Das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy enthält die Satzung: „Die Mutterkirche sollen während der zwölf Monate des Jahres fortgesetzt werden“ (Art. XVII Abschn. 1). Es ist bemerkenswert, daß die Vorkehrung für die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft in diesem Buch unter der gleichen allgemeinen Überschrift „Gottesdienste“ erscheint und immer so ausgelegt worden ist, daß auch die Sonntagsschule während des ganzen Jahres abgehalten werden soll.
Unsere Führerin spricht nicht ein einziges Mal von der Sonntagsschule als von einem Gottesdienst, sondern immer von „Übungen“. In einem Wörterbuch wird das Wort „Übungen“ unter anderem als etwas definiert, was zur Erziehung oder Vervollkommnung getan oder zu tun vorgeschrieben wird. Wenn die Kinder sowohl in den ersten wie in den weiteren Unterrichtsstunden die moralischen und geistigen Gesetze, wie sie in der Heiligen Schrift zu finden sind, im Licht der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, so ist dies eine Erziehung für die Sonntagsschüler, es vervollkommnet ihr Verständnis von der Christlichen Wissenschaft und fördert so ihre Fähigkeit, sie in ihrem täglichen Leben anzuwenden.
Wenn die Frage gestellt wird: „Sollten diese wichtigen Übungen während der Schulferien unterbrochen werden?“, so mag die Antwort in dem folgenden Auszug aus einer Ansprache gefunden werden, die in einer Mitgliederversammlung in einer Zweigkirche gehalten wurde: „Wenn auch die akademischen Lehranstalten der Regel folgen mögen, ihre Lehrtätigkeit während der Sommermonate einzustellen, ohne daß der Fortschritt der Studenten nachteilig oder in irgendeiner Weise wesentlich beeinträchtigt wird, so kann diese Regel von der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft nicht angewandt werden, denn sie würde dazu führen, den geistigen Fortschritt der Schüler zu unterbrechen.
Wenn auch die Schüler von der Schule oder der Arbeitsstätte rechtmäßige und nutzbringende Ferien haben dürfen, könnten sie weder rechtmäßige noch nutzbringende Ferien von ihrem täglichen Studium und der Betätigung der Lehren der Christlichen Wissenschaft haben, die für ihr Wohlergehen unerläßlich sind. Kinder sollten gelehrt werden, daß der Irrtum aus ihrem Denken verschwindet, wenn sie an den geistigen Tatsachen des Seins festhalten. Dies ist eine Vollbeschäftigung, die jede Stunde, jeden Tag und Monat des Jahres ständig unsere Aufmerksamkeit verlangt.“
Auch ist es wünschenswert, das hohe Niveau im Unterrichten und in der Leitung der Sonntagsschule während der Sommermonate wie zu jeder anderen Zeit des Jahres aufrechtzuerhalten. Alle Einzelheiten, wie das Plazieren der Schüler, der herzliche Empfang und die Vorkehrungen für das Unterrichten der Sonntagsschüler, die besuchsweise kommen, sowie auch der reguläre Unterricht in den Klassen sollte mit der üblichen sorgfältigen Aufmerksamkeit der Beamten und Lehrer durchgeführt werden. Mitunter erscheint es weise, während dieser Zeit gewisse Klassen neu zu gruppieren und zusammenzulegen, damit sie nicht zu klein sind. Dann haben die Lehrer freie Hand, Pläne für ihre Ferien zu machen.
Wenn Schüler keinen Unterricht in der Schule haben, sollten sie dazu angeregt werden, einen Teil ihrer Ferien damit zu verbringen, neben dem üblichen Studium der täglichen Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft aufgezeichnet ist, die Biographien Mrs. Eddys und andere autorisierte Bücher über unsere Bewegung zu lesen. Wenn die Kinder lernen, während der Sommermonate ihr gewohntes Studium beizubehalten, werden sie im Herbst viel besser für den Unterricht in der regulären Schule vorbereitet sein.
In einigen Sonntagsschulen werden zu Beginn der Ferienzeit Briefe an die Eltern gesandt, in denen die Dankbarkeit für das Vorrecht ausgedrückt wird, ihre Kinder in der Sonntagsschule zu haben, und gleichzeitig werden die Eltern darauf aufmerksam gemacht, daß der Sonntagsschulunterricht während des Sommers fortgesetzt wird. Andere Sonntagsschulen haben zu Beginn der Ferien an ihre Oberschüler geschrieben, um sie in ihrem Heimatort willkommen zu heißen, mit dem Hinweis, wie vorteilhaft es für sie wäre, die Sonntagsschule regelmäßig zu besuchen; sie wurden aufgefordert, die Gelegenheit wahrzunehmen, mit den in der Leihbibliothek verfügbaren Schriften unserer Führerin vertraut zu werden.
Ein Sonntagsschulvorsteher schrieb in einem Brief, den er vor den Ferien an die Sonntagsschüler sandte, im wesentlichen wie folgt: „Unsere Sonntagsschule macht Dir die wichtigsten Lektionen klar und verständlich, die wir im Leben zu lernen haben, was Du in den kommenden Jahren noch besser erkennen wirst. Der Sonntagsschulunterricht wird während des Sommers fortgesetzt, und wir freuen uns, Dich bei uns zu sehen, ausgenommen in der Zeit, in der Du von zu Hause fort sein wirst. Wir hoffen, daß Du die Sonntagsschule an dem Ort besuchen wirst, wo Du gerade bist, und auf diese Weise Dein Studium der Wahrheiten, die Du lernst, fortsetzen wirst. Durch diesen Besuch kannst Du Deine Gedanken mit den dortigen Schülern teilen, und wir hoffen, daß Du Deine neue Erfahrung bei Deiner Rückkehr mit den Mitschülern Deiner Klasse teilen wirst; auf diese Weise werden alle gesegnet werden.“