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Gemüts-Wissenschaft, nicht Gehirnologie

Aus der März 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Mrs. Eddy der Welt die Offenbarung gab, daß Gott das Gemüt des Menschen und des Universums ist und daß dieses Gemüt erhaben ist über die Materie, wurde eine gewaltige Kraft erleuchtenden Verständnisses ausgelöst, die sich in das Denken der Welt ergoß. Ihr nachhaltiger Einfluß machte sich im ganzen Bereich des menschlichen Lebens bemerkbar — in Wissenschaft, Religion, Medizin, in der Regierung und Wirtschaft.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß, da alles Leben seinen Ursprung im Gemüt hat, alle Ursächlichkeit mental ist und daß die Wissenschaft der mentalen Ursächlichkeit, das heißt, ihre Anwendung und Auswirkung auf das menschliche Denken und Handeln, das Geschick der Menschheit in ihrer Gewalt hat.

Mrs. Eddy ging über die menschliche Philosophie hinaus und offenbarte die Wissenschaft des Gemüts oder die Christliche Wissenschaft. In ihren Schriften legte sie beides dar, die absolute Grundlage wie auch die Betätigung der Gemüts-Wissenschaft. Sie stellt auch die falsche Grundlage der Tätigkeit des sterblichen Gemüts bloß, damit die Menschheit zwischen den wahren und falschen Methoden der mentalen Kraft zu unterscheiden vermag. Dieses Unterscheiden befähigt die Menschheit, die falschen Auffassungen zu entthronen, die beanspruchen, einen despotischen mentalen Einfluß auf den einzelnen und auf die Masse ausüben zu können.

Unsere Führerin erklärt, daß alle Sünde und Krankheit mental sind und daß sie durch Gemüt, nicht durch die Materie, geheilt werden. Sie sah die Gefahr voraus, die der Menschheit aus einer durch die Philosophie und die Machenschaften des Materialismus verdrehten Denkungsart erwachsen würden. Sie wußte, daß einer der heimtückischen Aggressoren dieses Zeitalters die Philosophie ist, die besagt, daß das fleischliche Gemüt die Macht besitzt, den gesamten Bereich der menschlichen Erfahrung zu beherrschen, und daß die Macht des menschlichen Gehirns, die Menschheit zu regieren, genauso groß oder größer ist als das göttliche Gemüt. Sie erkannte die Kraft des geistigen Bewußtseins, das mit dem Wissen von der Allmacht des Gemüts ausgerüstet ist. Mrs. Eddy erklärt: „Vielen erscheint die heilende Kraft, die die Christliche Wissenschaft enthüllt, wie ein Geheimnis, weil sie nicht verstehen, daß der Geist den Körper beherrscht. Sie geben die Existenz des sterblichen Gemütes zu, glauben aber, es befände sich in der Gehirnmasse. Daß aber der Mensch die Idee des unendlichen Gemütes ist, wird nicht so leicht angenommen.“ Vermischte Schriften, S. 247; Sie fährt im gleichen Abschnitt fort: „Für die Menschen ist es viel leichter zu glauben, daß der Körper auf das Gemüt wirkt, als daß der Körper der Ausdruck des Gemütes ist und daß er, je nach dem Gedanken, Einklang oder Mißklang widerspiegelt.“

Gemüt ist nicht Gehirn. Gemüt ist Gott, Geist. Daher steht die Gemüts-Wissenschaft in keinem Zusammenhang mit irgendeiner Form der Gehirnologie, Psychiatrie, Gruppendynamik, psychologischer Berechnung oder der Verschlagenheit mentaler Machenschaften, die ihren Ursprung im sinnlichen Gemüt oder im menschlichen Willen haben. Gemüts-Wissenschaft und Gehirntheorien sind einander diametral entgegengesetzt — in der Prämisse, in der Betätigung und in der Wirkung.

