Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Mary Baker Eddy

Dies ist der siebente einer aus zwölf Aufsätzen bestehenden Artikelserie über Mary Baker Eddy zur Erinnerung an das hundertjährige Bestehen der Christlichen Wissenschaft.

Mary Baker Eddy: Ausüberin

Aus der Juli 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Namen „Mary Baker Eddy“ und „Christliche Wissenschaft“Christian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. sind in den Annalen der Geschichte unauflöslich miteinander verwoben. An diese Frau oder diese Wissenschaft zu denken bedeutet an Heilen zu denken.

Die Christliche Wissenschaft wurde durch Heilen eingeführt. Mrs. Eddys eigene bemerkenswerte Heilung, allein von Gott bewirkt, als sie an ernsten Verletzungen litt, führte zur Entdeckung der Christlichen Wissenschaft. Diese Heilung, die erfolgte, als die Heilige Schrift in neuem Licht erstrahlte, ging in solcher Stille, so sanft vor sich, daß die Welt kaum Notiz davon nahm. Später sollte die Menschheit in Staunen geraten und sehen, wie die Auswirkungen von Mrs. Eddys Heilen und Lehren die fernsten Winkel der Erde erreichten.

Die gewaltige Offenbarung von der Allheit Gottes und der wissenschaftlichen Nichtsheit des sterblichen Gemüts und der Materie — der Unfähigkeit des Bösen, Gottes heiligen Plan zunichte zu machen — hatte sich Mrs. Eddy entfaltet. Sie wußte: das war die Wissenschaft Christi, Gottes unfehlbares Gesetz, dazu bestimmt, die Last der Sterblichkeit von den Schultern der Menschheit zu nehmen; die Wissenschaft, ebenso allmächtig in der Demonstration wie damals, als Christus Jesus vor nahezu 2000 Jahren ihre Wahrheiten lebte und bewies.

In ihrer Autobiographie „Rückblick und Einblick“ erzählt Mrs. Eddy, wie ihre Entdeckung den Strahlenglanz der göttlichen Liebe über alles ergoß, was sie sah. Und dann fügt sie hinzu: „Erstarrte Quellen brachen wieder auf.“ Rückblick und Einblick, S. 31; Wenn wir über ihre Mission und die Höhen, auf die diese sie führte, nachsinnen, erkennen wir, daß ihre Heilungswerke den erstarrten Widerstand der Welt gegen die Wahrheit beständig brachen, die verhärteten Begriffe der Furcht und Ungläubigkeit des fleischlichen Gemüts schmolzen und den von Gott geschaffenen Menschen in der vollen Blüte seiner Schönheit und Heiligkeit offenbarten. Die Gegenwart Gottes war für sie eine lebendige Tatsache. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“, schreibt sie: „Die Augenscheinlichkeit der heilenden Kraft und der absoluten Herrschaft des göttlichen Gemüts ist für mich ebensogewiß wie die Augenscheinlichkeit meines eigenen Daseins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 177;

In bezug auf die Erhabenheit ihres geistigen Heilens steht Mrs. Eddy in unserem Zeitalter einzig da. Ihr Wirken leuchtete mit dem Glanz der göttlichen Liebe. Für sie war die Gotteskindschaft ungetrübt durch Sterblichkeit. Sie sah den Menschen, wie der Vater ihn geschafften hat, mit den Gewändern der Gerechtigkeit angetan, und an diesen Gewändern gibt es keine Flecken der Sünde oder Weltlichkeit.

Christus Jesus stand ihr als leuchtendes Beispiel vor Augen. Ihr ganzes Leben war von dem Gebet beseelt, ihn besser zu verstehen und die Heilungswerke zu tun, von denen er verhieß, daß seine Nachfolger sie tun würden. „Der Sohn kann nichts von sich selber tun“, erklärte er, „sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Joh. 5:19; Sie erkannte seine wunderbare geistige Schau, die ihn Gott als die Allmacht sehen ließ. Ehrfurchtsvoll schreibt sie über sein wissenschaftliches Sehen: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 476;

Und nun, im Jahre 1866, war ihr diese Heilung zuteil geworden. Die Worte des Petrus und Johannes, als sie vor dem Gerichtshof in Jerusalem standen, mögen wohl in ihren Gedanken ein Echo gefunden haben: „Wir können’s ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten von dem, was wir gesehen und gehört haben.“ Apg. 4:20; Auch sie war von Gott beauftragt worden zu reden.

