Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Gesetz der Liebe befolgen

Aus der Mai 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Gesetz wird oft als kalt und unpersönlich, ja als grausam und ungerecht angesehen, und seine Wirksamkeit im menschlichen Leben scheint nicht immer darauf ausgerichtet zu sein, die Menschheit zu segnen. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß es gerade hier und jetzt tatsächlich nur ein Gesetz, das Gesetz Gottes, gibt, welches das ganze Universum regiert und zu allen Zeiten und bei allen Gelegenheiten anwendbar ist. Dieses Gesetz wirkt, um jede Einzelheit unserer Lebenserfahrung mit Harmonie zu durchdringen.

Angesichts scheinbarer Disharmonie mag man die Frage stellen, wieso dies der Fall sein kann, und selbst wenn es der Fall ist, wie der einzelne es beweisen kann. Die Christliche Wissenschaft hebt das Gesetz nicht auf. Im Gegenteil, sie erkennt in Übereinstimmung mit den Lehren der Bibel die Tatsache oder das Gesetz an, daß Gott Alles-in-allem ist und der Mensch zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen wurde. Sie lehrt weiter, daß Gott nur das Gute für den Menschen vorgesehen hat und daß der Mensch daher jetzt nur im Guten weilt und nur Seinem Schöpfer untertan ist. Die Wahrheit des Seins ist das dem Leben des Menschen zugrunde liegende Gesetz.

Prinzip ist eines der Synonyme, die Mrs. Eddy für Gott gebraucht. Je klarer wir erkennen, daß das göttliche Prinzip seine Idee, den Menschen, durch das göttliche Gesetz erhält, um so mehr werden wir im Einklang mit dem wahren Gesetz leben; und um so harmonischer wird in der Tat unsere tägliche Lebenserfahrung werden. Ein Synonym für Prinzip ist Liebe. Ein Mensch, der vom Prinzip regiert wird, spiegelt zur gleichen Zeit die Eigenschaften der Liebe wider und erkennt, daß es im Gesetz der Liebe, des Prinzips, nichts Kaltes oder Ungerechtes gibt.

Zu allen Zeiten der biblischen Geschichte erkannten diejenigen, die die größten Werke vollbrachten, die unumgängliche Notwendigkeit, das Gesetz Gottes, das unwandelbare Gesetz der Liebe, zu befolgen. Einer der ersten menschlichen Gesetzgeber, Moses, gebot den Israeliten wiederholt, Gott zu lieben. Er sagte (5. Mose 6:5): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen.“

Das segensreiche Wirken Christi Jesu gründete sich ganz und gar auf seine klare Erkenntnis von dem Gesetz der Liebe und seinen Gehorsam gegen dasselbe. Als er gefragt wurde (Matth. 22:36): „Welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz?“, führte er die oben zitierten Worte des Moses an und sagte: „Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘.“

In unserer Zeit wird berichtet, daß Mrs. Eddy, als sie über die beste Art und Weise, eine augenblickliche Heilung zu bewirken, sprach, das Folgende sagte: „Bringt nur die Liebe in eurem Leben zum Ausdruck — seid ganz Liebe — liebt, liebt, liebt“ (We Knew Mary Baker Eddy, zweiter Band, S. 49).

Wenn wir uns bemühen, nur das göttliche Prinzip, die Liebe, widerzuspiegeln, so führt das zu großen Segnungen. Gehorsam gegen Gott bewirkt eine völlige Umwandlung der menschlichen Erfahrung; er erhebt uns in das Bewußtsein des sich ständig entfaltenden Guten und bringt Heilung von Disharmonie und Krankheit. Er bringt auch die wachsende Erkenntnis mit sich, daß materielle Gesetze dem göttlichen Gesetz der Liebe nicht widerstehen und des Menschen Gesundheit und Wohlbefinden nicht beeinträchtigen können.

Jedes Gesetz stellt seine Forderungen. Wir müssen ein Gesetz ganz und gar befolgen, wenn wir seinen vollen Schutz erfahren wollen. Ebenso erheischt das göttliche Gesetz der Liebe, wenn wir es vollständig und zu unserem Nutzen anwenden und die damit verbundenen Segnungen empfangen wollen, unseren ganzen Gehorsam gegen sein ewiges Gebot.

