In großer Demut danke ich Gott für die vielen Segnungen, die ich durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft empfangen habe. Die meisten der sich mir entgegenstellenden Probleme wurden schnell und vollständig gelöst, indem ich mich allein auf diese Wissenschaft verließ.
Eine Heilung jedoch erfolgte erst nach langer Zeit. Als kleines Kind hatte ich unter Stottern zu leiden, und es blieb dabei, als ich heranwuchs. Dies war für mich eine große Demütigung und auch ein Hindernis in der Schule. Während ich mit den schriftlichen Arbeiten keine besonderen Schwierigkeiten hatte, lebte ich in ständiger Angst vor dem mündlichen Hersagen.
Ich bemühte mich, klarer zu erfassen, wie Jesus den Stummen heilte; diese Heilung wird im siebenten Kapitel des Markusevangeliums berichtet. Das wichtige daran war für mich, daß der Mann geheilt wurde und „recht redete“. Ich war zuversichtlich, daß ich auch geheilt werden würde.
Der Zustand besserte sich, und in meinem dritten Hochschuljahr konnte ich gewöhnlich klar sprechen, wenn ich mich vorbereitet hatte. Ich hatte Pädagogik als Hauptfach und wollte sehr gern unterrichten. Es war mir jedoch klar, daß, wenn ich wirklich unterrichten sollte, dieses Problem vollkommen gelöst werden müßte. Da erst machte ich mich wirklich an die Arbeit.
Seit Jahren hatte ich mit der folgenden Erklärung aus dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy gearbeitet (S. 454): „Rechte Motive geben dem Gedanken Schwingen und der Rede und Handlung Stärke und Freiheit.“ Ich hatte meine Freiheit ersehnt, aber ich hatte nicht meine wahren Motive erkannt. Zum erstenmal wurde mir klar, daß ich mich mit mir selbst als einem Sterblichen befaßt hatte, der sich bemühte, menschliche Ideen auszudrücken. Plötzlich erkannte ich, daß der einzig wahre Zweck des Menschen darin besteht, Gott widerzuspiegeln. Die „Rede“ war für mich nur notwendig, um das Gute auszudrücken, und nicht, um die Menschen zu beeindrucken. Dies schien die Furcht zu zerstören, die mich jahrelang gefesselt hatte, und brachte die Heilung. Ich beendete meine Hochschulzeit und unterrichtete freudig drei Jahre lang in einer Schule.
Ich fühle, daß es ein gesegnetes Vorrecht ist, bei der Erziehung unserer beiden kleinen Mädchen die Christliche Wissenschaft zu haben. Als unsere älteste Tochter noch nicht ein Jahr alt war, nahm ich mich für einen Tag der Kinder einer Freundin an. Das kleine Mädchen, nach dem ich sehen mußte, hatte Anzeichen von Fieber. Am nächsten Tag informierten mich die Eltern des Kindes, daß es die Masern hätte und daß sie bei unserem Kind zweifellos ebenfalls nach Verstreichen der Inkubationszeit ausbrechen würden.
Ich berichtigte diese Suggestion sofort und schlug Seite 228 des Buches „Vermischte Schriften“ von Mary Baker Eddy auf. Dort schreibt sie: „Wenn wir im allgemeinen Strom des sterblichen Denkens treiben, unbekümmert um die Verläßlichkeit seiner Beteuerungen, tun wir, was andere tun, glauben, was andere glauben und sagen, was andere sagen. Das allgemeine Übereinkommen ist anstekkend und macht Krankheit übertragbar.“ Ich entschloß mich, nicht „im allgemeinen Strom des sterblichen Denkens“ zu treiben und der Suggestion von Ansteckung keine Macht zuzuschreiben. Dann ließ ich die Angelegenheit fallen.
Nachdem die übliche Inkubationszeit verstrichen war, fragte die andere Mutter wiederum, ob unsere Tochter die Masern hätte, und erzählte mir, daß ihr kleiner Junge soeben daran erkrankt sei. Ich antwortete ihr, daß unsere Tochter nicht die Masern hätte. Am Nachmittag zeigten sich jedoch die Symptome dieser Krankheit, und in der Nacht schlief sie wenig und war unruhig. Ich nahm sie schließlich auf meinen Schoß, und plötzlich kam ein wunderbares Gefühl der Ruhe über mich. Ich fragte mich: „Kann dieses unschuldige Kind, das in Wirklichkeit die Widerspiegelung Gottes ist, irgend etwas von den materiellen Gesetzen wissen, die laut werden?“ Die Antwort war: „Nein.“ Dann dachte ich: „Kann eine Idee Gottes überhaupt einen ansteckenden Zustand bekunden?“ „Nein“, entschied ich. Damit war die Macht des Fiebers gebrochen, das Kind schlief friedlich ein und erwachte am nächsten Morgen vollkommen gesund.
Ich bin so dankbar, daß unsere Führerin die Wissenschaft des Heilens entdeckt hat. Für die geistige Entfaltung, die mir durch Mitgliedschaft in Der Mutterkirche zuteil wurde, für die Freude, in einer Zweigkirche mitzuarbeiten, und für das wunderbare Erlebnis des Klassenunterrichts bin ich ebenfalls tief dankbar. Alles, was ich sagen kann, ist: „Ich danke Dir, Vater-Mutter Gott, für die vielen Segnungen, die ich durch die Christliche Wissenschaft erlebt habe.“ — Dayton, Ohio, U. S. A.
