Der Wettbewerb ist eine der Haupttriebkräfte für das Streben in den menschlichen Angelegenheiten. Von frühester Kindheit an befinden sich die jungen Leute in Situationen, wo sie im Wettbewerb miteinander stehen. Das Streben, die Leistungen anderer zu übertreffen, etwas Besseres zu tun als bisher getan worden ist, gilt als ein lobenswertes menschliches Ziel. Aber wenn dies die Form eines Kampfes um Ruhm und persönlichen Erfolg annimmt, kann es zu Rivalität werden, die sich völlig auf selbstsüchtige Motive gründet. Dies veranlaßt den einzelnen zu glauben, er müsse versuchen, seinen Mitmenschen um etwas zu bringen, um sich selbst zu bereichern oder zu verherrlichen.
Als Christliche Wissenschafter verstehen wir, daß der Mensch bereits vollständig ist, und daß — da Gott jedem Seiner Kinder gleichmäßig alles Gute verleiht und ein jedes bereits alles hat — dieser Vollständigkeit nichts hinzugefügt werden kann. Macht dieses Wissen jeden Ansporn zu konstruktivem menschlichem Streben zunichte? Bedeutet es, daß ein Wissenschafter niemals mit anderen Menschen in Wettbewerb tritt? Im Gegenteil. Es bedeutet nur, daß er von einem anderen Standpunkt aus darangeht.
Wir streben nicht danach, einen anderen Menschen in irgendeiner Weise des Guten zu berauben, sondern wir bemühen uns individuell und kollektiv, Gottes Wesen besser zu verstehen und es auszudrücken und für andere den Weg freizumachen, daß sie Sein Wesen ebenfalls erkennen und ausdrücken. Wenn jemand von uns einen Aspekt Gottes klarer versteht als andere, so daß er imstande ist, Gott in dieser Hinsicht angemessen auszudrücken, so sollte er dies nicht zu seiner eigenen Ehre tun, sondern zur Ehre Gottes.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.