Unser Denken wird mit Freude erfüllt, wenn wir durch die Christliche Wissenschaft verstehen lernen, daß der Mensch und das Universum nicht aus Formationen der Materie bestehen, sondern aus geistigen Ideen. In dem Verhältnis, wie wir die Tatsache annehmen, daß nur Gott, Geist, Substanz ist, erkennen wir die sterblichen Annahmen von Wandel, Disharmonie und Begrenzung als Fabeln. Wir sind dann darauf bedacht, diese falschen Annahmen jedesmal zu verneinen, wenn sie sich uns aufdrängen. Wir erkennen, daß wir in unserem Denken standhaft an dem wahren Begriff von Substanz festhalten müssen, um das unwandelbare, harmonische Wesen des Menschen demonstrieren zu können.
Die wahre Substanz ist immer schön, vollkommen und beglückend. Es gibt keine Substanz, die brechen, sich zersetzen oder verletzt werden kann, denn die Substanz ist der ewige Geist. Es gibt keine Substanz, die krank werden kann, denn Substanz ist das all-harmonische Leben. Es gibt keine Substanz, die geschwächt oder alt werden kann, denn Substanz ist die nie wechselnde, immer-wirkende, unkörperliche, unwandelbare Seele.
Durch das Verständnis, daß Substanz immer beglückend ist, haben die Christlichen Wissenschafter Annahmen von körperlichen Beschwerden und Schmerzen überwunden; durch die Vergegenwärtigung, daß der Mensch die Widerspiegelung des Geistes, der unwandelbaren Substanz, ist, sind sie bei Unfällen beschützt worden und haben die Furcht vor Unfällen überwunden; durch das Verständnis von der ewigen Natur der Substanz als Gott, als göttliches Leben, haben sie Annahmen von Krankheit überwunden und eine Auffassung von Gesundheit als einer ewigen Wirklichkeit erlangt.
Unser Körper ist nur die Kundwerdung des Denkens; daher werden disharmonische körperliche Zustände sich zu harmonischeren Zuständen wandeln, wenn das Denken mit Wahrheit erfüllt wird, ebenso wie ein finsteres Stirnrunzeln verschwindet, wenn unser Denken sich von der Betrachtung unangenehmer Dinge abwendet und sich mit angenehmen Dingen beschäftigt. Wenn der Körper unharmonisch ist, so müssen wir uns von der Materie und dem Bösen ab- und der wahren Natur des Menschen als der Widerspiegelung des liebevollen, schönen, beglückenden, vollkommenen Gemüts, Gottes, zuwenden.
Das geistige Bewußtsein des Guten, der Harmonie, heilt und erneuert den menschlichen Körper. Mrs. Eddy sagt hierüber in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 425): „Das Bewußtsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an die Materie besiegt worden ist. Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden.“
Eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, die unter Schmerzen litt, die von einem hohlen Zahn herrührten, bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe. Er sprach mit ihr über die unwandelbare Natur der Substanz und des geistigen Menschen, ihrer wahren Selbstheit, der Widerspiegelung des freudigen, ewigen Gemüts, der Substanz des unendlichen geistigen Universums. Er sagte ihr, daß, da der Mensch aus ewigen Ideen besteht, alles hinsichtlich des wahren Menschen immerdar in Ordnung ist.
Er bat sie, Stellen aus Mrs. Eddys Schriften zu studieren, die die wahre Natur der Substanz und des Menschen, der Widerspiegelung Gottes, des vollkommenen Lebens, erklären. Als sie so zusammen arbeiteten, hörte der Schmerz auf und bald hatte sie den Zahn vergessen. Einige Zeit darauf, als sie sich die Zähne bürstete, bemerkte sie den Zahn und erkannte, daß er gesund, unversehrt und ganz war.
