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Zur rechten Zeit

Aus der Oktober 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Erfolg vieler menschlicher Bemühungen hängt davon ab, daß man zur rechten Zeit handelt. Dies spielt eine wichtige Rolle bei solchen Unternehmungen wie dem Abschießen von Flugkörpern und Raketen in eine vorausberechnete Bahn, ferner bei Fahrplänen, Geschäftsabschlüssen, Sportveranstaltungen, in der Akrobatik und bei Theatervorstellungen. Was in menschlichen Angelegenheiten die rechte Zeit zu sein scheint, weist aber nur auf die göttliche Ordnung des Universums, einschließlich des Menschen, hin. Diese göttliche Ordnung durchdringt selbst die kleinsten Einzelheiten der gesamten Schöpfung.

Wir hören zuweilen den Ausdruck: „Zu wenig und zu spät.“ Unter Gottes Regierung kann dies jedoch niemals wahr sein. Auch kann es nicht so etwas wie „zu viel“ oder „zu früh“ geben. In der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] ist jede Tätigkeit durch Präzision und Vollkommenheit gekennzeichnet, weil Gott allwirkend ist. Ein geistiges Verständnis von Gott als dem Urquell aller rechten Tätigkeit löst die menschlichen Probleme des Verzuges, der Überschüsse, der Untätigkeit, der Übertätigkeit oder der behinderten Tätigkeit.

Mrs. Eddy spricht von Gott als Alles-in-allem, und sie sagt: „Nun, dieser selbe Gott ist unser Helfer. Er erbarmt sich unser. Er erzeigt uns Barmherzigkeit und leitet jede Begebenheit auf unserem Lebensweg“ (Die Einheit des Guten, S. 3). Da Gott „jede Begebenheit auf unserem Lebensweg“ leitet, muß die richtige Zeit in all unseren Angelegenheiten beweisbar sein. Gottes Leitung ist unfehlbar.

Wie sollen wir uns dann das sterbliche Bild der Disharmonie erklären; wie sollen wir es uns erklären, wenn die Dinge zu Hause, im Büro oder in der Welt schiefgehen? In ihrem Buch „Vermischte Schriften“ gibt uns Mrs. Eddy die folgende Erklärung (S. 208): „Die Sterblichen gehorchen ihrem eigenen Willen und sind daher dem göttlichen Befehl ungehorsam.“ Da die Sterblichen sich auf den menschlichen Willen verlassen anstatt auf die göttliche Führung, erleben sie Verzögerungen, Behinderungen und geraten unversehens in mißliche Lagen. Wenn wir ständig wie Christus Jesus beten: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ (Luk. 22:42), dann werden wir den vollkommenen Rhythmus des Universums erleben.

Das sogenannte sterbliche Gemüt beansprucht, die vollkommene Ordnung der Regierung Gottes umzustoßen; das aber ist unmöglich. Gott ist allerhaben, allmächtig; daher hat das Böse weder Macht noch Gegenwart und kann den Menschen oder das Universum nicht beherrschen. Wenn wir uns vor Probleme gestellt sehen, bei denen es sich um den rechten Zeitpunkt oder den rechten Platz handelt, können wir uns zu Gott hinwenden und die Lösungen bei Ihm finden. Die göttlichen oder rechten Ideen, die das Gemüt uns in Erhörung unserer Gebete verleiht, werden sich gerade in dem Augenblick zeigen, wenn wir sie brauchen.

Der biblische Bericht über Joseph enthält zahlreiche Beispiele für ein Geschehen zur rechten Zeit. Die midianitischen Kaufleute kamen gerade rechtzeitig vorbei, um ihn aus der Grube, in die seine Brüder ihn hineingeworfen hatten, herauszuziehen und mit sich nach Ägypten zu führen. Nachdem Potiphar Joseph ins Gefängnis geworfen hatte, wurde Pharaos Amtmann über die Schenken ebenfalls dort eingekerkert. Hier im Gefängnis wurde der Amtmann Zeuge von Josephs Fähigkeit, Träume auszulegen. Später, als Pharao eine Auslegung für seine Träume zu erhalten wünschte, war es der inzwischen wieder in sein Amt eingesetzte Amtmann, der Joseph empfahl.

Pharao war Joseph so dankbar und war so beeindruckt von seiner Weisheit, daß er ihn zum Herrscher über Ägypten machte, allein dem König untertan. Dies geschah gerade zur rechten Zeit, so daß Joseph das Volk vor der Hungersnot schützen und seiner eigenen Familie helfen konnte.

Gott weiß nichts von materiellen Unternehmungen, aber Er ist allwissender Geist. Jede der Ideen Gottes drückt Ihn in der vom Geist gewiesenen Richtung aus. Wenn es darum geht, einen nützlichen Dienst zu verrichten, so versorgt uns Gott mit der Intelligenz, die nötig ist, um diesen Dienst zu versehen oder zu vollenden. Die vollkommene, göttliche Regierung hat niemals etwas mit Zufall, Glücksfall oder Unfall zu tun. Sie ist unfehlbar, durch und durch gut und gesegnet. Da Gott die einzige Ursache ist, muß alle Wirkung stets gut sein. In Seinem Universum gibt es kein Schwanken zwischen dem Guten und dem Schlechten.

