Die unendliche und immerwährende Liebe, die Gott zu jeder Seiner individuellen Ideen hat, sollte im Herzen eines jeden Menschen aufgewogen werden durch ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit für Gottes Güte. Sollten wir damit zufrieden sein, die Segnungen der ausströmenden Freigebigkeit Gottes einfach hinzunehmen? Obliegt uns nicht eine dementsprechende Verpflichtung, dankbar zu sein für diese Wohltaten?
Gott bestimmt und verordnet für die ganze Schöpfung nur Harmonie. Was Er zum Ausdruck bringt und erschafft, ist vollkommen. Seine unendliche Schöpfung steht nicht nur in Übereinstimmung mit dem, was Er als Wirklichkeit erschafft, sondern sie wünscht auch, im Einklang damit zu stehen; denn was Gott erschafft, ist von Natur aus gänzlich gut, harmonisch, freudig und vollständig. In Seiner ganzen Schöpfung gibt es nicht eine einzige Unvollkommenheit. Gott empfindet ganz natürlich eine große Wertschätzung für Seinen eigenen Ausdruck, und Sein eigener Ausdruck, Seine eigene Widerspiegelung, kann nur nie endende Dankbarkeit für ihren unendlichen Wohltäter empfinden. Das ist eine Grundwahrheit, die im täglichen Leben bewiesen werden kann.
Weil die Tatsache der gegenseitigen Wertschätzung im Himmel der Wirklichkeit unwandelbar begründet ist, ist die Annahme, es gäbe eine Trennung zwischen Gott und Mensch und zwischen den verschiedenen Ideen der Schöpfung Gottes, eine Illusion. Ein verkehrter Daseinsbegriff, der in Wirklichkeit nicht wahr ist, plagt die Menschenkinder. Es scheint ein materielles Dasein, sterblichen Irrtum, Sünde, Krankheit, Disharmonie und Tod zu geben. Es gibt eine falsche Anschauung, die behauptet, Gott möge vielleicht manchmal eingreifen, um uns zu helfen, aber im großen ganzen sei Er weit weg und unerreichbar, und es sei Sein Wille, daß wir manchmal glücklich und manchmal traurig sein sollen.
In dies Wirrwarr von Annahmen kommt die Christliche Wissenschaft, um die Gedanken der Menschen mit den Wahrheiten des wirklichen Seins in Einklang zu bringen. Die Christliche Wissenschaft ist der Tröster, der darlegt, daß Gesundheit, Harmonie und Vollkommenheit heutzutage nicht nur geistig verstanden, sondern auch demonstriert werden können. Sie erweckt im Denken der dafür empfänglichen Menschen eine echte Wertschätzung von Gott als dem unendlichen Leben, der unendlichen Wahrheit und Liebe. Sie bringt diejenigen, die sich der Segnungen der Vollkommenheit erfreuen möchten, in Einklang mit Gott, dem einen Gemüt, und zu der Erkenntnis, daß Gott Seine Kinder mit einer ewig währenden Wertschätzung liebt.
Mrs. Eddy erklärt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 300): „Der endliche Sinn hat keine wahre Wertschätzung von dem unendlichen Prinzip, Gott, oder von Seinem unendlichen Bild oder Seiner Widerspiegelung, dem Menschen.“
Jemand, der damit zufrieden ist, sein Leben von dem endlichen Sinn beherrschen zu lassen, bereitet sich nicht auf die Freuden der unendlichen Harmonie vor. Für den sterblich Gesinnten gibt es Disharmonie und Materialität. Für den geistig Gesinnten gibt es ein wachsendes Verständnis von den geistigen Wirklichkeiten. Das Bewußtsein des aufrichtigen Suchers nach Gerechtigkeit stimmt unaufhörlich den Wirklichkeiten des Gemüts zu, das Gott, das Gute, ist. Folglich wird die falsche Annahme, daß die Disharmonie normal sei, ausgetrieben, und in der Erfahrung macht sich eine bessere Vorstellung von Harmonie und Wohlbefinden geltend.
Der Apostel Paulus sagte (Röm. 8:6): „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Das Denken dem göttlichen Willen anzupassen, bringt Leben und Frieden, Gesundheit und Harmonie. Um uns jedoch die Segnungen der Vollkommenheit zu eigen machen zu können, müssen wir unser Denken mit der Vollkommenheit Gottes in Einklang bringen. Christus Jesus lehrte seine Nachfolger, wie sie zu einer echten Wertschätzung des himmlisch Guten gelangen könnten. Er sagte einfach (Joh. 8: 31, 32): „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Doch ist es nicht nur eine zeitweise Übereinstimmung mit Gott, nicht nur eine zeitweise Wertschätzung Gottes, was für ein harmonisches Leben erforderlich ist. Vielmehr ist eine unaufhörliche Wertschätzung Seiner immergegenwärtigen Macht und Herrlichkeit erforderlich. Es ist nicht bloßer Lippendienst in der Verehrung Gottes, der unser Leben harmonischer macht. Das tiefe und von Herzen kommende Anerkennen und Verstehen Seiner Größe ist es, was uns die höheren Freuden der Harmonie bringt.
„Damit die Wissenschaft richtig bewertet werde, muß sie verstanden und gewissenhaft eingeführt werden“, sagt Mrs. Eddy in ihrem Buch „Nein und Ja“ (S. 11). Um die Wissenschaft, den von Christus Jesus verheißenen Tröster, richtig bewerten zu können, muß man sie studieren. Wir können nicht etwas richtig einschätzen, was wir nicht kennen. Die Wahrheit von der Immergegenwart und Allmacht Gottes und von dem ewigen Wesen des Menschen als der vollkommenen Widerspiegelung Gottes muß rückhaltlos in unser Denken aufgenommen werden. Wir müssen ein zunehmendes Verständnis von der dem Sein zugrunde liegenden Wirklichkeit erlangen. In dem Maße, wie wir das tun, bekunden wir eine Wertschätzung von der Wissenschaft der Wahrheit, die heilt und erlöst. Und geistiges Verständnis wird hier und jetzt in einer besseren Daseinsauffassung bewiesen.
Es ist das Ziel der Christlichen Wissenschaft, eine geistigere und infolgedessen beweisbarere Wertschätzung von Gott und Seiner Schöpfung herbeizuführen und so mehr Harmonie in das tägliche Leben zu bringen. Da das zutrifft, was unsere Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 60): „Ein unmusikalisches Ohr nennt Mißklang Harmonie, weil es Wohlklang nicht zu würdigen versteht“, bemüht sich die Wissenschaft in jeder erdenklichen Weise, das Denken mit den ewig währenden Dingen des Geistes in Einklang zu bringen. Durch die Entfaltung einer geistigen Auffassung vom Sein erlangen wir nicht nur eine Wertschätzung der Harmonie, sondern wir verwirklichen sie auch.