Zu einer Zeit, als ich sehr unter körperlichen Schwierigkeiten und seelischer Depression litt, wurde ich durch Bekannte auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht. Unter anderm wurden ein Magenleiden, das Versagen verschiedener Drüsen und Kreislaufstörungen durch ärztliche Diagnose festgestellt. Ein Rückgratleiden, das vom Arzt als unheilbar bezeichnet wurde, verursachte mir selbst beim Heben der leichtesten Gegenstände große Schmerzen. Nach allgemeinen menschlichen Gesichtspunkten war mein Ableben nicht mehr fern.
Meine Bekannten machten mir klar, daß die Christliche Wissenschaft eine lebendige Religion ist, durch die wir ein Verständnis vom wahren Sein gewinnen. Ich wußte bis zu jenem Zeitpunkt nichts von der Existenz der christlich-wissenschaftlichen Bewegung.
Als ich mit der Eisenbahn nach einem Kurort unterwegs war, unterbrach ich die Fahrt in einer großen Stadt, um einen Ausüber aufzusuchen, denn es war mein Wunsch, mehr über die Christliche Wissenschaft zu erfahren. Der Kuraufenthalt war als letztes Mittel zur Linderung meiner verschiedenen Leiden geplant worden. Durch die Erklärungen des Ausübers wurde mein Bewußtsein mit Fluten der Wahrheit erfüllt, daß es war wie das Einströmen großer Wasser in ein Land, das jahrelang trocken und dürr gewesen war.
Die Wahrheiten, die ich über Gott und den Menschen aufnahm, erhoben mich so, daß ich mir der darauffolgenden sechsstündigen Bahnfahrt, vor der ich wegen meines Rückgratleidens große Furcht hatte, gar nicht bewußt war. Ich war sehr erstaunt, als ich plötzlich mein Ziel erreicht hatte, denn es war mir, als wäre ich nur aus einem Zimmer in das andere gegangen. Nach meiner Ankunft suchte ich mir eine private Unterkunft. Der geplante Krankenhausaufenthalt war nicht mehr nötig.
Von dem Magenleiden war ich augenblicklich geheilt. Durch die hingebungsvolle Arbeit des Ausübers und durch mein eigenes Studium wurde mein Charakter völlig umgewandelt, und das Rückgratleiden verschwand in kurzer Zeit in dem Verhältnis, wie ich menschliche Willenskraft aufgab. Ich erkannte und bewies, daß Gott der Halt des Menschen ist und daß das göttliche Prinzip, Liebe, uns auf unserem Weg führt.
Ohne daß besondere Arbeit für meine Familie getan wurde, erfreuen sich meine Frau, die oft krank war, und mein damals sechsjähriger und als schwächlich bezeichneter Sohn, der mindestens sechs Monate im Schuljahr krank war, ausgezeichneter Gesundheit, seit wir die Christliche Wissenschaft kennen. Meine Frau und ich mußten beim Arbeiten und mein Sohn mußte ständig eine Brille tragen. Durch die Erweiterung unserer geistigen Schau konnten wir alle drei die Brille ablegen. Ein Jahr später führten wir eine Radtour von über 1000 km durch, obwohl mir dergleichen vorher vom Arzt verboten worden war und es mir tatsächlich auch nicht möglich gewesen wäre.
Die Christliche Wissenschaft ist unser einziger Arzt und Helfer in allen Lebenslagen. So groß meine Dankbarkeit für die neu gewonnene Gesundheit auch ist, so freue ich mich doch viel mehr über mein sich ständig erweiterndes geistiges Verständnis. „Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind“ (Luk. 10:20).
Ich bin für unseren Meister Christus Jesus dankbar und für unsere Führerin Mary Baker Eddy und ihre Offenbarung der Christlichen Wissenschaft. Wie Mrs. Eddy sagt: „Sie ist eine Äußerung der Gottheit — der Tröster, der in alle Wahrheit leitet“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 127). Ich bin auch dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und für Klassenunterricht. Ebenso möchte ich dem Ausüber danken, der mir durch seine geduldige und wirksame Arbeit geholfen hat, den alten Menschen abzulegen. Äußerst dankbar und froh macht es mich, in einer Gruppe Christlicher Wissenschafter mitarbeiten zu dürfen, die zusammenkommt, um Gottesdienste abzuhalten.
Ich möchte meine Dankbarkeit gegen Gott durch ein Leben zum Ausdruck bringen, das sich den Lehren der Christlichen Wissenschaft immer mehr angleicht. — Hof (Saale), Deutschland.
