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„Leugne das Vorhandensein der Materie“

Aus der März 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ich bin Gott, und keiner mehr“ (Jes. 46:9). Mit diesen Worten macht Gott, Geist, Seine Allerhabenheit, Seine Allheit geltend und leugnet die Existenz von irgend etwas anderem.

Die Christliche Wissenschaft lehrt ihre Schüler in völliger Übereinstimmung mit der obigen Schriftstelle, die Allheit des Geistes anzuerkennen und von diesem Standpunkt aus „das Vorhandensein der Materie“ zu leugnen. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 357): „Geist ist unendlich; daher ist Geist alles. ,Es gibt keine Materie' ist nicht nur der Grundsatz der wahren Christlichen Wissenschaft, sondern es ist die einzige Grundlage, auf der diese Wissenschaft bewiesen werden kann.“

Gott und Seine geistige Widerspiegelung sind das einzige, was wirklich existiert. Der Mensch besteht nicht als eine materielle Wesenheit, sondern als ein geistiger, individualisierter Ausdruck Gottes — als Sein Ebenbild und Gleichnis. Harmonie besteht nicht als ein Zustand der Materie, sondern als ein fortdauernder Zustand des göttlichen Seins. Weisheit und Liebe, Freude und Schönheit bestehen als die Offenbarwerdungen von Gottes ewiger Gegenwart und werden von Seinem unverletzlichen Gesetz regiert. Das Universum existiert nicht als eine Anhäufung von materiellen Substanzen, sondern als eine zusammengesetzte geistige Idee, die immerdar in dem göttlichen Gemüt bleibt und vom Gemüt regiert wird. Daher ist alles Sein, alles Bewußtsein, alle Tätigkeit, alle Individualität — alle Wirklichkeit — in und von Gott, Geist.

Nur für das menschliche Gemüt hat es den Anschein, als existiere die Materie. Weder Gemüt noch der Mensch, sondern das trügerische materielle Bewußtsein sieht die Materie, führt die Materie und nennt sie wirklich. Als ein Begriff dieses Bewußtseins ist die Substanz der Materie lediglich die Vergegenständlichung falschen Denkens oder sterblichen Irrtums. Ihr Zustand ist nicht eine Tatsache, sondern eine Annahme, das heißt, ihr Zustand, ihre Natur, Struktur, Farbe und Masse bestehen nicht als Tatsache, sondern als ein falscher Bewußtseinszustand.

Da die Materie kein wahres Dasein hat, kann sie keinerlei Disharmonie im Leben des wirklichen Menschen hervorrufen. In der menschlichen Erfahrung jedoch führt der Glaube an materielle Bedingungen Disharmonie herbei, die als Krankheit oder Unzulänglichkeit, Mißgestaltung oder Entartung in Erscheinung treten mag. Wer diesen Glauben hegt, verliert zeitweilig die Harmonie aus den Augen. Um die Harmonie wiederherzustellen, ist es daher nicht nötig, in der Materie eine Änderung vorzunehmen, vielmehr muß durch die Christliche Wissenschaft der falsche Glaube an einen materiellen Zustand ausgelöscht werden.

Christus Jesus bewies diese Tatsache. In einem kurzen aber bedeutsamen Bericht über eine seiner Heilungen heißt es im Matthäusevangelium (9:32, 33): „Da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. Und da der Teufel war ausgetrieben, redete der Stumme.“ Jesu wissenschaftliches Verständnis, daß alles Sein geistig ist und daß es kein Leben, keine Intelligenz, keine Substanz oder Wirklichkeit neben Gott gibt, trieb den Teufel aus — zerstörte den Glauben an einen unharmonischen, materiellen, Gott unähnlichen Zustand —, und die Harmonie war wiederhergestellt.

Hätte Jesus die Materie als Zustand oder als Heilmittel anerkannt, so wäre keine Heilung möglich gewesen. „Gib das Vorhandensein der Materie zu, und du gibst zu, daß Sterblichkeit (und daher Krankheit) tatsächlich eine Grundlage hat“, sagt Mrs. Eddy auf Seite 368 von „Wissenschaft und Gesundheit“. Und dann setzt sie folgende praktische Regel hinzu: „Leugne das Vorhandensein der Materie, und du kannst die Annahme von materiellen Zuständen zerstören.“ Auf diese Weise wird den Anhängern der Christlichen Wissenschaft von ihrer Führerin versichert, daß sie ebenfalls von der Macht der Wahrheit, Disharmonie aus ihrer Erfahrung zu entfernen, praktischen Gebrauch machen können.