In dem Maße, wie wir täglich darum beten, das göttliche Gemüt widerzuspiegeln, zeugt unsere Erfahrung für Gottes Leitung und Gegenwart. Diese geistige Macht, die im Universum immer am Werke ist, war im Zweiten Weltkrieg für die Verfasserin und ihren Mann sehr augenscheinlich. In der Zeit, als der Ehemann seinen Militärdienst versah, erlebten sie sehr oft, daß Dinge zur rechten Zeit geschahen. Täglich vergegenwärtigten sie sich, daß sie in Wirklichkeit Gottes Ideen waren, die von dem unfehlbaren Gemüt regiert wurden und Gottes heiligen Vorsatz erfüllten. Sie waren keine Sterblichen, die von Furcht, Zufall oder Krieg regiert wurden. Sie wußten, daß Gottes Ideen stets an ihrem richtigen Platz waren. Dieses Anerkennen ihrer geistigen Selbstheit und ihres geistigen Ursprungs zeitigte viele schöne Ergebnisse.

Einmal wurde der Ehemann im Februar in ein Truppenübungslager geschickt, und die Verfasserin zog in die nächstgelegene Stadt. Hier erfuhren sie, daß die Frau eines Soldaten, der auf einen neuen Posten abkommandiert worden war, ihre Stellung als Lehrerin an einer Schule aufgeben mußte, um mit ihm gehen zu können. Die Verfasserin war imstande, diese Position als Lehrerin bis zum Ende des Schuljahres, Mitte Mai, auszufüllen. Zu diesem Zeitpunkt wurde ihr Mann auf einen anderen Truppenübungsplatz versetzt, und sie konnte ihm dorthin folgen.

Bei einer anderen Gelegenheit verpflichtete sich die Verfasserin vertraglich, ein ganzes Schuljahr zu lehren, unter der Bedingung, daß sie ihre Stellung verlassen könnte, falls ihr Mann versetzt würde. Es war ihr jedoch möglich, ihren Vertrag zu erfüllen. Am Ende dieses betreffenden Schuljahres war der Krieg vorüber, und ihr Mann wurde aus dem Militärdienst entlassen.

Wenn wir von ganzem Herzen Gottes Führung suchen, ist es wunderbar zu sehen, wie Er den Weg für uns bereitet und wie sich jede Einzelheit in vollkommener Weise entfaltet, wenn wir unser Vertrauen auf Ihn setzen.

Der Glaube an das Böse, oder der tierische Magnetismus, ist es, der uns in Versuchung führt, furchtsam oder ängstlich zu sein, daß sich die Dinge nicht in der rechten Weise oder zur rechten Zeit entfalten werden. In solch einem Falle jedoch können wir uns der Worte aus dem Hebräerbrief erinnern (11:1 — Menge-Bibel): „Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“ Wir können unseren Glauben an Gott in die Tat umsetzen in dem Wissen, daß Er uns liebt und stets darauf wartet, Seine geliebten Kinder zu segnen, daß es aber niemals seine Absicht ist, sie zu quälen oder sie zu beunruhigen. Wir können standhaft festhalten an der geistigen Idee von Gottes vollkommener Regierung und die Lüge zurückweisen, die sagt, der Zufall und andere unbekannte Faktoren beherrschten das Schicksal des Menschen.

Es sollte allen denkenden Menschen klar sein, daß eine göttliche Intelligenz nicht in zufälliger oder unerklärlicher Weise regiert. Das, was allmächtig und allwissend ist, regiert nach vollkommenem Gesetz und vollkommener Ordnung. Alle für die physischen Sinne sichtbare Unordnung ist nur die Erscheinungsform des verworrenen sterblichen Denkens. Wenn der Gedanke eins ist mit dem göttlichen Gemüt, so bekundet sich das in den menschlichen Angelegenheiten in Harmonie.

Wenn wir zwischen göttlichen Ideen und sterblichen Annahmen hin und her schwanken, wird unser Leben eine Mischung von Ordnung und Unordnung sein. In der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] lernen wir, unser Denken getreulich auf das gerichtet zu halten, was geistig wahr ist. Auf diese Weise haben wir Herrschaft über Situationen, die uns ungelegen kommen mögen.

Wenn wir auf Gott schauen, auf unseren Vater-Mutter Gott, führt Er uns mit sanfter Hand aus den Verwirrungen der Materialität in den vollkommenen Rhythmus und die vollkommene Ordnung des Himmels. Unsere Führerin gibt uns in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ den liebevollen Rat (S. 174): „Öffnen wir unsere Neigungen dem Prinzip, das alles, vom Fallen eines Sperlings bis zum Kreisen einer Welt, in Einklang miteinander bewegt!“

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