Aber wie konnte diese allein auf sich gestellte Frau, diese einzige Christliche Wissenschafterin auf Erden, die Menschen dazu bringen, daß sie sie hörten, wie konnte sie sie dazu bringen, daß sie sie verstanden? Nicht durch materielle Mittel. Dessen war sie sicher. Bei der gewaltigen Arbeit, die vor ihr lag, konnte es weder Vertrauen noch Verlaß auf menschliche Mittel geben. Das Menschliche mußte dem Göttlichen weichen. Die Göttlichkeit mußte sich offenbaren; das allein konnte ihr den Weg zeigen. In selbstloser Liebe und Gemeinschaft mit Gott betete sie — und lauschte. Dann kam ihr in klarster Form die Weisung vom Vater: „Heilen!“

Das war ihre Antwort. Das ist es, was die Menschheit verstehen würde. Danach verlangt sie. Ebenso wie Christus Jesus seine Jünger aussandte zu heilen, so kam von dem Christus zu diesem Jünger der Befehl zu heilen. In treuem Gehorsam begann sie, jedem, der zuhören wollte, Heilung anzubieten. Sie bot nicht Behandlung an. Sie bot Heilung an. Viele wurden geheilt. Und einige blieben bei ihr, um die Theologie dieses Heilens zu erlernen, die so verschieden war von allem, was sie bisher gehört hatten, eine Theologie, die ihr Leben umwandeln sollte. Sie waren vertraut mit der scholastischen Lehre, die da sagt, Gott und der Mensch seien durch die „Erbsünde“ voneinander getrennt, durch einen vorzeiten lebenden Sterblichen, Adam genannt.

Aber nun erfuhren sie von den Lippen und aus der Feder dieser Frau von einem Gott, der Liebe ist — von einem vollkommenen Gott und einem vollkommenen Menschen, einer großen Ersten Ursache und einer strahlenden Wirkung, Mensch und das Universum genannt, stets deutlich unterscheidbar, aber nie getrennt. Mrs. Eddy war ständig so vom geistigen Bewußtsein erfüllt, daß keine Annahme von einer abgebrochenen Beziehung ihre Vision von der Einheit Gottes und des Menschen verdunkelte. Sie wußte, daß es diese Einheit oder dieses Einssein ist, wodurch das Böse gewißlich zerstört wird. Sie verließ niemals ihren erleuchteten Standpunkt, vom Verständnis Gottes, des Gemüts, auszuschauen, um die eine und einzige Schöpfung richtig zu erkennen.

Im Leben Mrs. Eddys war das Heilen nicht ein Gewand, das bei gewissen Gelegenheiten angelegt wird, wenn man einen Bedrängten aufrichtet oder ihm hilft. Es war ein ununterbrochenes Bewußtsein von dem Immanuel oder „Gott mit uns“, das die kleinsten Einzelheiten ihres täglichen Lebens durchdrang.

Im Christian Science Sentinel vom 18. Juli 1908 lesen wir von einem Mann, der stark verkrüppelt war. Er konnte sich nicht selbst helfen und war davon abhängig, daß sein Bruder, bei dem er wohnte, ihn in jeder Weise versorgte. An schönen Tagen wurde ein bestimmter Polizist in Anspruch genommen, der ihn im Rollstuhl in den Bostoner Stadtpark fuhr, damit er an die Luft kam. Eines Tages, als er dort in seinem Stuhl saß, ging Mrs. Eddy vorüber. Sie blieb stehen und sprach einen Augenblick mit ihm über Gott. Als der Mann nach Hause gefahren wurde, bestand er darauf, daß Mrs. Eddy ihm geholfen habe. Tagelang hoffte und wartete er darauf, daß sie wiederkommen würde, wenn er im Stadtpark war.

