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Die Abhaltung eines Vortrags über die Christliche Wissenschaft — II

Dies ist die zweite von vier Ansprachen, die bei der Versammlung am 5. Juni 1963 im Erweiterungsbau Der Mutterkirche gehalten wurden. Eine weitere Ansprache erscheint im nächsten Monat.

Giving a Christian Science Lecture

Vortragsvorbereitung

Aus der Februar 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch inspirierte, eifrige Vorbereitung eines Vortrags über die Christliche Wissenschaft kann das Kirchenmitglied auf praktische Weise seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit erfüllen.

Es ist nötig, daß die ganze Mitgliedschaft metaphysische Arbeit tut, nicht nur das Vortragskomitee. Versammlungen in Vorbereitung der Vorträge sollten mit Überlegung und unter Gebet ausgearbeitete außerordentliche Mitgliederversammlungen sein. In dem Verhältnis, wie jeder einzelne den Wert eines Vortrags zu schätzen beginnt, erkennt er ihn als eine Gelegenheit zu geben, eine Gelegenheit, die Sache der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] zu fördern.

Der Vortrag selbst ist bereits vorbereitet und durch die Wahrheiten, die er darlegt, bereits geschützt. Wir als Kirchenmitglieder haben die Aufgabe, die Wahrheit und Liebe auszustrahlen, die den Vortrag vorbereitet und geschützt haben, und dazu müssen wir jeden falschen Begriff auslöschen, der die vollständige Demonstration dieser Tatsache verhindern möchte. Die einzigen Gesetze, die die Kirchenarbeit regieren, gehen von dem einen Gemüt aus und sind die Gesetze Gottes. Wenn wir geistig vorbereitet sind, werden wir uns selbst ein Gesetz sein, daß die mentale Malpraxis bei diesem Ereignis nicht störend auf Gottes Regierung einwirken kann.

Eine genaue Kenntnis von den Erfordernissen und notwendigen Vorkehrungen ist wesentlich, wenn ein Vortrag erfolgreich sein soll. Besondere Informationen sind dem Heft „Vortragsvorbereitungen“ zu entnehmen, das vom Christlich-Wissenschaftlichen Vortragsrat herausgegeben wird. In dem Maße, wie jedes Mitglied bei seiner Vorbereitungsarbeit Demut, Sorgfalt, Liebe, Gehorsam und Inspiration zum Ausdruck bringt, werden Gleichgültigkeit, Apathie und Widerstand gegen die Wahrheit der Macht beraubt zu verhindern, daß der Vortrag reiche Früchte bringt.

Ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft belehrt und berichtigt. Eine seiner Aufgaben besteht darin, die Sucher nach der Wahrheit mit der Überzeugung zu erfüllen, daß diese Wissenschaft der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, die von dem Meister Christus Jesus veranschaulicht wurden. Wie wichtig ist es also, daß jedes Mitglied jeden Zweifel darüber aus seinem Denken entfernt, daß die Christliche Wissenschaft [Christian Science] die endgültige Offenbarung der Wahrheit ist, die einzige wahre Wissenschaft des Seins.

Eine weitere Aufgabe eines Vortrags über die Christliche Wissenschaft besteht darin, die Öffentlichkeit mit dem Leben und dem Werk unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy bekannt zu machen und falsche Auffassungen über sie und ihre Entdeckung zu berichtigen. Wenn also unsere metaphysische Arbeit für den Vortrag wirklich erfolgreich sein soll, muß sie sich auf unsere eigene klare Erkenntnis gründen, daß Mrs. Eddy von Gott darauf vorbereitet wurde, unserem Zeitalter den verheißenen Tröster zu offenbaren.

Ein Vortrag ist eine Verkündigung der Wahrheit, die die Lehren einer falschen Theologie herausfordert. Heute wie vor alters wird die Demonstration des göttlichen Heilens durch die falsche Vorstellung aufgehalten, daß der Christus eine Person sei, der wir folgen müssen, anstatt die göttliche Natur, die wir leben und demonstrieren müssen. Um uns darauf vorzubereiten, den Christus, die Wahrheit, zu verbreiten und die Herzen für ihn empfänglich zu machen, und um die Werke zu tun, die der Meister von seinen Nachfolgern forderte, müssen wir klar den Unterschied verstehen, den die Christliche Wissenschaft [Christian Science] zwischen dem Christus, der geistigen Idee oder Widerspiegelung Gottes, und Jesus, dem menschlichen Herold der Wahrheit, macht.

