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„Die geistig Reichen“

Aus der Oktober 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der hervorstechendsten Kennzeichen des zwanzigsten Jahrhunderts ist das gewaltige Ringen der Menschheit, die Gesellschaftsordnung so auszurichten, daß sie den Menschen ein größeres Maß an Gerechtigkeit und Gleichheit sichert.

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß dieses Ringen nicht von ungefähr geschieht, sondern daß es vielmehr die moralische Chemikalisation ist, von der Mrs. Eddy in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt. Indem sie von den widerstreitenden Gewalten unserer Zeit spricht und von den sich daraus ergebenden Störungen, schreibt sie (S. 96): „Diese Unruhen werden bis zum Ende des Irrtums fortbestehen, bis alle Disharmonie in geistiger Wahrheit verschlungen sein wird. Der sterbliche Irrtum wird in einer moralischen Chemikalisation vergehen.“

Gewissenhafte Christliche Wissenschafter sind wachsam gegen die sie umgebenden widerstreitenden Gewalten. Sie ignorieren den Irrtum nicht, damit sie nicht seine Opfer werden. Sie suchen vielmehr die besondere Art der Irrtümer, die die Ursachen für diese von ihnen wahrgenommenen widerstreitenden Gewalten sind, herauszufinden und zu definieren und sie dann in ihrem Denken durch die speziellen Aspekte der ewigen Wahrheit zu ersetzen, die sie allmählich und endgültig vernichten wird.

Es wird häufig argumentiert, daß sich die Menschheit aus zwei Gruppen zusammensetzt, die oft als die Besitzenden und die Besitzlosen, die Bevorzugten und die Benachteiligten bezeichnet werden. Es ist eine irreführende Argumentation, daß soziale Gerechtigkeit nur zu erreichen wäre, wenn die Reichen gezwungen würden, ihren Reichtum mit den Armen zu teilen.

Selbst Christen haben sich manchmal zu Anklagen gegen die Bevorzugten und Wohlhabenden hinreißen lassen, indem sie Jesu Worte an den reichen Jüngling anführten, der alles, was er hatte, verkaufen und den Armen geben sollte. Der junge Mann, so wird uns im achtzehnten Kapitel des Lukasevangeliums erzählt, „ward ... traurig“. Als er fortging, sagte Jesus: „Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes!“

Diejenigen, die die Worte unseres Meisters im Licht der Lehren der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] studiert haben, wissen, daß aus dem Munde dessen, der sich seines Einsseins oder seiner Einheit mit Gott, der Liebe ist, bewußt war und sie demonstrierte, niemals auch nur ein einziges Wort kommen konnte, das die menschliche Leidenschaft anfachen oder den Klassenkampf rechtfertigen würde.

Jesus war fähig, die geheimen Gedanken des reichen jungen Mannes zu lesen, und wählte dann die Worte, die ihn ansprechen würden. Er erkannte in diesem Falle des jungen Mannes, daß Reichtümer bei ihm den Vorrang hatten und daß er nicht bereit war, das Erste und vornehmste Gebot zu befolgen: nur Gott von ganzem Herzen und von ganzem Gemüte zu lieben.

Wie wir lesen, wurde Jesus von dem jungen Mann mit den Worten „guter Meister“ angesprochen, worauf er sofort zurechtgewiesen wurde: „Was heißest du mich gut?“ Dann erklärte Jesus: „Niemand ist gut als Gott allein.“ Jesus erkannte gleich zu Beginn des Zusammentreffens den Stolz des jungen Mannes, der ein Oberster war, auf seinen Rang und seine Stellung; dasselbe hatte Jesus auch bei Simon, dem Pharisäer, erkannt, dessen Art, ihn zu empfangen, in so auffallendem Gegensatz stand zu der demütigen Verehrung der Maria Magdalena.

Es wird nirgendwo berichtet, daß Jesus etwas gegen die Wohlhabenden hatte. Er lehrte und bewies, daß diejenigen, die Gott und ihren Nächsten lieben, niemals ohne das sind, was sie Tag für Tag brauchen, und daß sie in der Lage sind, ihre Fülle mit anderen zu teilen. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 518): „Die geistig Reichen helfen den Armen in einer großen Brüderschaft, und alle haben dasselbe Prinzip oder denselben Vater, und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft und das eigene Gute in dem des anderen sucht.“

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß, ehe ein größeres Maß an Gleichheit in der Welt demonstriert werden kann — und das ist ein unentbehrlicher Schritt zur Errichtung des Reiches Gottes auf Erden —, sowohl die Reichen als auch die Armen durch die Wissenschaft den alten Menschen mit seiner materiellen Auffassung von den Dingen abzulegen haben und den neuen Menschen, den wirklichen, geistigen Menschen anziehen müssen, der sich stets seiner Untrennbarkeit von seinem Schöpfer bewußt ist.

Durch solch eine Wiedergeburt erkennen und beweisen bereits viele, daß die geistigen Ideen, die Gott für seine Widerspiegelung, den Menschen, entfaltet, jedem empfänglichen menschlichen Bewußtsein zur Verfügung stehen. Sie demonstrieren bis zu einem gewissen Grade die in Mrs. Eddys Buch „Vermischte Schriften“ enthaltene Verheißung (S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut.“

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