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Einheit im Gegensatz zur Einheitlichkeit

Aus der Juli 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Einheit von Gott und dem Menschen, als Prinzip und seiner Widerspiegelung, ist die große Wahrheit, die in der Christlichen Wissenschaft demonstriert wird und in höherer Freiheit und würdigerem Menschentum zum Ausdruck kommen muß.,

Da der Nationalismus jetzt als Hindernis für den Weltfrieden erkannt wird, werden Bemühungen unternommen, Menschen und Völker zu vereinen, damit der Nationalismus höheren Idealen weichen kann, wie zum Beispiel dem herrlichen Ideal, das Beste im Menschen in einer vereinten Menschheit zu bekunden. Die damit verbundenen Beweggründe sind sehr lobenswert, das Ziel erwünscht, die Anstrengungen lohnend. Doch solcher Fortschritt kann nur durch die Vergeistigung des Denkens und des Handelns erlangt werden, durch eine Kenntnis der Wahrheiten über Gott und den Menschen. Dieser Fortschritt erfordert, daß wir unsere höchste Auffassung von geistiger Liebe in unseren Beziehungen und Problemen des täglichen Lebens anwenden. Dadurch kommt die höchste Kunst zu leben zum Ausdruck.

Wie immer zeigen sich die Einflüsterungen des sterblichen Gemüts und bieten kürzere und einfachere Wege an, Zeit und Mühe zu sparen und das Risiko zu vermeiden, unterwegs aufgehalten zu werden. Sie mögen zu argumentieren versuchen: „Warum warten, bis die Menschheit zu einem geistigen Verständnis heranwächst? Warum so viele beschwerliche Anstrengungen auf sich nehmen? Man braucht die Menschen nur in eine Organisation irgendwelcher Art zu zwängen — sei sie beruflich, politisch, religiös, national oder international —, in der Unterordnung und Gehorsam obligatorisch sind, und all unsere Schwierigkeiten und Probleme sind gelöst.“

Solen ein Vorgehen ist tatsächlich verlockend. Es führt jedoch nicht zu wahrer Einheit, sondern eher zur Einheitlichkeit. In diesem Verfahren müssen Freiheiten — oft sehr wichtige — geopfert werden. Für diesen Preis werden wirtschaftliche Sicherheit oder andere Vorteile versprochen. Bestrebungen und Handlungen, die sich auf ein materielles Profitdenken gründen, auf menschlich berechnete Vorteile, durch die materielle Freuden auf Kosten der Geistigkeit genossen werden, müssen zwangsläufig fehlschlagen.

Aus der Vergeistigung des Denkens und der Lebensanschauung, die beweist, daß der Mensch die Widerspiegelung des einen Gemüts, Gottes, ist, ergibt sich ganz natürlich die Einheit der Menschheit. Einheit ist in dem Maße der Schlüssel zur Abschaffung der Kriege unter den Völkern und des Streits unter den Menschen, wie sie die Menschenrechte in bezug auf Individualität und Freiheit aufrechterhält. Mrs. Eddy erklärt: „In der Wissenschaft ist alles Sein individuell, denn die Individualität ist unbegrenzt vielfältig an Form und Zahl.“ Vermischte Schriften, S. 104;

Um wahre Brüderschaft unter den Menschen zu begründen, müssen wir das entzweiende Element aus dem Denken entfernen und für die Vielzahl der menschlichen Interessen und Bestrebungen eine gemeinsame Grundlage finden und somit die Einheit, das Einssein des Menschen als des Ausdrucks des göttlichen Gemüts, Gottes, beweisen. Christus Jesus sagte über das Kommen des Trösters: „An demselben Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“ Joh. 14:20;

Einheit muß somit nicht hergestellt werden, sondern durch das Verständnis ihres göttlichen Ursprungs als eine ewige Tatsache demonstriert werden. Solch eine Demonstration bringt vermehrte Schönheit und Harmonie ins tägliche Leben, ein klareres Wahrnehmungsund Begriffsvermögen, schaffensfrohere Intelligenz und erfolgreichere Leistungen. Unsere Gottessohnschaft bekundet sich in besserer Gesundheit und in einer reineren Religion sowie in allem, was wir unternehmen. Diese Tatsache wird uns in den Worten des Meisters angedeutet: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33;