Sie kam auch, und wieder blieb sie stehen und erzählte ihm von dem Christus. Nach diesem Gespräch war er geheilt. Seine Nichte schrieb hierüber an Mrs. Eddy und sagte, daß sich die Beine ihres Onkels gestreckt hätten und daß er wieder vollständig gesund geworden sei. Er habe eine Geschäftstätigkeit aufnehmen können, um nun selbst seinen Unterhalt zu verdienen. Die Nichte schloß ihren Brief mit den Worten: „Sie waren es, liebe Führerin, die zu ihm von dem heilenden Christus sprach und ihn frei machte.“

Welche Tiefen der Heiligkeit muß Mrs. Eddy geschaut haben, als sie diesen Mann anblickte! Welche Herrlichkeit der immergegenwärtigen Liebe muß sie wahrgenommen haben, daß ein Leben so umgewandelt und erneuert wurde! Die Reinheit ihres eigenen Denkens und ihrer geistigen Schau offenbarte, was in Wirklichkeit da war — nicht ein verkrüppelter Sterblicher, der geheilt werden mußte, sondern der zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene Mensch.

Wie leicht wäre es gewesen, diesen Krüppel, diesen Fremden zu übersehen, als sie an jenem Tage durch den Park ging. Aber nein. Bei Mrs. Eddy gab es immer nur den Christusgeist, die ausströmende Liebe, die heilende Berührung. Für sie waren Vergegenwärtigung und Demonstration eins, nicht die Demonstration, die sich als Folge der Vergegenwärtigung zeigt, sondern Gemüt und Offenbarwerdung, gleichzeitig und zugleichbestehend.

Es gab weder Dualismus noch Zweifel in der Arbeit dieser großen Frau. Mit Autorität benutzte sie das Schwert des Geistes, das Verständnis der Wahrheit, das weit wirksamer ist als das Messer des Chirurgen. In ihrem Buch „Die Einheit des Guten“ spricht sie davon, daß sie ein Krebsleiden augenblicklich geheilt habe, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war. Und sie offenbart das Geheimnis dieser heilenden Kraft mit den Worten: „Ein Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Macht, wie nichts anderes es zu tun vermag.“ Einheit des Guten, S. 7;

Wo könnte man radikalere und absolutere Lehrer finden als Jesus von Nazareth und Mary Baker Eddy? Keiner von beiden jedoch ließ außer außer acht, was sich als das menschliche Bedürfnis zeigte. Die Hungernden wurden gespeist, die Kranken geheilt. Beider Arbeit war bestimmt und zielsicher. Es gibt nichts Vages oder Theoretisch-Abstraktes beim wissenschaftlichen Heilen. Einmal, als Jesus einen Fall von Sprachlosigkeit und Taubheit geheilt hatte, sagte er: „Wenn ich ... durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Luk. 11:20; In gleicher Weise veranschaulichte Mrs. Eddys Arbeit „Gottes Finger“, die zielsichere, konzentrierte, ungeteilte Tätigkeit der göttlichen Liebe, die als christlich-wissenschaftliche Behandlung wirksam ist.

Was bedeutet Heilung? Nicht bloße Befreiung von physischen Schwierigkeiten. Göttlich bewirkt bedeutet sie, von neuem geboren zu werden. In gewissem Sinne zeigt Heilung an, daß die Liebe sich notwendigerweise ausdrücken muß. Durch die Heilung wird Gott offenbar, hier und jetzt, wodurch sich die Ordnung, Gesundheit, Gewißheit und Heiligkeit kundtun, die die wahre Identität ausmachen. Und dabei kann es nicht bleiben. Wir müssen, wie Mrs. Eddy es tat, diese Tatsachen im täglichen Leben, stündlich, ans Licht treten lassen. Diese Heilung wird nicht dadurch zuwege gebracht, daß man unüberlegt oder leichtfertig Worte hersagt, nachlässig vorgeht oder sich gedankenlos auf andere Menschen stützt. Sie fordert die tiefste Demut und Hingabe, die Bereitwilligkeit, die egozentrische Auffassung von uns selbst und unserem Universum aufzugeben.

