Vor vielen Jahren hörte ich ein Gespräch über die Christliche Wissenschaft mit an. Es wurde besonders über Gott gesprochen. Ich hörte zum erstenmal von göttlichen Eigenschaften, die ganz anders waren als die, von denen ich bis dahin gehört hatte, denn ich lebte in der festen Überzeugung, daß Gott ein drohender, strafender und sogar parteiischer Gebieter irgendwo im Weltall sei, und die Worte „Gott ist Liebe“ (1. Joh. 4:16) schienen mir nur für einzelne Privilegierte dieser Erde zu sein.
Einige Zeit danach litt ich wieder, wie so oft seit meiner Kindheit, an großen Schmerzen. Es war ein chronisches Leiden, das mich manchmal zwang, wochenlang im Bett stillzuliegen. Ich hatte damals eine Besorgung zu machen, aber die Schmerzen überfielen mich so stark, daß ich mich an eine Hauswand lehnen mußte. Da kam mir plötzlich das Gespräch in den Sinn. Ich überdachte das Gehörte und folgerte: „Nun, wenn es Dich, Du guter Gott, tatsächlich gibt und Du mich liebst, dann kannst Du mich jetzt auch heilen.“
Ich kann das wunderbare Empfinden und das Gefühl des Einsseins mit Gott, das ich erlebte, nicht in Worte kleiden. Im gleichen Augenblick fühlte ich, daß die schmerzende Stelle abkühlte, und plötzlich stellte ich fest, daß ich ohne Schmerzen war und mich unbehindert bewegen konnte.
Mit tiefer Freude und großem Staunen dachte ich damals: „Nun hat mich dieser Gott auch lieb.“ Das Leiden ist niemals wieder aufgetreten. Durch den Glauben an Gott als Liebe, wie die Christliche Wissenschaft Ihn offenbart, wurde ich geheilt.
Später, nachdem ich mich endlich aus dem ritualreichen Dogma lösen konnte, durfte ich durch die Wissenschaft viele schöne Segnungen und Heilungen erleben. Mein geistiges Verständnis von Gott und dem Menschen wuchs, und ich verließ mich absolut auf diese Wahrheit.
Ich bin allen Tätigen in unserer Bewegung so dankbar, die uns allen die Möglichkeit schaffen, uns an den Tisch des Herrn zu setzen und so viel Gutes aus dem gesprochenen und geschriebenen Wort zu empfangen. Für alle Ausüber der Christlichen Wissenschaft, die sich dem schönsten aller Berufe widmen — wie ich es einmal beschrieben hörte —, habe ich innigsten Dank und Bewunderung.
Meine tiefste Ehrfurcht und den größten Dank empfinde ich jedoch für Mrs. Eddy, die durch Gehorsam und Demut der Welt das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ gab, dessen Inhalt uns in das Gebiet der göttlichen, unendlichen Offenbarwerdung führt.
Gott weiß um meinen Dank an Ihn und kennt zugleich auch meine Bitte: „Herr, mach mich — uns alle — stark in Deinem Geiste!“ — Bern, Schweiz.