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Die Fähigkeit, sich mitzuteilen

Aus der Oktober 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddys Schriften sind voll von aufrüttelnden Erklärungen über den Sieg der Wahrheit in jeder Lebenslage, wie schwierig oder hoffnungslos sie dem menschlichen Sinn auch erscheinen mag. Hätte unsere Führerin diese Erklärungen als rein intellektuelle Behauptungen niedergeschrieben, als konstruierte theoretische Schlußfolgerungen oder als kalte dogmatische Glaubenssätze, sie hätten niemals die Wirkung auf das menschliche Bewußtsein gehabt, die sie tatsächlich gehabt haben. Da sie aber aus dem ureigensten Wesen ihres gottinspirierten, bewiesenen geistigen Verständnisses stammen, erreichten sie die Welt.

Ihre Schriften vermitteln den Geist eines tief wissenschaftlichen Erfassens des Christus, der Wahrheit, ein Verständnis seiner absoluten Wirklichkeit und Macht, das die vergängliche Natur alles dessen aufdeckt, was sich ihm zu widersetzen scheint. Dadurch wird Wahrheit zum Sieger über den Irrtum und zum alleinigen Verlaß für ein vergeistigtes menschliches Bewußtsein.

Unsere Führerin besaß die Fähigkeit, ihre Überzeugung auf den Schwingen ihrer eigenen wunderbaren Inspiration, nicht durch persönlichen Kontakt allein, sondern auch durch das geschriebene Wort allen denen mitzuteilen, die sie persönlich weder gesehen noch gehört hatten. Was verlieh ihr diese Macht, das menschliche Denken zu erreichen und umzuwandeln, das in seinen uralten Befürchtungen und Unrichtigkeiten und in seiner Opposition gegen alles befangen war, was dazu neigte, seinem hartnäckigen Aberglauben zu widersprechen? Was war es, das sie befähigte, durch das geschriebene Wort die Erleuchtung, den geistigen Schimmer, mitzuteilen, den ihr die Offenbarung des Christus in den stillen Stunden brachte, da sie mit Gott in Gemeinschaft stand?

Die Quelle ihrer Macht, die vollen Reichtümer ihrer Entdeckung auszuteilen, war die Quelle der Offenbarung selbst: Es war Gott, das Gemüt, das Liebe ist, der unendliche geistige Urquell aller Wahrheit und aller Intelligenz, daher die einzige Antriebskraft alles dessen, was wahrhaftig und edel, liebevoll und lebenssprühend ist.

Christus Jesus gab den Schlüssel zu seiner eigenen unvergleichlichen Fähigkeit, das Denken seiner Zuhörer zu erreichen, als er die Verbindung zwischen seinen Lehren und Gott, seinem Vater, aufzeigte, von dem er sie erhalten hatte. Er sagte (Joh. 8:26): „Was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.“ Unsere Führerin konnte diese Worte in voller Wahrhaftigkeit aussprechen, denn sie gab ihre Erklärung der Christlichen Wissenschaft in absoluter Treue zu dem, was Gott ihr offenbart hatte. Diese Treue verleiht ihren Schriften die geistige Kraft der Mitteilung.

Gottes wunderbare Gabe des Verständnisses des Christus, das die ganze Wahrheit des Seins umfaßt, kam nicht zu ihr, damit sie sie für sich behielte, sondern damit sie sie mit anderen teilte. Die Ehrfurcht und die geistige Demut, mit denen sie sich Gott nahte, öffneten ihr Bewußtsein für das Einströmen einer jeden Fähigkeit, die sie benötigte, um die göttliche Bestimmung zu erfüllen — die schon der bloßen Tatsache der Offenbarung innewohnt —, nämlich, daß Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft ihre Gründerin werde und auch, daß sie die Wahrheiten dieser Wissenschaft der Menschheit mitteile.

Mit einer ganz und gar unpersönlichen Bescheidenheit schreibt Mrs. Eddy über die ersten Abschnitte ihrer unermüdlichen, inspirierten Arbeit, nämlich der Ausführung ihrer gottgegebenen Sendung, und über ihren Wunsch, daß ihre Nachfolger ihrerseits diese Verpflichtung weiter übernehmen mögen (Vermischte Schriften, S. 356): „Das Samenkorn der Christlichen Wissenschaft, ,das kleinste unter allem Samen‘, da es gesät wurde, ist aufgegangen, hat Frucht getragen, und die Vögel des Himmels, die erhobenen Wünsche des menschlichen Herzens, haben unter seinen Zweigen gewohnt. Nun mögen meine treuen Schüler die Früchte dieses Baumes in die Felsennester der nackten Rabenbrut tragen.“