Der Annahme nach haben böse Gemüter Menschengruppen und einzelne Personen mental beeinflußt, um persönliche Vorteile daraus zu ziehen. Die Gehirntheorie erhebt den Anspruch, daß die mentale Ursache und Wirkung auf Berechnungen und Impulse von Schmerz, Freude und Kraft in der Materie zurückgeführt werden können. Die Gemüts-Wissenschaft jedoch führt die Theorien des Materialismus auf ihr Nichts zurück.

Die Gemüts-Wissenschaft ist die Erkenntnis, daß alles Gute seinen Ursprung in Gott hat; daher bestehen Glück, Substanz und Gesundheit des Menschen in einem Zustand geistiger Vollkommenheit, reich an Schönheit, Harmonie und fortschrittlicher Tätigkeit. Dieses Verständnis hebt die Theorie auf, daß der Mensch in einem Zustand der Unvollkommenheit bestehe, daß das Gute einer materialistischen Quelle entspringe, daß der einzelne sich das Glück und Vermögen von Personen und Dingen abringen müsse — und daß der Zweck die Mittel heilige.

Im wesentlichen ist die Gemüts-Wissenschaft die Betätigung der Wahrheit, in der weder menschlicher Wille, Aberglauben, Unwissenheit noch Böswilligkeit wirken können, denn Gott ist Alles-in-allem, der große und einzige Ich bin, oder das Ego. Dieses Verständnis hebt die Theorien der Gehirnologie auf, die mit der Voraussetzung beginnen, daß der Mensch durch menschlichen Willen geboren wurde, durch menschlichen Willen lebe, durch menschlichen Willen handele und daß sowohl Ursache wie Wirkung ihren Ursprung im Reich der Materie und des sterblichen Gemüts hätten, in dem Gott nur beschränkt Herrschaft habe. Hiob sagt: „Doch er ist in einem Gemüt; wer will ihm wehren? Und er macht’s, wie er will.“ Hiob 23:13 (n. der engl. Bibel) ;

Die Gemüts-Kraft steht nicht still. Das Gesetz des Gemüts ist in unaufhörlicher, wirksamer Tätigkeit. Durch die Wissenschaft strömen und wallen die Fluten des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und Liebe durch das Bewußtsein und erheben so die Menschheit, reinigen, nähren, heilen, veredeln, erhalten und kräftigen sie. Die Gemüts-Wissenschaft offenbart dies, und die Gemüts-Wissenschaft allein besitzt den Schlüssel zur Heilung jeglicher Phase menschlichen Irrtums, sei er willkürlich oder unwillkürlich, sei er mental, physisch, moralisch, wissenschaftlich oder wirtschaftlich.

Wenn wir verstehen, daß nichts das göttliche Gemüt untergraben kann, demonstrieren wir die Denkweise, die Gemüt zum Ausdruck bringt und die unberührt bleibt. Wenn wir unser wahres Selbst als die vollkommene Idee des Gemüts erkennen, beweisen wir, daß kein zerstörendes, beunruhigendes Element Konflikte, Schmerz, Spannung oder Ruhelosigkeit in unserem Bewußtsein des Seins hervorrufen kann, denn das Böse kann nicht in das Heiligtum des unendlichen Gemüts eindringen.

Gemüt ist Leben; wenn wir daher der Apathie und der träumerischen Ungewißheit widerstehen, können wir sie überwinden, und so bewahren wir uns in unserem Denken den Strahlenglanz von dem geistigen Bewußtsein des wirklichen Menschen. Eine solche Betätigung der Gemüts-Wissenschaft offenbart in uns immer mehr die Gelassenheit, die Sicherheit und den Frieden des Menschen, der von seinem Schöpfer untrennbar ist. Drogen, Anregungsmittel oder Beruhigungsmittel sind kein Teil dieser Betätigung. Geistige Ruhe und vom Göttlichen hergeleitete Herrschaft und Lebenskraft kommen allein von Gott.

