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Die Grundlage der Furcht zerstören

Aus der Januar 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Allegorie von Adam und Eva — einer Allegorie, die die Falschheit des körperlichen Sinnes und die Hinterhältigkeit seiner Wirkungsweise bloßstellt — wird Gott so dargestellt, als ob Er Adam die Frage stelle: „Wo bist du?“, worauf Adam antwortet: „Ich. .. fürchtete mich,. .. darum versteckte ich mich“ (1. Mose 3:9, 10). Mit meisterhaftem Verständnis deutet Mary Baker Eddy diese große Allegorie im Lichte der Wissenschaft des Seins, im Lichte der Wahrheit, die sie entdeckte und der sie den Namen „Christliche Wissenschaft“ gab. In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt sie die folgende Auslegung für das Schuldbekenntnis Adams (S. 532): „Furcht war die erste Kundgebung des Irrtums des materiellen Sinnes.“

Mehr als menschlicher Mut ist erforderlich, um die dem Adam-Traum, oder dem materiellen Sinn, zugrunde liegende Furcht zu überwinden, und die Christliche Wissenschaft befriedigt dieses Bedürfnis. Sie erklärt und beweist die Unwirklichkeit des materiellen Sinnes, des Bewußtseins von der Materie, in dem jede scheinbare furchterfüllte Vorstellung und Situation auftritt. Und die Wissenschaft demonstriert, daß der geistige Sinn in jedem Menschen gegenwärtig ist, nämlich die Fähigkeit, Gott und Seine unzerstörbare geistige Schöpfung von Ideen zu verstehen. Die Wissenschaft vollbringt diese bemerkenswerte Demonstration auf der Grundlage, daß das geistige Bewußtsein das einzig wirkliche Bewußtsein des Menschen ist und daß das Bewußtsein von der Materie etwas nicht zum Menschen Gehöriges ist; es ist ein mutmaßlicher Zusatz, der keinen wirklichen Bestandteil des zu Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen bildet.

Durch die Pflege des geistigen Bewußtseins verliert der Anhänger dieser Wissenschaft seine Furcht, weil er sich des Reiches des Geistes bewußt wird, in dem es nichts zu fürchten gibt, weder eine materielle Vorstellung noch ein zerstörerisches Wirken. Furcht weist immer auf einen unzerstörten Materialismus hin, und Materialismus ist der einfache oder komplexe, der oberflächliche oder der tief eingewurzelte Glaube an die Wirklichkeit der Materie.

Ein grundlegender und wichtiger Bestandteil der Entdeckung Mrs. Eddys ist der, daß die Materie nicht Substanz, kein Ding ist, sondern ein irreführender Gedanke. Sie stellt eine materialistische Denkweise über Gottes Schöpfung dar, eine falsche Vorstellung, eine Lüge. Und die Wissenschaft zerstört falsche Vorstellungen, da sie die Wahrheit ist. Um die Furcht zu verbannen, muß man tief in sein eigenes Denken hineinschauen und seinen Glauben an die Materie entwurzeln; man muß klar erkennen, daß es keine Wahrheit gibt in dem Ding, das man fürchtet, und daher keinen Grund für die Furcht. Christus Jesus sagte von dem Teufel oder dem Bösen (Joh. 8:44): „Er ist ein Lügner und ein Vater derselben [der Lüge].“

Mrs. Eddy erklärt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 93): „Die Furcht ist ein Glaube an die Empfindung in der Materie; dieser Glaube wird weder von der Wissenschaft aufrechterhalten, noch von der Wirklichkeit gestützt und existiert nur als Fabel.“ Das Furchtgefühl ist eindeutig eine physische Erregung. Sie wird beruhigt durch das Bewußtsein von Gott als der Liebe und des Alles-in-allem. Wenn man sein Denken zur Liebe erhebt und sich ihrer Gegenwart bewußt wird, wird die mesmerische Anziehung zu der Sache, die man fürchtet, zerstört, seine Empfindungen werden geistig — Empfindungen des Friedens und der Reinheit, der Liebe und des Vertrauens auf das Gute — und die normale Anziehung des Menschen zu Gott wird demonstriert.

Der kranke Mensch beobachtet den Augenschein der Krankheit an seinem Körper und läßt seine Aufmerksamkeit durch körperliche Symptome oder Empfindungen fesseln, wo doch seine Heilung davon abhängt, sein Interesse so völlig seinem geistigen Selbst zuzuwenden, daß er alle Verbindungen zu den Lügen des sterblichen Gemüts über ihn abbricht. Ohne gedankliche Unterstützung kann kein materieller Begriff Anspruch auf Dasein erheben. Entferne jegliche gedankliche Unterstützung von einem quälenden körperlichen Zustand, und dieser Zustand verschwindet. Unser Bewußtseinszustand allein entscheidet darüber, welcher Art die Zustände sind, die wir beherbergen.

Es ist hilfreich zu erkennen, daß Furcht eine der Wirkungsweisen des tierischen Magnetismus ist, und tierischer Magnetismus ist der spezifische Ausdruck, mit dem die Christliche Wissenschaft das hypnotische Wirken des mutmaßlichen Bösen bezeichnet. Um der hypnotischen Wirksamkeit des Bösen, Furcht genannt, Einhalt zu gebieten, muß man sich des Wirkens Gottes oder der göttlichen Liebe bewußt werden, in dem es keine Furcht gibt. Anstatt zur medizinischen Wissenschaft oder zur Chirurgie seine Zuflucht zu nehmen, wenn der tierische Magnetismus in hypnotischer Weise eine Illusion von Krankheit erzeugt, sollte man dem materiellen Sinn mutig entgegentreten in dem Wissen, daß er unwirklich ist, ein falscher Schöpfer, völlig unfähig, eine Illusion im Denken des einzelnen zu erzeugen. Es gibt kein hypnotisches Wirken in der Liebe, und Liebe ist der Wissenschaft gemäß das einzige Gemüt.

Wären wir allein im Leben — von Gott getrennt —, dann hätten wir vielleicht Grund zur Furcht. Doch das ist nicht wahr. Unsere wirkliche Selbstheit, eine Idee des göttlichen Gemüts, ist untrennbar von dem Gemüt, dessen Wissen sie erschafft. Das menschliche Selbst ist in dem Maße mit Gott verbunden, wie es die Eigenschaften und Fähigkeiten des Gemüts verkörpert, und diese Verbundenheit ist unerläßlich, wenn wir die geistige Macht über die Furchtempfindung bekunden wollen. Mrs. Eddy schreibt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 160): „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein in ständiger Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht zu individualisieren; und das ist Christliche Wissenschaft.“

Gottes Frage: „Wo bist du?“ muß von jedem Menschen beantwortet werden. Und wer bereit ist zu sagen, daß er des Menschen Einheit mit dem himmlischen Vater beweist, wird nicht sagen, daß er sich fürchtet, sondern daß er das Bewußtsein der Liebe demonstriert, in dem es keine Furcht, nichts Böses und keine Zerstörung gibt. Er wird inmitten dieser bedrohten Welt im Frieden wandeln, denn sein Denken wird auf seinen Schöpfer gerichtet sein und auf das Reich der Liebe, in dem alle Wirklichkeit in furchtloser Geborgenheit verharrt.

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