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„Durch die Liebe eingewurzelt und gegründet“

Aus der Mai 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die meisten Menschen sind gelehrt worden, sich als selbstständige menschliche Wesen anzusehen, die bei der Geburt von dem getrennt wurden, was man für ihre schöpferische Quelle hält. So erschöpfen sich ihre Energien und Kräfte oft wie die einer geladenen Batterie. Um wiederhergestellt zu werden, suchen sie verschiedene materielle Methoden ohne bleibenden Erfolg. Wie befriedigend ist es dagegen, in der Christlichen Wissenschaft zu entdecken, daß Gott das einzige Leben ist, und zu erkennen, daß der Mensch, Sein geliebtes Kind, niemals von dem unendlichen Leben getrennt werden kann. In dieser innigen Verbundenheit von Gott und Mensch wird das Heilmittel für alle sterbliche Müdigkeit, für alle Fehlschläge und Erschöpfung gefunden. Wahre Energie ist geistig — niemals physisch oder materiell. Mrs. Eddy erklärt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 381): „In dem unendlichen Leben und in der unendlichen Liebe gibt es weder Krankheit, Sünde noch Tod, und die Bibel erklärt, daß wir in dem unendlichen Gott leben, weben und sind.“

An der Westküste der Vereinigten Staaten kann man wunderbare Haine von Rotholz-Bäumen sehen — hoch, kerzengerade und majestätisch gewachsen. Festverwurzelt sind viele von ihnen ununterbrochen mehr als zweitausend Jahre gewachsen. Sie scheinen die Erhabenheit, die Stärke und das Ewige des Geistes bildlich darzustellen. Die Stürme der Zeit haben nicht vermocht, sie zu zerstören. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft zeigen uns klar, daß wir als Kinder Gottes jetzt und zu allen Zeiten tatsächlich in Christus gewurzelt sind und von der Wahrheit erhalten und beschützt und vom göttlichen Gesetz regiert werden. Beständiges Wachstum ist ein Gesetz Gottes für Seine Schöpfung. Alles, was beansprucht, die göttliche Liebe zu verbergen oder ihre Offenbarwerdung zu verhindern, kann heute ebenso als machtlos bewiesen werden wie zu der Zeit, in der Christus Jesus lebte.

Im dritten Kapitel des Briefes an die Epheser (Verse 17–19) ist ein wunderbarer Abschnitt, in dem der Apostel Paulus den Wunsch ausdrückt, „daß Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen und ihr durch die Liebe eingewurzelt und gegründet werdet, auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe; auch erkennen die Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle“. Sogar ein teilweises Erkennen davon, daß wir geistig „durch die Liebe eingewurzelt und gegründet“ sind, beginnt das Denken und die Erfahrung über die erdgebundenen materiellen und physischen Annahmen zu erheben.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß „die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe“ des Geistes unermeßlich gut sind, und wir entdecken, daß „die Liebe Christi“ tatsächlich das ganze materielle Wissen übersteigt, weil sie in der göttlichen Liebe, die Gott ist, „eingewurzelt und gegründet“ ist. Diese geistige Wahrheit anzunehmen und zu verstehen, ist die Grundlage des Fortschritts und der Demonstration beim Heilen von Krankheit, Mangel und Disharmonie jeder Art.

Das wahre Wachstum kann niemals nach materiellen Hilfsquellen oder materiellem Erfolg bemessen werden. Mrs. Eddy erklärt, daß das Wachstum in der Gnade unser erstes Bedürfnis ist. Wenn unser Verständis von der Wahrheit sich entfaltet und erweitert, kommen wir zu besserer Gesundheit, einem besseren Geschäft und einem bleibenden Bewußtsein von Sicherheit und Glück. In der folgenden Erfahrung der Verfasserin wurde bewiesen, daß die vorgenannten Erklärungen nicht bloß idealistische Theorien sind, sondern beweisbare Tatsachen. In den ersten Jahren ihres Studiums der Christlichen Wissenschaft wurde der Glaube an die Wahrheit des Seins schnell angenommen, wahre Demut jedoch wurde nicht so leicht erlangt. Der persönliche Sinn schien auf die eine oder andere Weise das geistige Verständnis und die Heilung dauernd aufzuhalten.