Als Moses seinen Stab von sich warf und er zur Schlange wurde, floh er vor ihr. Dann hieß ihn die göttliche Intelligenz, zurückzukehren und die Schlange aufzunehmen. Wir lesen, daß Moses seine Hand ausstreckte und sie erhaschte, „und sie ward zum Stab in seiner Hand“. 2. Mose 4:4; Jegliche Bedrängnis, die in dem einzelnen das Empfinden auslöst, er müsse davonlaufen, ist Mesmerismus; wenn jedoch der Mesmerismus als Irrtum gehandhabt wird, so stehen wir fest in der Erkenntnis der Allgegenwart der Wahrheit oder des Guten, in der nichts besteht, was uns schaden kann.

Die Gemüts-Wissenschaft enthüllt des Menschen individuelle Freiheit des Denkens und Handelns. Keine mentale Intrige, die sich in menschlichen Beziehungen, im Geschäftsleben, im Beruf oder in der Regierung zeigt, kann das Geschick desjenigen stören, der weiß, daß das Gemüt des Menschen Gott ist und daß Intelligenz, da sie göttlich ist, jeglicher falschen Auffassung von Leben und Substanz in der Materie überlegen ist.

Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Durch das Erkennen des geistigen Gegenteils der Materialität, das Erkennen des Weges durch Christus, Wahrheit, wird der Mensch mit dem Schlüssel der göttlichen Wissenschaft die Tore des Paradieses wieder öffnen, die die menschlichen Annahmen verschlossen haben, und er wird sehen, daß er nicht gefallen, sondern rechtschaffen, rein und frei ist, daß er keine Kalender zu befragen braucht hinsichtlich seiner Lebensaussichten oder hinsichtlich des Wetters; daß er es nicht nötig hat, Gehirnologie zu studieren, um in Erfahrung zu bringen, inwieweit er Mensch ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 171;

In seiner Betätigung der Gemüts-Wissenschaft suchte Christus Jesus nicht in der Gehirnologie nach Wahrheit, noch fragte er die Gehirnsubstanz, was sie dachte, um zu christlich-wissenschaftlichen Schlüssen zu gelangen. Für sein Bewußtsein war die Materie in ihrer Gesamtheit Illusion, und weder Sünde noch Krankheit hatten für ihn irgendwelchen Schrecken oder Wirklichkeit. Er verstand, er lebte, und er demonstrierte die immergegenwärtige Vollkommenheit des reinen Gemüts. Er sagte: „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“ Joh. 14:10; Mit anderen Worten, Jesus erklärte, daß es das Prinzip und nicht die mentale Kraft einer Person ist, die Harmonie verursacht.

Im Lehrbuch finden wir im Kapitel „Die Entlarvung des tierischen Magnetismus“ folgende Erklärung: „Die Zerstörung der Ansprüche des sterblichen Gemüts durch die Wissenschaft, durch die der Mensch der Sünde und der Sterblichkeit entrinnen kann, segnet die ganze menschliche Familie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 103.

In ihrer Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, in der Gründung der Kirche Christi, Wissenschafter, und in ihrer Errichtung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung eiferte Mrs. Eddy den Worten und Werken unseres Wegweisers, Christus Jesus, nach. In Reinheit und selbstloser Liebe wies sie die Ansprüche der Gehirnkraft und des menschlichen Willens zurück und ließ das göttliche Gemüt sich offenbaren und die Wahrheit allen Lebens demonstrieren. Sie verlangte von ihren Nachfolgern die gleiche Übereinstimmung mit dem einen Gemüt, das Prinzip, Liebe, ist.

Die heutigen Probleme bestehen im Gedankenbereich. Macht, Führung und Freiheit existieren — für den einzelnen und für die Gemeinschaft — in der Erkenntnis, daß Gemüt, Gott, die eine große Macht, die Ursache und die Wirkung allen Lebens ist, der alleinige Herrscher. Laßt uns das fleischliche Gemüt zurückweisen und allein das göttliche Gemüt anerkennen. Laßt uns beweisen, daß das göttliche Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe, das Gesetz der Vernichtung gegen die Aggressionen und Unterdrückungen der sogenannten sterblichen Gemütskraft in der ganzen Welt ist. Dieses Beweisen ist Christus-Heilen, nicht Gehirnologie. Es ist die lebendige, liebevolle und befreiende Betätigung der Wissenschaft des Gemüts im 20. Jahrhundert.

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