In wissenschaftlichen Kreisen wird viel über die Möglichkeit nachgedacht, in den Laboratorien Leben zu erschaffen. Umfangreiche Forschungen werden betrieben, und die Wissenschaftler meinen, daß sie an der Schwelle eines Durchbruchs auf diesem Entwicklungsgebiet stehen. Aber über all diesen Vorgängen hängt eine nicht zu unterdrückende Frage: „Wie ist, Leben‘ zu definieren?“ Erst vor etwa einem Jahr sagte ein Professor der Yale-Universität bei einer Diskussion über die Möglichkeit, auf dem Mars Anzeichen von Leben zu finden: „Es gibt noch keine formelle Erklärung, was, Leben‘ überhaupt ist.“
Wir können versichert sein, daß jemand „Leben“ gebührend definiert hat. Jesus wußte, daß Leben Gott ist. Indem er für andere und sich selbst den Tod überwand, bewies er die Unzerstörbarkeit des Lebens, das Gott widerspiegelt. Er überwand jede Phase der Begrenzung und heilte alle Arten von Krankheit. Schließlich erhob er sich über die materielle Auffassung vom Dasein, hob sich über das Fassungsvermögen der physischen Sinne hinaus. Wer hätte größere Autorität, Leben zu definieren, als er, der die Ewigkeit des Lebens demonstrierte? Mrs. Eddy sagt: „Leben, wie Jesus es definierte, hatte keinen Anfang; es war weder das Ergebnis organischer Gestaltung noch war es der Materie eingeflößt; es war Geist.“ Rückbl. u. Einbl., S. 58;
Wenn wir lernen, daß Leben nicht ein materieller Vorgang oder eine physische Funktion ist, werden wir verstehen, daß es in einem Laboratorium nicht erschaffen werden kann. Nur, wenn wir entdecken, daß die Natur von Leben Geist ist, gewinnen wir Herrschaft über das Leiden und die Begrenzungen des menschlichen Daseins. Wenn wir von einer materiellen Grundlage ausgehen, handeln wir unter derselben Voraussetzung, die diese Leiden und Begrenzungen verursacht. Paulus sagte: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Röm. 8:6;
Die Definition von Leben und die Frage, wie es erhalten wird, dringen direkt bis zum Kern der Probleme vor, denen sich die Menschheit gegenübersieht: Bevölkerungskontrolle, Nahrungsmittelknappheit, Lebensraum, Fortkommen und die Erhaltung der Individualität. Und die selbstlosen Bemühungen, die Fülle an Gutem mit anderen zu teilen, zeigen, daß beim Festlegen der Natur von Leben einiger Fortschritt gemacht wird. Wenn wir lernen, daß göttliches Leben gleichbedeutend mit göttlicher Liebe ist, sind wir auf dem Wege, Leben in seinen unbegrenzten und ewigen Aspekten zu demonstrieren.
Jesus sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Joh. 17:3; Hier haben wir die Grundelemente der Wissenschaft des Seins: den vollkommenen Gott und den vollkommenen Menschen, der als Gottes Bild und Gleichnis geschaffen wurde. Da Gott Geist ist, ist der Mensch geistig. Und der Mensch besteht genauso ewig wie Gott ewig besteht, denn der Mensch ist der Ausdruck Gottes. Als Jesus bewies, daß er das Gleichnis seines himmlischen Vaters war, bewies er, daß seine todlose Natur der Christus, der Ausdruck Gottes war, der mit dem Vater immerdar eins ist.
Diese gleiche todlose, grenzenlose Natur ist hier und jetzt als die Natur jeder wahren Individualität gegenwärtig, und sie ist in dem Maße beweisbar, wie sie verstanden wird. Sie ist nicht strukturell, sie ist geistig. Sie ist nicht begrenzt, sondern unendlich. Die Christliche Wissenschaft hat überraschende, revolutionäre Erklärungen über Leben gebracht. Sie sagt uns, daß Leben nicht in der Materie, nicht im Körper ist, sondern daß Leben Gott ist, Geist, Seele, unabhängig von allen physischen Begrenzungen.
Der menschliche Körper ist unzählige Male anatomisch zerlegt worden, und doch ist Leben niemals in ihm gefunden worden. Jesus bemühte sich, die Menschheit von der Materie hinweg zum Geist als der Quelle des Lebens zu führen. Er lehrte die Menschen, nicht nach materiellen Dingen zu trachten oder sich auf die Materie zu verlassen, wenn sie Gesundheit und Harmonie suchen. Er sagte: „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ Matth. 10:39; Dies war keine Aufforderung zum Märtyrertum oder zu einem Leben im Jenseits; es ist damit gemeint, daß wir hier und jetzt die geistige Natur des Lebens finden müssen. Mrs. Eddy sagt uns: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Leben Geist ist, nie in, noch von der Materie, so wird sich dieses Verständnis zur Selbstvollendung erweitern und alles in Gott, dem Guten, finden und keines anderen Bewußtseins bedürfen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264;
Ist das zu ideal, um praktisch zu sein? Wird es den heutigen Bedürfnissen der Menschheit gerecht? Ja in der Tat, und es ist sogar der einzige Weg zu einer endgültigen Lösung der Probleme der menschlichen Gesellschaft. Alle menschlichen Lösungen sind Notbehelfe. Sie beseitigen nicht das Grundproblem. Wenn die Christusbotschaft, die die wahre Natur Gottes und des Menschen darstellt, verstanden wird, wird die Menschheit ihren Weg aus dem Irrgarten der Begrenzungen herausfinden, und es werden sich Lösungen einstellen.
Jesus demonstrierte die Tatsache, daß Leben Geist ist, als er die Menschen von allen möglichen Krankheiten heilte. Durch Demonstration speiste er die Menge, verwandelte das Wasser in Wein, bekehrte den Sünder und weckte die Toten auf. Mrs. Eddy sagt uns: „In dem Verhältnis, wie die Materie für den menschlichen Begriff alle Wesenheit als Mensch verliert, in dem Verhältnis wird der Mensch ihr Herr. Er gelangt zu einem göttlicheren Begriff von den Tatsachen und begreift die Theologie Jesu, wie sie im Heilen der Kranken, im Erwecken der Toten und im Wandeln auf den Wogen demonstriert wurde. Alle diese Taten offenbarten Jesu Herrschaft über die Annahme, daß die Materie Substanz ist, daß sie der Schiedsrichter über das Leben oder der Erbauer irgendeiner Daseinsform sein kann.“ S. 369.