Obwohl sie viel las und studierte, machte sie nur geringe Fortschritte und wandte sich selbst wegen der Ausarbeitung der kleinsten Probleme beständig an einen Ausüber um Hilfe. Allmählich wurde es der Verfasserin klar, daß sie versuchte, etwas zu erlangen oder zu tun, um einen Wechsel in die bestehenden Verhältnisse zu bringen; während die wirkliche Notwendigkeit darin bestand, den ichbezogenen persönlichen und materiellen Sinn aufzugeben und die Vollständigkeit und Vollkommenheit Gottes und Seines vollkommenen geistigen Kindes anzuerkennen.

Einige Zeit darauf erkannte sie die völlige Nutzlosigkeit, nach Geistigkeit zu streben, ohne erst ein wahres Verständnis von Demut erlangt zu haben. Jesus sagte (Joh. 5:30): „Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.“ Sie erkannte, daß Demut eine notwendige Vorbedingung für die selbstlose Liebe ist, ohne die kein wahres Wachstum möglich ist. Sie hatte viele Kämpfe auszufechten mit den sich häufenden Annahmen über materielle Persönlichkeiten, Kämpfe, die in ihrer Familie scheinbar immer bestanden und die viel Disharmonie und Unglück verursacht hatten.

Schließlich erkannte sie klar, daß es mit dem geistigen Menschen ebenso ist wie mit einem Baum, einem Strauch, einer Blume oder einem Grashalm, die nicht leben können, ohne fest verwurzelt zu sein. Der Mensch kann nicht allein für sich existieren, getrennt von Gott, der göttlichen Liebe, in der er lebt und webt und ist, wie die Bibel uns sagt.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß wir jetzt geistig vollkommen und vollständig sind und unsere Gotteskindschaft ausdrükken. In Wirklichkeit brauchen wir nicht darauf zu warten, daß diese Tatsache Wurzeln schlägt und wächst, da sie immer gegenwärtig ist. Um aber die Wahrheit in unserer menschlichen Erfahrung aufrichten zu können, müssen wir sie beständig anerkennen und dabei die falschen Annahmen, Befürchtungen und Argumente des persönlichen Sinnes, die ihre Entfaltung verhindern möchten, überwinden.

Durch dieses Verständnis erkannte die Verfasserin mit großer Freude, daß Unsicherheit und Verwirrung dem Vertrauen und der Zuversicht Raum gaben. Die Schranken des Mangels und der Fehlschläge wurden durchbrochen. Kritik und Mißverständnis wurden mit Liebe überwunden. Gesundheit und Harmonie wurden wiederhergestellt, und ein neues Leben voller Tätigkeit begann sich zu entfalten und zu erblühen.

Unser Vater-Mutter Gott läßt all Seinen Kindern das unendliche Gute zuteil werden. Dies bedeutet, daß jeder einzelne in seiner wahren Selbstheit all die geistigen Eigenschaften widerspiegelt, die das vollkommene Sein ausmachen. Vollständigkeit ist daher nicht etwa ein Ideal, das nur von einigen Auserwählten erlangt wird, sondern ist für alle erreichbar, die durch hingebungsvolles Gebet diese Wahrheit anerkennen und anwenden. Wenn wir treu sind, werden wir uns ununterbrochen der sich immer entfaltenden, fruchtbaren Tätigkeit der Kinder Gottes erfreuen, „durch die Liebe eingewurzelt und gegründet“.

Wir werden in immer zunehmendem Maße die göttlich befriedigende Antwort auf das Gebet erfahren, das sich in der bereits angeführten Bibelstelle befindet: „Daß ihr begreifen möget ... auch erkennen die Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle.“

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