Mrs. Eddy hat das Heilen von den Windeln und Grabtüchern materialistischer Methoden befreit. Infolge ihrer geistigen Größe und der Offenbarung, die sie der Welt gegeben hat, erstrahlt das Heilen nun in seiner vollen und wissenschaftlichen Bedeutung, frei von materiellen Theorien, ohne jede Beimischung von medizinischen Methoden.

Sie wagte es, die abgrundtiefe Hinterhältigkeit des fleischlichen Gemüts herauszufordern, das Licht der Wahrheit auf die verborgenen Wege zu werfen, auf denen es das Böse vollbringt, und seine Machtlosigkeit zu beweisen. Sie hat ihren Nachfolgern das unschätzbare Wissen übermittelt, wie die Ansprüche des tierischen Magnetismus gehandhabt werden können, die sich der heilenden Macht des Christus entgegenstellen. Jeder von Weisheit geleitete Schüler der Christlichen Wissenschaft schenkt diesen Unterweisungen sorgfältige Beachtung und willigen Gehorsam. Sie sah, wie vor der freigewordenen Macht des Gemüts — di2e als das beseelende Element ihres Lebens veranschaulicht und demonstriert wurde — Ungläubigkeit, Haß gegen die Wahrheit, falsche Darstellung ihrer selbst und ihrer Beweggründe in bedeutungslosen Staub zerfielen. Sie ließ sich von den menschlichen Szenen, die sich ihr darboten, weder betäuben noch blenden und blieb unbewegt angesichts der Bemühungen des Bösen, ihre Persönlichkeit auszubeuten. Prinzip, nicht Person, war die Grundlage ihres Heilungswerkes und der Kirche, die sie gründete.

Mrs. Eddy entdeckte und erforschte die Macht des Gemüts, zu heilen und die Nebel zu vertreiben, die die Wirklichkeit verhüllen wollen. Sie hat die wissenschaftliche Tatsache verständlich gemacht, daß die Menschheit von ihren Krankheiten geheilt werden kann, weil der Mensch niemals krank ist. Ein solches Wissen und Beweisen macht die Christliche Wissenschaft ebenso wertvoll im Raumzeitalter wie damals, als Jesus so viele Menschen an den Ufern von Galiläa heilte. Die Liebe Mrs. Eddys reichte über Zonen und Hemisphären hinweg, über Längen- und Breitengrade, um zu segnen. Ihre unermüdliche Arbeit für die Menschheit veranschaulicht die Energien der dienenden Liebe. Vor mehr als einem halben Jahrhundert, als der Horizont der meisten Menschen kaum über ihre Stadt oder ihr Volk hinausging, war es die allumfassende Liebe dieser großen Frau, die sie inspirierte zu schreiben: „Vom Innern Afrikas bis zu den fernsten Teilen der Erde rufen mich die Kranken und die Herzen, die da hungern und von Heimweh nach dem Himmel erfüllt sind, um Hilfe an, und ich helfe ihnen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 147;

Die Brüderschaft der Menschen ist eine göttliche Wirklichkeit, aber die Brüderschaft der Menschen ohne die Vaterschaft Gottes ist ein leerer Traum, eine trügerische menschliche Nachahmung einer geistigen Tatsache. Zu offenbaren, was Gott ist und die wahre Natur des Menschen als Seines Sohnes ist — das war die Inspiration zu den Heilungswerken unserer Führerin. Diese Werke gehen weiter. Jeder einzelne, der durch das Lesen ihres Lehrbuchs geheilt wird, jedes Leben, das durch einen christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst erhoben wird, jeder Sucher, dem durch ihr Beispiel der Demut und Hingabe die Fackel seines Verständnisses entzündet wird, veranschaulicht die Heilarbeit Mary Baker Eddys.

In selbstloser Liebe ist sie dem Geheiß Christi Jesu gefolgt: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“

Sehet, wie freimütig sie gegeben hat!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1966

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.