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Mut für heute

Aus der März 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir heute unseren Blick auf die Welt richten, möchte es so scheinen, als könnten wir als einzelne nur sehr wenig tun, um sich anbahnende Ereignisse zu verhindern. Das Böse scheint unbesiegbar zu sein. Die große Versuchung liegt in dem Glauben, daß die Lösung für das Problem nur im Jenseits gefunden werden kann. Wie bei allen falschen Versuchungen, liegt die Gefahr in der Tatsache, daß die Versuchung wahr zu sein scheint, während sie doch der Wahrheit ermangelt.

Die Annahme, nur das Jenseits könne Frieden bieten, will uns dazu verführen, das als wahr anzunehmen, was uns zerstören würde Sie flüstert uns ein, der Ausweg aus dem Bösen, das über uns kommen mag, liege darin, daß wir uns von der menschlichen Ebene zurückziehen, gewissermaßen einen Berggipfel erklimmen, wo wir nicht mit dem Bösen zu rechnen haben, und von dort in die ewige Harmonie eingehen.

Die Christliche Wissenschaft beweist, daß dieses Bild falsch ist. In Übereinstimmung mit Christi Jesu Geheiß (Joh. 15:12): „Das ist mein Gebot, daß ihr euch untereinander liebet, gleichwie ich euch liebe“, lehrt diese Wissenschaft die Liebe, die Bösen mutig entgegentritt und es zerstört.

Wenn jemand auf der richtigen Straße fährt, sieht er die Wegzeichen, die ihm sagen, daß er sich auf der richtigen Straße befindet. Ist aber jemand auf der falschen Straße, so sieht er nicht die Hinweise, die er benötigt. Der rechte Weg, Jesus nachzufolgen, ist der Weg, auf dem wir überall die Wegzeichen des Heilens finden. Jesus heilte. Seine Jünger heilten. Er verhieß, daß diejenigen, die an ihn glaubten, die Werke tun würden, die er tat.

Das Heilen an sich ist nicht der Weg zum Himmel, aber es ist das Mittel, diesen Weg zu identifizieren. Liebe ist der Weg, der Weg, den Jesus wies, und jeder, der liebt, wie Jesus liebte, wird heilen, wie Jesus heilte. Die Probleme der heutigen Zeit erfordern selbstlose Liebe auf seiten derjenigen, die wissen, wie sie gelöst werden können. Zu glauben, ein bloßes Sich-Abwenden von diesen Problemen sei identisch mit einem Sich-Hinwenden zu Gott, heißt einer Selbsttäuschung erliegen. Liebe fordert von uns, daß wir ein offenes Auge für die Nöte der Menschheit haben und dafür arbeiten, daß sie gestillt werden. In den Worten des Johannes (1. Joh. 4:8): „Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“

Ich las kürzlich von einem Mann, der sich mit seinem Motorboot inmitten einer Bucht befand, als der Motor aussetzte; es fuhren mindestens fünfzig Boote an ihm vorbei, aber niemand bot ihm Hilfe an. Die Goldene Regel fordert, daß wir anderen tun, was wir wollen, daß sie uns unter denselben Umständen tun sollen. Wenn wir die Wahrheit über Gott und den Menschen wissen, dann sind die gegenwärtigen Umstände derart, daß wir die Wahrheit haben, die die Menschheit erretten wird. Wir wissen, wie wir in wirksamer Weise für die Lösung der Weltprobleme beten können.

Wenn wir uns selbst vor ein schweres Problem gestellt sehen, geben wir alles auf, bis das Problem gelöst ist. Warum tun wir weniger, wenn es um die Menschheit geht?

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß das Böse unwirklich ist, daß Gedanken, die nicht aus dem göttlichen Gemüt hervorgehen, unwirklich sind. Da Gemüt, Gott, Alles ist, können gottunähnliche Gedanken und Zustände keine Quelle und kein Dasein haben. Gedanken der Selbstsucht, des Krieges, der Furcht, der Ungerechtigkeit, der Krankheit und des Todes haben keine Wirklichkeit.

Aber wir zerstören solche Gedanken oder Zustände nicht dadurch, daß wir uns lediglich einen Platz erträumen, an dem sie nicht existieren, ebensowenig wie wir den Mann in dem Boot dadurch erretten, daß wir seine Notlage ignorieren. Wir zerstören böse Gedanken, indem wir uns der selbstlosen Liebe bedienen, die das Bedürfnis erkennt, die den falschen Ansprüchen des Irrtums mutig entgegentritt, ihre Unwirklichkeit beweist und so demonstriert, daß dies die Stätte ist, wo sie nicht existieren — wo allein das Gute wirklich ist.

Wenn die Suggestion zu uns kommt, daß die Bosheit der Welt unbesiegbar sei, dann sollten wir uns die Macht Gottes, des göttlichen Gemüts, vergegenwärtigen, sowie die Macht des Gebets, das Gottes Allheit und Güte anerkennt. Und dann laßt uns beten! Wenn Suggestionen von Krieg und Zerstörung auftreten, dann laßt uns erkennen, daß wir in der Christlichen Wissenschaft das Mittel haben, das Kriegserleben zu verhindern, und die Goldene Regel fordert, daß wir dieses Mittel anwenden. Wenn wir diesen Kampf gegen die Materialität nicht hier zu unserem Anliegen machen, werden wir es hiernach tun müssen.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 41): „Die Gottinspirierten wandern ruhig weiter, sei es auch mit blutenden Fußtapfen, und im Jenseits werden sie ernten, was sie jetzt säen. Der verwöhnte Heuchler mag hier auf blumigen Pfaden wandeln, aber er kann nicht immerdar die Goldene Regel brechen und der ihm gebührenden Strafe entrinnen.“ Diese unmißverständlichen Worte sind für Sie und für mich bestimmt.

Wenn die Suggestion auftritt, daß es sich im Ernstfalle nicht lohnen würde, einen Krieg zu überleben, dann laßt uns daran denken, daß ein Überleben unvermeidlich ist. Hier oder hiernach müssen wir mit unseren Annahmen fortleben. Was hier überwunden worden ist, wird überwunden sein. Was nicht überwunden worden ist, wird mit uns fortleben, bis es überwunden wird. Es gibt keine andere Wahl. Aber der Weg des Überwindens ist ein Weg des Sieges, Tag für Tag.

Unsere Führerin Mrs. Eddy schreibt in ihrer Botschaft für das Jahr 1902: „Es ist weise, willig auf Gott zu warten und klüger zu sein als die Schlangen; keinen Menschen zu hassen, seine Feinde zu lieben und mit jeder verrinnenden Stunde abzurechnen. Dann wird dein Gewinn die Sonne überdauern, denn die Sonne scheint nur, um dem Menschen die Schönheit der Heiligkeit und den Reichtum der Liebe zu zeigen“ (S. 17).

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