Auch wir versuchen oftmals, anderen etwas von den Lehren der Christlichen Wissenschaft mitzuteilen; und wenn wir dabei auch oft Erfolg haben, scheint dies doch zuweilen nicht der Fall zu sein. Wir werden mehr Erfolg bei diesen von der Liebe inspirierten Bemühungen haben, wenn wir in unserem Denken daran festhalten, daß das Mitteilen von Ideen in Wirklichkeit nicht von Person zu Person geschieht, sondern vom göttlichen Gemüt, Gott, zum Menschen, Seinem vollkommenen Bild, vonstatten geht, zum Menschen, der als Widerspiegelung für die Eingebungen des Gemüts augenblicklich empfänglich ist. Mrs. Eddy erinnert uns in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ an diese Tatsache, wenn sie schreibt (S. 72): „Nicht die persönliche Gemeinschaft untereinander, sondern das göttliche Gesetz ist der Übermittler von Wahrheit, Gesundheit und Harmonie für die Erde und die Menschheit.“

Die Vergegenwärtigung und das tatsächliche innere Annehmen dieser Wahrheit wird uns dazu inspirieren, diejenigen Mittel und Wege zu finden, mit denen wir die Wahrheit an unsere Mitmenschen weitergeben können, die ihrer geistigen Entwicklung und ihrer Bereitschaft zu lauschen, am besten entsprechen.

Wenn wir uns den vorsätzlichen Versuchen des menschlichen Gemüts, uns seine Ansichten aufzuzwingen, gegenübergestellt sehen, müssen wir uns zuweilen an die Darlegung unserer Führerin halten, die sie über Christus Jesus, den größten Übermittler der Wahrheit in der ganzen menschlichen Geschichte, gibt: „Der große Lehrer kannte beides, Ursache und Wirkung; er wußte, daß die Wahrheit sich selbst mitteilt, aber niemals Irrtum übermittelt“ (ebd., S. 85). Wenn wir diese Tatsache vor allem anderen in unserem Denken festhalten, wird dies uns vor den aggressiven Überredungskünsten des Irrtums schützen, wie auch vor jedem irregeleiteten Versuch von unserer Seite, wie arglos er auch sein mag, das Denken anderer durch irgendeine irrtümliche Annahme, die wir selbst hegen mögen, zu beeinflussen.

Wenn wir in unserem Eifer, die Wahrheit mitzuteilen, versuchen, nur von Person zu Person zu argumentieren, sind wir allzuleicht geneigt, die Argumente des menschlichen Gemüts zur Unterstützung der geistigen Wahrheit zu benutzen. Wenn wir dies tun, werden wir schwerlich über das Argumentieren hinauskommen. Es ist vielmehr vonnöten, den Fragesteller zum Gebrauch seiner gottgegebenen geistigen Sinne zu erwecken, die allein ihn zum Erfassen einer geistigen Idee führen können.

Durch die Macht der Wahrheit, ihre eigenen Ideen mitzuteilen, wird er befähigt, das Wesen Gottes als des einzigen Gemüts oder Lebens, sowie sein eigenes tatsächliches Zusammenbestehen mit dem Leben, die Unrichtigkeit seiner alten materialistischen Annahmen über sich selbst und die daraus folgende illusorische Natur ihrer unglückseligen Wirkungen auf sein moralisches, mentales und körperliches Wohlbefinden zu erkennen.

Sogar nur ein Schimmer dieser Wahrheiten wird damit beginnen, jeden Widerstand des Materialismus gegen den Christus aufzuheben, einen Widerstand, der sich als des Fragestellers eigenes Denken ausgibt, und so dazu beitragen, ihn dem Verständnis näherzubringen, das sein tägliches Leben befreien, bereichern und verschönern kann.

Diejenigen, die durch die Annahme niedergedrückt sind, daß sie unfähig seien, die Wahrheit mitzuteilen, sollten sich an die Erfahrung des Jeremia erinnern, als ihm gesagt wurde, daß Gott ihn „zum Propheten unter die Völker“ erwäht habe (1:5). Zaghaft erwiderte Jeremia: „Ach Herr Herr, ich tauge nicht, zu predigen; denn ich bin zu jung.“ Und er fuhr fort: „Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht:, Ich bin zu jung‘; sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen, was ich dich heiße.. . Und der Herr reckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.“

Gott hat Seine Hand an den Mund eines jeden von uns gelegt. Wir sollten mit Recht Vertrauen in die göttliche Inspiration haben, denn das Verständnis des Christus, der Wahrheit, und die inspirierte Fähigkeit — und die —, sie mitzuteilen, kommen von Gott, und sie kommen immer gemeinsam.

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