In unserer menschlichen Erfahrung mag die Wirksamkeit des göttlichen Gesetzes nicht unmittelbar offenkundig zu sein scheinen, weil wir in unserem Bewußtsein Gedanken beherbergen, die dem Menschen als dem Ebenbild der Liebe unähnlich sind. In dem Fall des Verfassers erwies sich eine Erfahrung insbesondere als sehr hilfreich, indem sie ihn erkennen ließ, daß das Gesetz der Liebe, wenn es befolgt wird, immer verfügbar ist, um die Menschen zu erhalten und zu segnen.

Der Verfasser war sehr mit Examensarbeiten beschäftigt gewesen, und sein Studium der Christlichen Wissenschaft war zu einer Routine geworden, die ihm nicht viele Früchte eintrug. Dann hatte er jedoch mit der Furcht vor einer inneren Krankheit zu kämpfen, die in hohem Maße eine Neubewertung seines Denkens erforderlich machte. Er erkannte klar, daß er vor allem Gottes Gesetz von neuem beweisen müsse. Einige Monate lang hatte er die liebevolle Unterstützung eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft, bis der Zustand überwunden worden war.

Gerade zu dem Zeitpunkt sah er sich scheinbar einer weit größeren körperlichen Beschwerde gegenübergestellt, die er überwinden mußte. Als er eben sein Heim verlassen wollte, um auf eine Woche in Urlaub zu fahren, wurde er plötzlich von Atembeschwerden überkommen. Zuerst war sein Bewußtsein durch Furcht und Niedergeschlagenheit verdunkelt, doch dann erkannte er, daß der geistige Fortschritt der vorigen Monate nicht verloren war und daß er nun selbst beweisen mußte, daß Gottes Gesetz der Harmonie zu allen Zeiten das einzige Gesetz ist.

Er machte sich daher auf den Weg zum Bahnhof, ohne einen Ausüber um Hilfe zu bitten. Er erkannte bis zu einem gewissen Grade, daß er seine Vorstellung von „Herz“ vergeistigen mußte; das Wort wird von Mrs. Eddy wie folgt definiert: „Sterbliche Gefühle, Motive, Neigungen, Freuden und Leiden“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 587). Er erkannte, daß er sein Leben mit Liebe erfüllen und nur Liebe zum Ausdruck bringen mußte. Einige Tage lang schien der Kampf schwer zu sein, doch das Bestreben, Liebe zum Ausdruck zu bringen, brachte ihm die wachsende Zuversicht, daß nichts die Wirksamkeit des Gesetzes der göttlichen Liebe beeinträchtigen konnte.

Obwohl er mit dieser Beschwerde zu tun hatte, wußte niemand davon, und seine Urlaubspläne wurden nicht beeinflußt. Während seines ganzen Urlaubs sah er das Wirken der göttlichen Liebe, nicht nur in sich, sondern auch in anderen. Bis zum Zeitpunkt seiner Heimkehr hatte sich der Zustand schon fast gegeben. Einige Wochen darauf sann er über die Wahrheit nach, daß Liebe auch Leben ist und daß es in der Unendlichkeit und Immergegenwart der Liebe keinen Tod gibt. Plötzlich bemerkte er, daß er vollständig geheilt war. Seitdem hat er ein noch volleres und tätigeres Leben geführt als zuvor.

Wenn wir in der heutigen Welt an uns oder an andere denken, müssen wir uns die individuelle wie auch die universelle Anwendbarkeit des Gesetzes der göttlichen Liebe vergegenwärtigen. Um unseren Teil beizutragen zur Förderung der Herrschaft des Guten und der Ausmerzung des Bösen in seinen verschiedenen Formen wie Krankheit, Armut und Mangel, müssen wir unser Denken umwandeln, um es mit diesem universalen Gesetz in Einklang zu bringen.

Paulus brachte die unauflösliche Verbundenheit des Menschen mit der Liebe zum Ausdruck, als er sagte (Röm. 8:38, 39): „Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, ... weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.“ Diese Tatsache können wir hier und jetzt beweisen, indem wir das Gesetz der Liebe befolgen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1961

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.