Vor vielen Jahren wurde ich infolge eines Nierensteins von starken Schmerzen befallen. In dem Glauben, es handele sich um einen materiellen Zustand, suchte ich Hilfe bei der materiellen Medizin. Die Ärzte wandten ihre ganze Kunst an, um mir Erleichterung zu verschaffen, und arbeiteten ernsthaft darauf hin, den Stein durch Medikamente und andere materielle Mittel zu entfernen. Aber viele qualvolle Tage und Nächte vergingen, ehe ich erlöst wurde, und ich ging geschwächt und verwirrt aus dieser Erfahrung hervor und fürchtete mich vor einem Rückfall.

Nachdem ich Anhänger der Christlichen Wissenschaft geworden war, hatte ich einen ebensolchen Anfall von gleicher Stärke. Diesmal jedoch wandte ich mich vertrauensvoll an Gott um Hilfe. Meine Frau und ich erkannten gemeinsam die Allheit des Geistes, Gottes, an. Wir bejahten, daß der Mensch geistig ist, eins mit Gott und von der göttlichen Liebe umfangen. Wir erklärten, daß die große Macht der Wahrheit gegenwärtig ist, um dem Irrtum, Schmerz genannt, zu zerstören. Nahezu zwei Stunden arbeiteten und beteten wir so.

Da kam mir „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ in den Sinn (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), und ich beschloß, ihre machtvollen Leugnungen der Materie und ihre Bejahungen des Geistes beständig zu wiederholen. Nach den ersten zwei Erklärungen: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem“ schlief ich fest ein.

Als ich 20 Minuten darauf erwachte, waren die schrecklichen Schmerzen verschwunden, und ich war frei. Kein materieller Stein war abgegangen, nur ein falscher Glaube an einen schmerzhaften materiellen Zustand war ausgetrieben worden, und ich fühlte mich erfrischt, stark und zuversichtlich. Später wurde mir klar, daß erst, nachdem die Materie geleugnet worden war, die Disharmonie als eine bloße irrige Annahme erkannt wurde. Dann wurde sie durch die Macht der Wahrheit zerstört.

Nicht nur Krankheit und Schmerz, sondern auch andere Probleme, die die Menschheit plagen, müssen der Macht der Wahrheit weichen, wenn die Materie geleugnet wird. Der Glaube an einen materiellen Zustand, Mangel genannt, kann durch das Verständnis zerstört werden, daß Geist die Substanz ist, die allwirkende, nie versagende Quelle der Versorgung. Der Glaube an einen materiellen Zustand, Alter genannt, muß der Tatsache weichen, daß Gott das Leben des Menschen ist, unwandelbar, nie endend, vollkommen.

„Es gibt keine Materie.“ Dieser Grundsatz der Christlichen Wissenschaft macht eine Zuflucht zur materiellen Medizin, um Heilung zu erlangen, unmöglich, denn jede medizinische Theorie gründet sich ja auf die Existenz der Materie. Dieser Grundsatz enthüllt, wie irrig es ist zu versuchen, gleichzeitig mit materiellen Mitteln und der Christlichen Wissenschaft zu arbeiten; denn, was immer Gottes Worten widerspricht, mit denen Er Seine ausschließliche Macht verkündet, kann unmöglich helfen, diese Macht zu beweisen.

Es gibt außer Gott und Seiner geistigen Schöpfung. Wenn das Verständnis von dieser geistigen Tatsache den menschlichen Glauben an materielle Zustände überwindet, wird die Gegenwart des Reiches Gottes — hier und jetzt — klar erkannt. Die unendliche Güte, die Gottes Universum erfüllt, rückt in den Gesichtskreis und offenbart Gesundheit und Freiheit, Liebe und Freude, Sicherheit und Frieden als gegenwärtige Wirklichkeiten. Diejenigen, die durch die Christliche Wissenschaft einen Schimmer von dieser Herrschaft der Harmonie und von ihrem Recht, sie zu beweisen, erlangt haben, verwerfen jede Einflüsterung der materiellen Sinne mit dem Nachdruck und der Überzeugung Christi Jesu, des Wegweisers (Matth. 4:10): „Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben:, Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.‘ “

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