Nichts hinsichtlich des geistigen Menschen kann sich ändern. Er ist stets unversehrt, denn er ist wahrhaft substantiell. Begrenzung und Wandel zeigen sich in der Erfahrung des sterblichen Menschen, der glaubt, er bestehe aus der gebrechlichen, vergänglichen Materie. Dieser Adam-Traum, daß Leben, Substanz und Intelligenz materiell seien, wird durch den Christus, die geistige Idee Gottes, verscheucht. Dadurch, daß wir uns beständig der geistigen Idee des Seins zuwenden, erheben wir uns über die Vorstellung des sterblichen Gemüts vom Menschen und können so „in einem neuen Leben wandeln“ (Röm. 6:4).
Ewige Neuheit — unwandelbares Gesicht und Gehör, herrliche Energie und Lebenskraft, unbegrenzte Stärke, vollkommene Intelligenz und Fähigkeit, fortdauernde Frische und Schönheit — gehört dem wahrhaft substantiellen Menschen an. Dieser wirkliche Mensch kennt keinen Morgen oder Abend des Lebens, sondern befindet sich immer im ewigen Mittag des Seins.
Mrs. Eddy schreibt das folgende über die unwandelbare Vollkommenheit des Menschen (Unity of Good, S. 42): „Die dem Irrtum oder der Materie Trotz bietende Wahrheit ist die Wissenschaft, die eine falsche Auffassung vertreibt und den Menschen zu der wahren Auffassung vom Selbst und von der Gottheit führt, worin der Sterbliche nicht den Unsterblichen, noch das Materielle das Geistige erzeugt, sondern wo das wahre Menschentum, wo Mann und Frau, im Strahlenglanz des unveränderten und unveränderlichen ewigen Seins und seiner Vollkommenheit erstehen.“
Durch sein Verständnis von der unwandelbaren, glückseligen, harmonischen Natur der Substanz heilte Christus Jesus die Kranken und stellte bei Mißgebildeten und Krüppeln die Gesundheit und normale Tätigkeit wieder her. Er zerstörte die Annahme von Blindheit oder Taubheit durch sein Verständnis, daß die wirklichen Sinne nicht materiell, sondern geistig — ja, das wahre Bewußtsein des Menschen — sind. Zu dem Mann mit der verdorrten Hand sagte er (Matth. 12:13): „Strecke deine Hand aus!“, und wir lesen: „Sie ward ihm wieder gesund gleichwie die andere.“ Jesus sah keine materiellen Gebilde, sondern den geistigen Menschen, der nur vollkommene Ideen in sich schließt.
Substanz ist nicht etwas Träges und Lebloses, obwohl dies die Bedeutung ist, die das Wort „Substanz“ für einige Menschen angenommen hat. Sie denken nur an die Materie als Substanz und haben nie daran gedacht, den Begriff Substanz auf den Geist, das Gemüt, das Leben, anzuwenden. Da wahre Substanz Leben ist, können wir an Tätigkeit denken in Verbindung mit Substanz.
Eine Vorstellung von Tätigkeit, die einigen Menschen in Verbindung mit Substanz gekommen ist, bezieht sich auf die scheinbare Wirksamkeit des Zerfalls und der Zersetzung. Doch die wahre Substanz ist das Leben; also kann es keine Wirksamkeit geben, die Zerfall und Zersetzung hervorruft, denn die einzige Wirksamkeit, die es gibt, ist die Wirksamkeit des Lebens, die immerdar alles in einem vollkommenen geistigen Zustand erhält.
Christus Jesus, der das wahrhaft Substantielle verstand, sagte zu denen, die die Wahrheit haßten (Joh. 2:19): „Brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten.“ Über die Materialisten, die seine Erklärung mißverstanden, schreibt unsere Führerin wie folgt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 314): „Solchen Materialisten kam der wirkliche Mensch wie ein Gespenst vor, unsichtbar und unvertraut, und der Leib, den sie in ein Grab legten, schien ihnen Substanz zu sein. Dieser Materialismus verlor den wahren Jesus aus den Augen; aber die getreue Maria sah ihn, und für sie stellte er mehr denn je zuvor die wahre Idee von Leben und Substanz dar.“
