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„Wo bist du?“

Aus der Oktober 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der biblischen Allegorie von Adam wird dieser als so unter der Einwirkung vom Böser oder dem sterblichen Gemüt und dessen Erscheinungsformen dargestellt, daß er sich fürchtete und versuchte, sich zu verbergen vor Gottes einhaltgebietender Frage: „Wo bist du?“ (1. Mose 3:9.)

Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 307): „Über dem furchtbaren Getöse des Irrtums, seiner Finsternis und seinem Chaos, ertönt noch heute die Stimme der Wahrheit:, Adam ... wo bist du? Bewußtsein, wo bist du? Weilst du in der Annahme, daß Gemüt in der Materie ist und daß das Böse Gemüt ist, oder lebst du in dem lebendigen Glauben, daß es nur einen Gott gibt und geben kann, und hältst du Sein Gebot?'“

Einer der wichtigen Punkte, die wir beim Studium der Christlichen Wissenschaft erfassen, ist das Unterscheiden zwischen dem göttlichen Gemüt and dem sterblichen Gemüt. Mrs. Eddy gebraucht das Wort Gemüt als genaue Bezeichnung für Gott; sie schreibt es im Englischen mit großem Anfangsbuchstaben, wenn immer es sich auf Gott bezieht. Der Mensch ist die Widerspiegelung des Gemüts und hat kein anderes Gemüt.

Mrs. Eddy hat den Ausdruck „sterbliches Gemüt“ eingeführt, um damit den Ursprung aller irrigen Begriffe zu bezeichnen. Dieses sogenannte Gemüt stellt alles dar, was endlich und begrenzt ist, im Gegensatz zu dem unendlichen und unbegrenzten göttlichen Gemüt.

Wenn wir uns beständig vom Augenschein der fünf materiellen Sinne abwenden und die Allmacht und Vollkommenheit Gottes und Seiner Schöpfung anerkennen, dann leben wir „in dem lebendigen Glauben, daß es nur einen Gott gibt und geben kann“, dessen Gebot wir dann halten. Jedesmal, wenn Furcht oder Schmerz, Mangel oder Zwietracht unsere Aufmerksamkeit beanspruchen möchten, dann müssen wir uns vom Zeugnis der materiellen Sinne abwenden. Wenn wir nicht auf die Materie, sondern auf das Gemüt blicken, dann sehen wir nur, was wirklich und ewig ist; und so sind wir imstande, das geistige Bewußtsein des Seins zu erlangen und die Lüge durch ihr Gegenteil zu ersetzen.

Eine Christliche Wissenschafterin entdeckte eines Tages an ihrem Bein einen recht bösartig aussehenden Ausschlag. Es drängten sich ihr viele Vermutungen auf, was es sein könne. Und obwohl sie eifrig bemüht war, seine Unwirklichkeit zu erkennen, untersuchte sie doch jeden Tag sorgfältig, ob sich der Zustand gebessert habe. Nach etlichen Tagen ernsten, gebeterfüllten Arbeitens fand sie zu ihrer Beunruhigung eines Morgens, daß der Ausschlag sich ausgebreitet hatte.

In ihrer mentalen Arbeit für sich selbst, an diesem Tage, betete sie um Erleuchtung, und so kam ihr, gleich einem Engelsgedanken, die Klarheit, daß sie die Materie beobachtet hatte, um festzustellen, was die Materie tat. Sie glaubte, hier müsse kranke Materie zu gesunder Materie gemacht werden, und sie wartete ständig darauf, daß sich der materielle Zustand bessern sollte.

Indem sie sich entschlossen von dem falschen Bild abwandte, beanspruchte sie als Kind Gottes ihre Vollkommenheit, Makellosigkeit, Reinheit und Freiheit. Sie erkannte, daß es nichts Böses gab, das die Widerspiegelung Gottes beflecken konnte, daß jede sogenannte Krankheit nur vom sterblichen Gemüt für wirklich gehalten wurde und daß der Christus, die Wahrheit, jederzeit gegenwärtig war, um den Adamsirrtum zu zerstören.

Nach einiger Zeit bemerkte sie, daß die Haut an ihrem Bein wieder rein war. Nun verstand sie, daß sie geheilt wurde, als sie den Christus in ihr Bewußtsein aufnahm, und daß der krankhafte Zustand aus ihrer Erfahrung verschwand, als sie aufgehört hatte, ihren Körper zu beobachten.

Der Adamsirrtum, der vorgibt, der Mensch sei der Krankheit und Auflösung unterworfen, führt uns in Versuchung, über diese irrigen Zustände des menschlichen Körpers nachzudenken. Doch in der Christlichen Wissenschaft können wir beweisen, daß die materiellen Ansprüche und Versuchungen in dem Verhältnis machtlos sind, wie wir verstehen, daß nur die beständige Entfaltung des Guten das Bewußtsein des Menschen ausmacht.

Wenn wir Gottes inniges Verhältnis zu uns als Vater-Mutter, als Liebe, verstehen, dann können wir unsere Aufmerksamkeit in größerem Vertrauen auf das richten, was wirklich und ewig ist. Wenn ein irrtümlicher körperlicher Zustand in unser Bewußtsein aufgenommen worden ist und wir ihn ständig überwachen, ob er sich bessert, oder angstvoll feststellen, daß er noch immer sichtbar ist, beobachten wir dann nicht das sterbliche Gemüt? Aber wenn wir bereit sind zu lauschen, dann hören wir die Stimme des Christus, der Wahrheit, die zu uns spricht von der Vollkommenheit des Gemüts und allen Ideen des Gemüts.

Mrs. Eddy sagt uns (Miscellany, S. 210): „Geliebte Christliche Wissenschafter, lasset euer Gemüt so von der Wahrheit und der Liebe erfüllt sein, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, daß einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann. Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen, und keinen Raum, den es ausfüllen kann.“

Wenn wir diesem Geheiß folgen, dann werden wir uns nicht fürchten, auf die Frage: „Wo bist du?“ zu antworten, denn wir werden verstehen, daß wir „in dem lebendigen Glauben“ leben, „daß es nur einen Gott gibt und geben kann“, und daß der Mensch vollkommen ist und immerdar vollkommen sein wird.

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