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Frucht des Gebets

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gebet öffnet die Pforten des Himmels; seine Wirkungskraft ist unbegrenzt. Daher ist es hilfreich, wenn wir unsere Gebete überprüfen, um zu erkennen, inwieweit sie mit dem übereinstimmen, was uns die Christliche Wissenschaft über dieses Thema lehrt. Klare Feststellungen über das Gebet, Feststellungen, die den Charakter der Offenbarung und ewiger Gültigkeit tragen, sind in „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy gemacht worden.

In seiner eigentlichen Bedeutung ist Gebet ein demütiges Suchen, den Willen Gottes zu erkennen. Beten bedeutet, auf die sanfte Stimme Gottes lauschen und ihr gehorchen. Es ist nicht das, was man ein Sich-selbstzu-Gehör-Bringen nennen könnte. Der Ausgangspunkt des Betens ist eine rechte mentale Haltung völligen Vertrauens, die alles menschliche Wollen dem Herrn anheimstellt, so wie es von dem Psalmisten zum Ausdruck gebracht wird: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn.“ Ps. 55:23;

Wenn wir auf Gottes Stimme lauschen wollen, sind Demut und frommer Gehorsam unbedingt notwendig. Im 12. Kapitel der Apostelgeschichte finden wir dafür ein gutes Beispiel. Während Petrus im Gefängnis war, betete die Gemeinde unablässig für ihn. Der menschliche Sinn hätte Einwendungen erheben können, denn Petrus war gefesselt und wurde schwer bewacht; eine verschlossene Eisentür schien ihn von der Freiheit zu trennen. Doch sein demütiges Lauschen, sein frommer Gehorsam und die Gebete der Kirche trugen den Sieg davon, und er wurde befreit.

Das Walten der göttlichen Liebe hat sich seitdem nicht geändert. Heute wie damals ist diese unwandelbare Liebe bereit, uns Schritt für Schritt, Gedanke um Gedanke aus veralteten Vorstellungen, verkehrten Schlüssen und selbstauferlegten Begrenzungen in die Freiheit zu führen, wenn wir ihr in unserem Bewußtsein Raum geben.

Die Frage, ob zu einem Bittgebet oder einem Beten in Form einer Wahrheitsbehauptung Zuflucht genommen werden soll, wird im Gebet des Herrn entschieden. Dieses Gebet beginnt und endet mit der Verherrlichung Gottes und Seiner Allmacht und schließt Bittgebete ein, die unseren geistigen und menschlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Inmitten der wechselvollen Einflüsse des sterblichen Gemüts, die unsere irdischen Erfahrungen oft zu begleiten scheinen, mag sich bald die eine, bald die andere Form des Gebets für den jeweiligen Bewußtseinszustand als geeignet erweisen. Aber wenn wir das Heiligtum des Geistes betreten, wenn wir die verstörten und geängsteten Sinne zum Schweigen bringen, wird uns immer Hilfe zuteil werden.

Nur in dieser Stille, im Warten, im Lauschen können wir die Stimme Gottes, der Seele, vernehmen. Nur in dieser Stille fallen die Vorstellungen zu Boden, daß wir irrende, hilfsbedürftige Sterbliche seien, und wir erkennen uns als nichts Geringeres als das vollkommene Bild und Gleichnis Gottes. Wir erkennen erneut, daß unsere Beziehung zu Ihm natürlich und unveränderlich ist und daß wir im Grunde nirgendwo anders sein können als in Seiner Gegenwart, in der alles vollständig gut ist. Mrs. Eddy sagt: „Unsere Sicherheit liegt in unserem Vertrauen, daß wir tatsächlich in der Wahrheit und Liebe weilen, der ewigen Wohnstätte des Menschen.“ Pulpit and Press (Kanzel und Presse), S. 3; Gottes Gegenwart ist die einzige Gegenwart, die es gibt. Das ist eine Tatsache, die auf der Allheit der Gottheit beruht, und das Anerkennen dieser Tatsache ist die Gewähr für Harmonie in all unseren menschlichen Belangen.

Sowohl Moses wie auch Jesus suchten solche heiligen Stunden der Vereinigung mit Gott, um danach mit vermehrter Kraft und erhöhter Geistigkeit den Aufgaben für ihre eigene Erlösung wie für die der ganzen Menschheit gerecht zu werden.

Das Wohl des einzelnen ist mit dem Wohl aller verknüpft. Es sollte daher gründlich verstanden werden, daß rechtes Beten nicht nur dem hilft, der betet, sondern der ganzen menschlichen Familie, deren größtes Bedürfnis vergeistigtes Denken ist.

Das Forschen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften hat Ausmaße angenommen und Ergebnisse gezeitigt, die noch vor wenigen Jahren ins Reich der Fabel verwiesen worden wären. Scheint das nicht auf ein tiefes Verlangen der Menschheit hinzudeuten, um jene Dinge zu wissen, die jenseits der Grenzen des sinnlich Wahrnehmbaren liegen? Wenn wir das Reich der Metaphysik betreten und erforschen wollen, muß unser Denken vergeistigt werden. Das vergeistigte Denken des einzelnen trägt seinen Anteil zum vergeistigteren Allgemeinbewußtsein bei. Denn solches Denken erreicht die empfänglichen Herzen, mögen sie es wissen oder nicht, und es wird niemals seine segensreichen Wirkungen verfehlen.

Ein wenig abseits dieses sanften, schweigenden Einflusses haben die Christlichen Wissenschafter in ihren Mittwochabend-Zeugnisversammlungen eine in ihren Wirkungen unabsehbare Möglichkeit, vom wirksamen Gebet zugunsten derer zu berichten, die noch nicht in vollem Maße erfahren haben mögen, daß hingebungsvolles, geistiges Beten absolut gewiß in seinen menschlichen Ergebnissen ist. Keine Erfahrung, die dazu dient, Gott zu verherrlichen und die gegenwärtige geistige Vollkommenheit des Universums, einschließlich des Menschen, anzuerkennen, ist zu gering, dort nicht bezeugt zu werden.

Jedoch hoch erhaben über all den sichtbaren Segnungen, die sich aus unseren Gebeten ergeben, ist der Schimmer, den wir von der Unendlichkeit und Allmacht der göttlichen Liebe gewinnen, der uns zu neuen und immer höheren Beweisen der Wahrheit inspiriert. Das mag der Prophet im Sinn gehabt haben, als er uns vom Berge geistiger Schau aus versicherte: „Deine Augen werden den König sehen in seiner Schöne; du wirst das Land erweitert sehen.“ Jes. 33:17. Oder wie es in der MengeBibel heißt: „Den König in seiner Schönheit werden deine Augen erblicken, werden ein weithin offenes Land schauen.“

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