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Das Neunte Gebot

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der April 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Moses legte in den Zehn Geboten dar, was notwendig ist, um harmonische Beziehungen unter den Menschen herbeizuführen. Das „Du sollst nicht“ mag uns vielleicht streng anmuten, aber Gehorsam ihm gegenüber sichert die Harmonie. Eines dieser Gebote, das neunte, lautet (2. Mose 20:16): „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Im allgemeinen versteht die Menschheit unter diesem Gebot, daß wir über den Lebenswandel und Charakter unseres Nächsten nichts weitergeben dürfen, was nicht wahr ist. Natürlich sollte das auch nicht geschehen. Das geistige Licht jedoch, mit dem die Christliche Wissenschaft die Bibel erhellt, hebt unsere Auffassung von dem Neunten Gebot zu einer höheren und geistigeren Stufe empor.

In voller Übereinstimmung mit der Bibel erklärt diese Wissenschaft, daß der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist, der Ausdruck Seines Wesens, unfähig zu sündigen oder von dem Standpunkt der Heiligkeit abzuweichen. Daher ist der Mensch, den Gott erschaffen hat, immerdar vollkommen und ganz und gar gut. Der Mensch ist kein sündiger Sterblicher, getrennt von Gott, sondern ein Unsterblicher, untrennbar von Gott, dessen vollkommene Widerspiegelung er ist. Daher bedeutet es in der Wissenschaft auch „falsch Zeugnis reden“, wenn wir irgend etwas hörbar feststellen oder in Gedanken festhalten, was an den Eigenschaften oder Handlungen unseres Nächsten nicht gottähnlich ist — was seiner wahren Selbstheit unähnlich ist.

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