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„Es ist alles euer“

Aus der Oktober 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschen sind fortgesetzt damit beschäftigt, nach etwas Neuem und Eindrucksvollem zu suchen, womit sie ihre materiellen Lebensbedingungen verbessern können. Das Suchen nach Gesundheit, Glück, Freiheit und Versorgung — nach allem, was zur Befriedigung der sogenannten menschlichen Bedürfnisse dient — geht weiter; doch die Dinge, deren wir wirklich bedürfen, liegen in unserer unmittelbaren Reichweite. Die Christliche Wissenschaft vermittelt eine hilfreiche Einstellung zu dem, was das menschliche Dasein zu sein scheint. Sie lehrt die Allmacht und Allgegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, die den Menschen ewiglich mit allem versorgt, was für seine individuelle Vollkommenheit erforderlich ist.

Vor vielen Jahrhunderten erklärte der Apostel Paulus (1. Kor. 3:21): „Es ist alles euer.“ Diese Erklärung enthält keine Einschränkung. Sie schließt eine unbedingte Überzeugung von der Allheit Gottes und Seiner unbegrenzten Güte in sich. Wo immer wir uns befinden, was auch immer die Umstände oder Bedingungen dieses Adamstraums von Leben in der Materie sein mögen, wir müssen uns vergegenwärtigen, daß Gott, der Geber alles Guten, Seine Schöpfung ununterbrochen erhält, behütet und bewahrt.

Mary Baker Eddy schreibt (Miscellany, S. 5): „Gänzlich getrennt von diesem sterblichenTraum, dieser Trugvorstellung und Sinnestäuschung, kommt die Christliche Wissenschaft, um den Menschen als Gottes Ebenbild, als Seine mit Ihm zusammenbestehende Idee, zu enthüllen — um zu offenbaren, daß Gott der Geber alles Guten ist und der Mensch alles hat, was Gott gibt.“ Die Wahrheit, daß der wirkliche Mensch die geistige Idee Gottes ist, weist die Annahme, der Mensch sei sterblich, zurück. Wenn wir diese Wahreit erkennen, wenden sich unsere Gedanken ab von der begrenzten materiellen Vorstellung von der Schöpfung und hin zu der Betrachtung unserer wirklichen geistigen Identität als der Kinder Gottes.

Jesus bewies, daß der Christus — seine geistige Sohnschaft und Identität — nicht der Begrenzung und den falschen Annahmen des sterblichen Gemüts unterworfen war. Der Meister sagte (Matth. 6:8): „Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet.“ Dies bedeutet nicht, daß sich Gott, der unendliche Geist, materieller Dinge bewußt ist, sondern daß Er geistige Ideen erkennt und diese mitteilt.

Wenn wir diese Ideen beherbergen und unentwegt an ihnen festhalten, bekunden sie sich als die Dinge, deren wir bedürfen. Diese geistigen Ideen sind des Menschen einziger Besitz, und in dem Maße, wie wir lernen, Gott, das unendliche Gemüt, widerzuspiegeln, sind diese Ideen unser, und zwar in reichem Maße. Das wirkliche Bewußtsein ist sich nur des unbegrenzten geistigen Guten bewußt.

Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn enthält für uns eine Lektion hinsichtlich des wahren Seins. Das Umherwandern des verlorenen Sohnes und sein vergebliches Suchen nach Glück und Unterhalt endeten schließlich in Enttäuschung. Die Erkenntnis, daß man durch Unrechttun nichts erreicht, verbunden mit der selbstauferlegten Strafe für die Sünde, erweckte den verlorenen Sohn zur Reue. Dann vollzog sich sein geistiges Erwachen, und mit diesem Erwachen kam das Verlangen, denselben Weg zurückzugehen. Als er mit aufrichtiger Reue in seines Vaters Haus zurückkehrte, wurde er mit Freude und Liebe empfangen. Das Kleid, der Fingerreif und die Schuhe deuteten darauf hin, daß ihm die Ehre und Würde, die ihm als seines Vaters Sohn rechtmäßig zustanden, wieder zurückgegeben worden waren.

Der andere Sohn, der seines Vaters Haus nie verlassen hatte, nahm eine kritische Haltung ein und beneidete seinen zurückgekehrten Bruder um die Aufmerksamkeit, die ihm geschenkt wurde. Mit liebevollem Erbarmen entgegnete der Vater seinen grollenden Bemerkungen, indem er sagte (Luk. 15:31): „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“ Allen Seinen Kindern, Seinen geistigen Ideen, erklärt unser himmlischer Vater immerdar: „Alles, was mein ist, das ist dein.“ Da Gott immer gegenwärtig ist, können wir gewiß sein, daß Er, die Liebe, eine reichliche Versorgung mit Gesundheit, Glück und rechten Ideen bereitet hat, um alle Bedürfnisse zu befriedigen.

Die Lehren der Christlichen Wissenschaft erwecken uns zu dem Bewußtsein unseres gottverliehenen Erbes, dem Bewußtsein der Fülle der göttlichen Liebe. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch nottut. Welch' herrliches Erbe wurde uns durch das Verständnis von der allgegenwärtigen Liebe zuteil!“

Wenn unsere Zweifel durch das Verständnis von dem wahren Erbe des Menschen ersetzt werden, erfreuen wir uns durch diese Erkenntnis in größerem Maße der ewigen Güte Gottes. Der von Gott erschaffene Mensch ist stets der Empfänger von des himmlishcen Vaters reichlicher, immer verfügbarer Versorgung.

Unser einziges Ziel sollte sein, den Vater- Mutter Gott widerzuspiegeln — mehr Liebe, mehr Freude, mehr Weisheit, mehr Frieden und mehr von Seinem grenzenlosen Reichtum zum Ausdruck zu bringen. In dem Maße, wie sich Gottes Gedanken in unserem Bewußtsein entfalten, öffnen sich uns die unerschöpflichen Hilfsquellen des göttlichen Gemüts und bringen die Fülle in unser tägliches Leben.

Christus Jesus war sich der Tatsache bewußt, daß der Mensch ein ewiges Erbe gegenwärtiger Güte und Vollkommenheit besitzt. Er erkannte, daß Gottes Versorgung unendlich und ununterbrochen ist und daß der Mensch durch Widerspiegelung alles besitzt, was Gott unaufhörlich gibt. Die Christliche Wissenschaft wiederholt die Lehren Jesu und zeigt, wie die Vollkommenheit und Fülle Gottes bewiesen werden können. Alles, was für unser Wohlergehen erforderlich ist, in sittlicher wie in körperlicher Hinsicht, ist bereits unser, denn in Wirklichkeit weilen wir in dem Licht der immergegenwärtigen Liebe.

Die Erklärung des Paulus: „Es ist alles euer“, wird klar verstanden, wenn das Licht der Wahrheit und Liebe unser Leben erleuchtet, wie es im Lied Nr. 14 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft heißt:

Nie mehr soll Unrecht, Sünd'
verdunkeln Gottes Schein,
denn Gott hat Seinen Sohn gesandt,
und alles ist nun dein.

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