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Verteidigung gegen falsche Einflüsse

Aus der Mai 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gewisse Einflüsse spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben; und was die Ausbildung und den menschlichen Fortschritt anbelangt, so hängt viel von der geeigneten Auswahl und Nutzbarmachung dieser Einflüsse ab. Gesunde und aufbauende Einflüsse, die uns durch soziale Einrichtungen zur Aufklärung und Ausbildung, durch die verschiedenen Kanäle der Nachrichtenübermittlung und durch tägliche Kontakte mit Mitarbeitern und Freunden erreichen, werden von uns allen begrüßt und geschätzt.

Im großen und ganzen wenden wir uns von verderblichen Einflüssen ab, es sei denn, daß wir sie nicht als solche erkennen. Die hinterlistige Form, die anziehende Verkleidung und betrügerische Verheißung, unter deren Maske sich diese verderblichen Einflüsse zuweilen verbergen, erfordern unaufhörliche Wachsamkeit seitens derer, die nicht irregeleitet werden möchten. Die Empfehlung für eine solche Wachsamkeit finden wir in dem Lied Nr. 383 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:

Was deinen Wahrheitssinn verwirrt,
was trübt die Reinheit dein,
und schien es hell wie Sonnenlicht:
Es kann nur Sünde sein.

Am ersten Sonntag eines jeden Monats wird in allen christlich-wissenschaftlichen Kirchen „Eine Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“ verlesen. Der abschließende Satz dieser Richtschnur lautet wie folgt: „Die Mitglieder dieser Kirche sollen täglich wachen und beten, um von allem Übel erlöst zu werden, vom irrigen Prophezeien, Richten, Verurteilen, Ratgeben, Beeinflussen oder Beeinflußtwerden“ (Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy, Art. VIII, Abschn. 1).

Ohne unsere vom Gebet getragene Wachsamkeit gegen falsche Einflüsse mag unser Wahrheitssinn durch gewissenlose politische und rassische Propaganda verwirrt werden, die darauf abzielt, uns aufzuhetzen und unser Urteilsvermögen zu trüben; Voraussagen über die wirtschaftliche Entwicklung mögen Furcht und Unsicherheit hervorrufen; und die Verbreitung medizinischer Theorien mag das Denken auf die Krankheiten und Leiden des menschlichen Körpers konzentrieren. Wenn der Christliche Wissenschafter Gott als das eine allerhabene und regierende Gemüt anerkennt, erkennt er jede Form von falscher Beeinflussung als einen Versuch, andere durch Furcht, Haß, Ehrgeiz, Eifersucht oder Stolz zu beherrschen, und er weist sie daher sofort zurück.

Unsere Führerin hat ihren Nachfolgern in reichem Maße Anweisungen gegeben, die ihnen helfen sollen, in Übereinstimmung mit jeder Regel zu leben, die sie empfahl. In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ findet sich die folgende Erklärung (S. 82): „In einer Welt der Sünde und Sinnlichkeit, die einer größeren Kraftentwicklung entgegeneilt, ist es weise, ernstlich zu erwägen, ob man durch das menschliche Gemüt oder durch das göttliche Gemüt beeinflußt wird.“

Der Glaube an viele Gemüter oder auch nur an ein einziges Gemüt, das dem göttlichen Gemüt entgegengesetzt ist, ist der Ausgangspunkt für alle falschen Einflüsse. Doch der Anhänger dieser Wissenschaft des Christentums lernt verstehen, daß das Gemüt, das Gott ist, das allein wirkliche Gemüt ist, die eine und einzige Intelligenz, die sich nur ihrer eigenen völlig guten und reinen Existenz bewußt ist und einen allmächtigen Einfluß zum Guten, zur Reinheit und zur Stärke aussendet.

Ein Christlicher Wissenschafter ist beständig darauf bedacht, sein Einssein oder seine unauflösliche Verbundenheit mit dem allgegenwärtigen Gemüt zu beweisen. Er versteht und erkennt an, daß der Mensch die Darstellung des einen Gemüts ist — und keines anderen — und daß er daher einzig und allein diesem göttlichen Gemüt untertan ist und von ihm beherrscht und regiert wird. Er weiß, daß der Mensch im Reich des göttlichen, allwissenden Gemüts weilt, in dem es keinen falschen Einfluß, keine ungehörige Anregung oder Reaktion gibt.