Liebe zu Gott und dem Menschen und eine ehrliche Anerkennung der Segnungen, die wir durch unser Studium der Wissenschaft empfangen haben, veranlassen uns, die Öffentlichkeit zum Besuch unserer Vorträge einzuladen. Jedes verfügbare Mittel kann für diesen Zweck benutzt werden: Radio, Fernsehen, Zeitungen, Hinweise, Karten usw. Das wirksamste Mittel ist jedoch eine persönliche Einladung. Ich bin sicher, daß wir alle in dieser Beziehung mehr tun können, als wir bisher getan haben.

Wir sollten unser Zögern, Fremde einzuladen, analysieren. Lassen wir uns von Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit oder einer gewissen Scheu beherrschen? Ist es nicht, wenn wir tiefer schauen, der materielle, persönliche Sinn, der dieses unnatürliche Widerstreben hervorruft? Zögern wir, anderen zu sagen, daß sie in der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] geheilt werden können, weil wir selbst noch nicht von allen unseren Leiden geheilt worden sind? Dann müssen wir unsere Augen für die Segnungen öffnen, die uns bereits offenbart worden sind, und dankbar sein.

Wenn die Wahrheit des Seins die falsche, materielle Grundlage unseres Denkens berichtigt und wir den Menschen als bereits auf dem Standpunkt der Vollkommenheit erkennen, werden wir den Fremdling freudig einladen zu kommen, und wir werden zum Gelingen des Vortrags beitragen, indem wir liebevoll die Sache Christi unterstützen. Wenn „der Geist und die Braut sprechen: Komm“ (Offenb. 22:17), dann kann niemand der Einladung widerstehen.

Wir sollten nicht darüber besorgt sein, wie unsere Einladung aufgenommen werden könnte. Wir sollten statt dessen dem biblischen Befehl folgen (Hesek. 2:7): „Du sollst ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen’s.“ Irgendwann, irgendwo werden sie kommen.

Die metaphysische Tatsache, daß niemand zum Vortrag kommen kann, es sei denn, er werde vom himmlischen Vater dorthin gezogen, schließt niemanden aus, sei er nun Katholik, Protestant, Jude, Dr. theol. oder Dr. med. Sie schließt nur den Anspruch von vielen Gemütern aus, denn in Wirklichkeit ist nur das gegenwärtig, was das eine reine Gemüt, Gott, widerspiegelt.

Die Christlichen Wissenschafter bedienen sich nicht mentaler Suggestion, um die Öffentlichkeit dahin zu bringen, die Vorträge zu besuchen. Sie beten vielmehr, daß durch ihre eigene Widerspiegelung der göttlichen Liebe das empfängliche Denken zum Vortrag hingezogen wird. Als Christus Jesus sagte: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“ (Joh. 12:32), wies er auf die unwiderstehliche Anziehungskraft der wahren Idee von Gott und Mensch hin.

Wenn wir erklären, daß es keine entgegengesetzte Anziehungskraft gibt, die diejenigen, die zum Vortrag kommen sollten, fernhalten könnte, sind wir uns dann auch wirklich bewußt, daß es keine gibt, oder glauben wir, daß, wenn wir diese metaphysische Tatsache behaupten, unser Argument einer entgegengesetzten Anziehungskraft bei diesem Ereignis die Macht nehmen wird? In der christlich-wissenschaftlichen Praxis vertreten wir die Tatsache, daß der Irrtum nichts ist, nur, um uns von der Wahrhaftigkeit dessen zu überzeugen, was bereits wahr ist. Und wir haben in dem Verhältnis Erfolg, wie wir den Irrtum aus unserem Bewußtsein ausschließen.

„Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun“ (2. Mose 20:9, 10). Man könnte sagen, die sechs Arbeitstage versinnbildlichen unsere Vorbereitungsarbeit in der Wissenschaft, bei der wir getreulich die Argumente der Wahrheit benutzen, bis uns die Nichtsheit des Irrtums klarwird. Dann kommt der Sabbat, das absolute Bewußtsein von der Harmonie und nichts anderem.

