An einem Sonntagmorgen wurde in einer der oberen Klassen einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule die Frage gestellt: „Woran können wir erkennen, ob wir wirklich verliebt sind?“ Da sich die Schülerinnen der Klasse bewußt waren, daß andere Gefühle manchmal fälschlicherweise für Liebe gehalten werden, waren sie an einer Erörterung dieser Frage sehr interessiert.
Eine Schülerin erinnerte sich an die Erklärung im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy (S. 102): „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes.“ Als die Klasse über diesen Satz nachdachte, wurde es den Schülerinnen klar, daß wirkliche Anziehungskraft das Ergebnis der Widerspiegelung des Geistes und der Eigenschaften des Geistes sein muß. Wenn wir uns daher zu einem anderen hingezogen fühlen, wäre es hilfreich, uns selbst zu fragen: Was liegt dieser Anziehung zugrunde? Werde ich von den Eigenschaften Gottes, des Geistes, angezogen? Bringt dieser Mensch Eigenschaften wie Reinheit, Rechtschaffenheit, Beständigkeit, Freude, Güte und dergleichen zum Ausdruck?
Sollte die Antwort darauf „Ja“ lauten, so würden wir wissen, daß wir in der rechten Weise angezogen wurden. Doch wenn das nicht der Fall ist, dann muß die Zuneigung ein falsches Gefühl sein, denn sie wäre ausschließlich auf physische Vorstellungen gegründet, die immer flüchtig und veränderlich sind. So wurde erkannt, daß sich bei einer ehrlichen Bewertung unserer Zuneigung zu einem anderen sehr bald herausstellen würde, ob sie sich auf das Vorbild der göttlichen Liebe oder auf persönliche Anziehung gründet.
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