Gewöhnlich glaubt man, daß Einflüsse nur auf solche Dinge beschränkt sind, die sich dem individuellen Bewußtsein aufdrängen, und die körperlichen Beschwerden, die durch die Reaktion auf gewisse Anreize hervorgerufen worden sind, werden nicht so bereitwillig als das erkannt, was sie sind — als die bloß gegenständlich gewordenen Auswirkungen solcher sich aufdrängenden Einflüsse. Der wachsame Christliche Wissenschafter weiß, daß die Annahme, der Mensch reagiere auf einen falschen Anreiz, nur ein Teil der Vorstellung ist, es gebe eine von Gott getrennte Ursache und der Mensch habe eine Existenz, die von solch einer angeblichen Ursache berührt werden kann.

Als der Meister, Christus Jesus, seinen Nachfolgern befahl (Matth. 6:25): „Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet“, sprach er von dem Standpunkt seines Verständnisses von der Reinheit einer jeden Idee Gottes aus und von dem Standpunkt seiner Erkenntnis, daß es notwendig ist, den Gesetzen, Befürchtungen oder Annahmen des sterblichen Gemüts den Gehorsam zu verweigern. Er wiederholte diese Wahrheit, als er ferner lehrte: „Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen“ (Matth. 15:11).

Der Mensch in seinem wahren Sein ist eine geistige Idee, die von der Materie nicht berührt und die von der Sterblichkeit nicht irritiert werden kann. Er ist das Bild und Gleichnis Gottes, Seine reine Widerspiegelung, und bietet den vergiftenden Elementen fleischlicher Annahmen keine Angriffsfläche. Er ist ohne Makel oder Gebrechen und bekundet die unverletzte Vollkommenheit Gottes. Er verkörpert alles, was gottähnlich ist, und nichts, das Gott unähnlich ist. Er besteht zusammen mit Gott und ist daher nur von der gesunden Atmosphäre der Liebe umgeben und wird von dem unbefleckten Wort Gottes genährt.

Die Verfasserin litt einmal an einem quälenden Hautausschlag, der einer Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft nicht sofort wich. Ein Verstreichen von Zeit, Ruhe, das Fernhalten wollener Kleidungsstücke und das Vermeiden der Berührung gewisser Pflanzen — alle drängten sich ihrem Denken als vernünftige Hilfsmittel auf. Doch in jedem Fall mußte sie erkennen, daß es, da Gott, das Gute, die einzige Ursache ist, in keinem dieser sogenannten Mittel eine ursächliche Macht zum Guten oder Bösen geben konnte.

Sie sagte sich, es wäre nicht logisch zu leugnen, daß der Mensch von irgendeinem unreinen oder materiellen Einfluß befallen werden könne und dann zu versuchen, einem solchen Einfluß entgegenzuwirken, als ob er wirklich wäre. Sie erkannte, daß die ruhige und standhafte Überzeugung von der Reinheit und Vollkommenheit Gottes und der sich daraus ergebenden Reinheit und Vollkommenheit Seiner Widerspiegelung nicht der Annahme weichen darf, daß irgendeine unreine Ursache oder Beeinflussung jemals existiert hatte oder jemals in des Menschen wahres Sein eingedrungen war.

Als sie diesen Punkt in ihren Überlegungen erreicht hatte, war sie bereit für die unbeeinflußbare Anerkennung der Tatsache, daß ihr wahres Selbst — ganz gleich, was der falsche Augenschein der Sinne auch bezeugen mochte — in Wirklichkeit das Wesen Gottes verkörperte, das sich jenseits des Bereichs eines falschen Einflusses befindet. Bald danach bemerkte sie, daß ihre Haut wieder rein war, und sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann der unangenehme Zustand aufgehört hatte.

Befreiung ist stets der Lohn für das wachsame Gebet, das falsche Einflüsse aufdeckt und zurückweist. Solch eine Wachsamkeit dient dazu, jene Schutzwehr aufzubauen, auf die in „Wissenschaft und Gesundheit“ Bezug genommen wird (S. 234): „Böse Gedanken und Absichten reichen nicht weiter und richten nicht mehr Schaden an, als unsre Annahme zuläßt. Böse Gedanken, Gelüste und boshafte Absichten können nicht wie fliegender Blütenstaub von einem menschlichen Gemüt zum andern wandern und dort unvermutet Aufnahme finden, wenn Tugend und Wahrheit eine starke Schutzwehr bilden.“

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