In diesem Licht erkennen wir, daß die menschlichen Schritte, die wir zur Vorbereitung eines Vortrags unternehmen, nicht eine Sache der Routine oder eine bloße materielle Tätigkeit darstellen. Wir müssen die geistige Tatsache demonstrieren, daß der Mensch die Fähigkeit besitzt, die Wahrheit widerzuspiegeln, wie auch das Vermögen, in Übereinstimmung damit zu handeln.

Jesaja ermahnt uns (57:14): „Räumet den Weg, hebet die Anstöße aus dem Wege meines Volks.“ Was ist der Stein des Anstoßes? Ist er nicht die Unwissenheit der Sterblichen über die Beziehung des Menschen zu Gott? Ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft greift diesen Irrtum auf und zeigt, wie er auszutreiben ist; er offenbart die großen Möglichkeiten, die demjenigen offenstehen, der von dem Christus, der Wahrheit, erfüllt ist.

Versorgung im Zusammenhang mit einem Vortrag geht jedes Mitglied an. Lassen Sie uns Versorgung als untrennbar von heiliger Tätigkeit betrachten und dann im Dienst für unsere Sache Apathie durch Wachsamkeit, Zurückhalten durch Großherzigkeit und Furcht durch Dankbarkeit ersetzen. Das göttliche Gesetz der Versorgung, wie es der Meister kundtat, kann in seiner Reihenfolge nicht umgekehrt werden. „Gebet, so wird euch gegeben“ (Luk. 6:38).

Der Wunsch, daß unsere Vorträge viele Menschen erreichen mögen, ist natürlich, aber unsere metaphysische Arbeit zeichnet die Ergebnisse nicht vor noch begrenzt sie sie. Gebete, die mit einem Zugeständnis von Mangel beginnen, werden nicht erhört. Der Erfolg eines Vortrags hängt nicht nur von der Größe der Menschenmenge ab. Mrs. Eddy schreibt: „Jesus lehrte und bewies, daß das, was wenige Menschen speist, alle speist“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 303). Es sollte das natürliche Ergebnis geistiger Vorbereitung sein, daß eine große Menschenmenge den Vortrag besucht.

Die in dem Vortrag verkündete Wahrheit braucht nicht geschützt zu werden, aber unsere Demonstration, die darin besteht, für die Öffentlichkeit einen Vortrag zu veranstalten, bedarf der schützenden Fürsorge unseres Verständnisses, daß die Wahrheit des Seins nicht umgekehrt werden kann. Bileam sagte zu Balak: „[Gott] segnet, und ich kann’s nicht wenden“ (4. Mose 23:20). Nichts von dem, was das sterbliche Gemüt glauben oder unternehmen kann, vermag jemals das Gute umzukehren oder die Wahrheiten, die in dem Vortrag verkündet wurden, wirkungslos zu machen. Mrs. Eddy sagt im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 354): „Die Worte der göttlichen Wissenschaft finden ihre Unsterblichkeit in Taten, denn ihr Prinzip heilt die Kranken und vergeistigt die Menschheit.“ Illusionen haben keine Beziehung zu Gott, durch die sie Gegenwart, Substanz oder Macht erlangen könnten. Diese Behauptungen sind wahr, und wir können sie demonstrieren, wenn wir jeden Glauben an die vermeintliche Fähigkeit des Irrtums, die Menschen zu beeinflussen, auslöschen.

Wenn die menschliche Tätigkeit durch die metaphysische Arbeit inspiriert wird, dann wird sich jede Einzelheit harmonisch gestalten.

Wir können die Vorbereitung für einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft mit der Vorbereitung zum Bau einer Autobahn vergleichen. Das Land wird vermessen, der Boden gebrochen, geebnet, ausgebaut, befestigt usw. Die erprobtesten und zuverlässigsten Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände werden für diesen Zweck benutzt.

Die göttliche Wissenschaft überschaut prüfend den Boden des menschlichen Bewußtseins, durchbricht unwürdige Denkgewohnheiten und baut in dem einzelnen jene Eigenschaften der Wahrheit aus, die bereits in gewissem Maße in Erscheinung getreten sind, und stärkt sie. Auf diese Weise erfüllen wir Schritt für Schritt die Ermahnung des Jesaja (40:3–5): „Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet.“

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