Die Frage, die schon Jesu Zeitgenossen bewegte und die den Christen unserer Tage noch genau so interessiert, lautet: „Von welcher Basis aus überwand Jesus Mangel, Sünde, Krankheit, den Tod und das Grab?“
Die Christliche Wissenschaft beantwortet diese Frage zufriedenstellend und lückenlos. Sie weist darauf hin, daß Jesus in der Bibel als der Sohn Gottes bezeichnet wird und daß er mit dem Christus, dem göttlichen Wesen, in höchstem Maße ausgerüstet war. Sie erklärt, daß Jesu göttlicher Ursprung und sein beständiges Aufrechterhalten seines Einsseins mit dem Vater ihn befähigte, Widerwärtigkeiten, Feindschaft, Sünde, Krankheit und sogar den Tod zu überwinden.
Dank der Erkenntnis von der Vollkommenheit des Menschen ist es heute einem jeden von uns möglich, Schwierigkeiten körperlicher Art, sowie auch Furcht, Unwissenheit, Reizbarkeit, Geltungsbedürfnis und deren Folgen zu überwinden. Ein klares Verständnis des Christus verleiht die göttliche Kraft, die es uns ermöglicht, dem Bösen zu widerstehen und es auf sein Nichts zurückzuführen. Mrs. Eddys Definition von „Christus“ auf Seite 583 von „Wissenschaft und Gesundheit“ lautet wie folgt: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“
Auf die Frage: „Was ist Gott?“ antwortet Mrs. Eddy: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe“ (ebd., S. 465). Anhand einer ungekürzten Konkordanz zu Mary Baker Eddys Werken kann man die tiefe Bedeutung der sieben Synonyme für Gott ergründen. Dieses Studium erhöht unser Verständnis von Gott und weist gleichzeitig den Weg zu seiner praktischen Anwendung im täglichen Leben. Mehr und mehr lernen die Menschen auf diese Weise, die Wunden und Narben, die sie sich aus einer falschen und veralteten Auffassung von Gott zugezogen haben, zu heilen und zu überwinden.
Der Studierende lernt, daß das allgegenwärtige Gemüt weder materiellen Raum noch Zeit kennt und daß der Mensch in diesem Gemüt sein Sein hat. Die Erkenntnis dieser Tatsache hilft ihm, Unpünktlichkeit und Zeitmangel zu überwinden. Und wenn wir verstehen, daß der Mensch mit den Fähigkeiten des Gemüts gesegnet ist, können wir Weisheit und Intelligenz demonstrieren. Das Wissen von dem ruhevollen Wirken des Geistes befähigt den Christlichen Wissenschafter, Hast und Eile zu überwinden und an ihre Stelle Ruhe, Gelassenheit und Selbstbeherrschung treten zu lassen. Diese und andere Eigenschaften sind es, die Jesus in seiner Laufbahn immer wieder bekundete und die ihn mit Vollmacht sprechen und handeln ließen.
Die richtige Würdigung von Gott als Seele wird es uns ermöglichen, solche irrigen Vorstellungen des sterblichen Gemüts wie Reizbarkeit, Unduldsamkeit und Krankheit zu überwinden. Seele verleiht dem Menschen Frieden und grenzenlose Seligkeit. Die vielen Widersprüche menschlicher Meinungen über Gott werden überwunden und ausgemerzt, wenn Gott als Prinzip verstanden wird. Prinzip ist fehlerfrei und ohne Widerspruch. Prinzip läßt den Menschen nicht in Unwissenheit, sondern wird zum Licht auf seinem Lebensweg.
Unwissenheit wird manchmal von Leichtgläubigkeit begleitet, die sich nachteilig im menschlichen Leben auswirken kann, wenn sie nicht überwunden wird. Hier ein Beispiel: In einem Zeitungsartikel, der in Berlin unter der Überschrift „Es war nur Zuckerwasser“ veröffentlicht wurde, wird von einem französischen Arzt die Beobachtung berichtet, daß 80 von 100 Menschen sich übergaben, nachdem ihnen gesagt wurde, sie hätten soeben ein starkes Brechmittel eingenommen. Diese Wirkung war das Ergebnis der Leichtgläubigkeit jener Menschen gewesen, denn ihnen war nur Zuckerwasser verabreicht worden.
Der Christliche Wissenschafter ist bemüht, an die Stelle der Leichtgläubigkeit geistiges Verständnis zu setzen, das ihn gegen alle menschlichen Launen schützt. Die Wahrheit, daß Gott Sein Bild und Gleichnis erhält, gibt uns einen inneren Halt und die Kraft, Böses zu überwinden und die Kranken zu heilen.
Wollen wir Haß, Neid und Treulosigkeit überwinden, müssen wir unser Verständnis von Gott als Liebe vergrößern. Liebe hilft uns zu vergeben. Liebe ist die Kraft, die Christus Jesus anwandte, um alle Schwierigkeiten zu überwinden, und sie bleibt immer wirksam. Im Verlauf dieses Studiums lernen wir, daß der Mensch jederzeit Leben, Gott, zum Ausdruck bringt. Dieses Leben ist ohne Anfang und ohne Ende; es kennt weder Reife noch Verfall, weder Sünde, Krankheit noch Tod. Leben überwindet diese Dreiheit des Irrtums.
Auf die Macht der Wahrheit hinweisend, erklärte der Meister seinen Jüngern, daß eine umfassende Kenntnis der Wahrheit die Menschen frei macht. In ihren Werken offenbart Mrs. Eddy, daß die Wahrheit Lüge und Heuchelei überwindet.
Dank der Erläuterungen der Christlichen Wissenschaft ist es leicht einzusehen, welche Kraft den Christen von heute zum Überwinden von Problemen aller Art zur Verfügung steht. In ihrem Werk „Nein und Ja“ sagt Mrs. Eddy (S. 33): „Die Herrlichkeit des menschlichen Lebens liegt im Überwinden von Krankheit, Sünde und Tod.“
Nach einer routinemäßigen Untersuchung aller Kinder im Kindergarten wurde vor mehreren Jahren den Eltern eines vierjährigen Jungen mitgeteilt, daß ihr Kind in ein Krankenhaus müsse, da es lungenkrank sei. Die Mutter bat um einen dreiwöchigen Aufschub mit der Begründung, daß während dieser Zeit für ihren Sohn im Sinne der Christlichen Wissenschaft gearbeitet werden würde. Der Arzt ging auf diesen Vorschlag ein.
Zuerst mußten die Eltern die Unruhe und Furcht überwinden, die diese Mitteilung ausgelöst hatte. Sie beteten täglich und machten sich klar, daß ihr Kind als die geliebte Idee Gottes unter Seiner Obhut steht. Sie konnten erkennen, daß Gott für Seine Kinder verantwortlich ist. Als ihr Sohn nach drei Wochen noch einmal gründlich untersucht und durchleuchtet wurde, stellte der Arzt fest, daß das Kind völlig geheilt war. Diese Heilung war für die Eltern ein Beweis dafür, daß tiefer Glaube und unbedingtes Vertrauen auf Gott und verständnisvolles Gebet Krankheit überwindet.
Die Christlichen Wissenschafter kennen die tiefe Bedeutung der Bibelworte aus dem Hohenlied Salomos (2:15): „Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben.“ Sie werden sich täglich neu bewußt, daß Gott ihnen die Kraft gibt, Unruhe, Furcht, Schwächen und Charakterfehler in sich zu überwinden. Und in dem Verhältnis, wie sie Seinem Wesen näher kommen, werden sie die Wahrheit der Worte des Offenbarers beweisen (Offenb. 21:7): „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“
