Vor vielen Jahren hörte ich ein Gespräch über die Christliche Wissenschaft mit an. Es wurde besonders über Gott gesprochen. Ich hörte zum erstenmal von göttlichen Eigenschaften, die ganz anders waren als die, von denen ich bis dahin gehört hatte, denn ich lebte in der festen Überzeugung, daß Gott ein drohender, strafender und sogar parteiischer Gebieter irgendwo im Weltall sei, und die Worte „Gott ist Liebe“ (1. Joh. 4:16) schienen mir nur für einzelne Privilegierte dieser Erde zu sein.
Einige Zeit danach litt ich wieder, wie so oft seit meiner Kindheit, an großen Schmerzen. Es war ein chronisches Leiden, das mich manchmal zwang, wochenlang im Bett stillzuliegen. Ich hatte damals eine Besorgung zu machen, aber die Schmerzen überfielen mich so stark, daß ich mich an eine Hauswand lehnen mußte. Da kam mir plötzlich das Gespräch in den Sinn. Ich überdachte das Gehörte und folgerte: „Nun, wenn es Dich, Du guter Gott, tatsächlich gibt und Du mich liebst, dann kannst Du mich jetzt auch heilen.“
Ich kann das wunderbare Empfinden und das Gefühl des Einsseins mit Gott, das ich erlebte, nicht in Worte kleiden. Im gleichen Augenblick fühlte ich, daß die schmerzende Stelle abkühlte, und plötzlich stellte ich fest, daß ich ohne Schmerzen war und mich unbehindert bewegen konnte.
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