheit über das Böse und ermutigte sie, diese Überlegenheit auch für sich selbst, als die Kinder Gottes, geltend zu machen. Nur für den „natürlichen Menschen“ war das Leben des Meisters übernatürlich. Die göttliche Natürlichkeit dieses Lebens wird klarer in dem Verhältnis, wie der Christus, die wahre Idee Gottes, das menschliche Bewußtsein durchdringt und die Finsternis geistiger Unwissenheit und Sünde vertreibt.

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