Nehmen Sie einen neunjährigen Jungen, unstet und seelisch gestört, trennen Sie ihn von seiner Familie, schicken Sie ihn in eine Besserungsanstalt und danach in eine andere und wieder in eine andere. Elf lange Jahre gehen dahin. Niemand aus seiner Familie kommt ihn jemals besuchen. Aus dem Jungen wird ein Mann, und die Welt nimmt kaum Notiz davon.
Nun ist er zwanzig Jahre alt und hört sich in einem Gefängnis im amerikanischen Staat Indiana einen christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst an. Dann verwendet er seine Freizeit darauf, den christlich-wissenschaftlichen Betreuer aufzusuchen. (Er hätte statt dessen ins Kino gehen können.) Er hört, daß Gott Vater und Mutter ist. „Du weißt, Gott liebt dich“, sagt der Betreuer. Der junge Mann antwortet: „Ich weiß nicht; ich hoffe es.“
Am Sonntag hört er sich im Gottesdienst aufmerksam die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft enthaltene Bibellektion über Liebe an, und etwas berührt ihn dabei sehr tief. Die Ketten des Einsamkeitsgefühls lösen sich ein wenig. Nach dem Gottesdienst eilt er zum Leser und erklärt: „Ich sagte, ich hoffe, daß Gott Liebe und Vater und Mutter ist, aber jetzt weiß ich es.“
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