Wird eine materielle Organisation, die ein gewisses Maß an Einheitlichkeit erfordert, um sich Autorität und Macht für friedliche und andere nützliche Zwecke anzueignen, bis zum Äußersten getrieben, so mag das zu Zerstörung und letzten Endes zum Krieg führen. Der sterblichen Zweckdienlichkeit wegen wird oftbehauptet, daß die moderne Massengesellschaft gelenkt und ihre Interessen manipuliert werden müssen, weil die Meinung des einzelnen mit dem wirtschaftlichen und physischen Wohlergehen nicht in Einklang zu bringen ist.

Dieser Ansicht wird durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft ein scharfer Verweis erteilt. Mrs. Eddy schreibt: „Ihr müßt euch einfach ein wissenschaftliches, positives Bewußtsein von eurem Einssein mit dem göttlichen Urquell bewahren und dies täglich demonstrieren. Dann werdet ihr finden, daß einer im Rechtsein und Rechttun, also im Beweisen des göttlichen Prinzips, einen ebenso wichtigen Faktor darstellt wie dezillionen.“ Pulpit and Press, S. 4;

Wie die einzelnen Menschen können Völker nur in dem Maße Wohlstand erlangen und zu Einheit und Frieden fortschreiten, wie sie bei den geistigen Wirklichkeiten Führung suchen. Kein Volk kann den richtigen Weg ohne ein Ideal finden, ohne ein Vorbild, das seine Bemühungen um jene Einheit mit Gott symbolisiert, die das Erbe des Menschen ist.

Alle menschlichen Lebensweisen werden durch die sogenannte fortschreitende Entwicklung in Frage gestellt. Die sichtbare Form unserer Zivilisation scheint in Unordnung zu sein, und das sterbliche Gemüt ist bereit, ein schlecht passendes neues Ordnungssystem zu liefern. Doch das Ordnungssystem, das wirklich benötigt wird, ist bereits vorhanden: es zeigt, wie alles menschliche Leben nach den Gesetzen des göttlichen Prinzips, Gottes, gestaltet werden kann.

Für alle besteht die wunderbare Möglichkeit, der ewigen Vollkommenheit des geistigen Universums gewahr zu werden und bei der Demonstration mitzuhelfen, dieses geistige Universum in einer herrlichen und vortrefflichen Welt in Erscheinung treten zu lassen. Dieser Vorgang wird in dem Gedicht veranschaulicht, das Mrs. Eddy in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ zitiert:

„Wenn von der Wahrheit Lippe wie ein Wirbelsturm
Ein mächt’ger Odem all die dunklen Berge
Menschlichen Blendwerks Stück für Stück verweht,
Beginnt die Herrschaft des Gemüts auf Erden,
Und auch von neuem wird der Mensch geboren werden,
Und in dem Sonnenschein des neuen Frühlings dieser Welt,
Wandelt er rein und klar, ein Heil'ger und ein Held.“ Vermischte Schriften, S. 51.

Jener mächtige Odem von der Wahrheit Lippe, was ist er anderes als das ständige begeisterte Bemühen der Christlichen Wissenschafter, die Wahrheit in ihrem Verständnis, in ihrer Arbeit und in ihrem Leben sichtbar werden zu lassen!

Die geistige Entfaltung bestätigt immer wieder, daß es keine Möglichkeit des Kompromisses zwischen Geist und Materie gibt. Jeder Versuch eines solchen Kompromisses endet damit, daß wir unser Gefühl des Einsseins mit Geist für eine illusorische Gemeinschaft mit der Materie opfern, eine Gemeinschaft, die zu Verwirrung und fruchtlosen Bemühungen führt. Im Licht des Geistes löst sich das sterbliche Gemüt auf und läßt den geistigen Menschen, das wahre Bild und die wahre Widerspiegelung Gottes, als Sieger zurück.

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