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Wahre Individualität

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird oft angenommen, daß man im Umgang mit der Welt und um seinen Platz in der Gesellschaft zu behaupten, seine Ellenbogen gebrauchen und sich durchsetzen müsse. Doch diese Auffassung entspricht nicht der Norm, die die Christliche Wissenschaft in bezug auf Individualität aufstellt.

Christus Jesus, das große Vorbild für alle Zeiten, erklärte: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Joh. 5:19; Diese Worte weisen deutlich darauf hin, daß Jesus sich tatsächlich als den Sohn Gottes sah, der alles das geistig widerspiegelt, was seinem Vater gehört.

Dem Erkennen der wahren Individualität, wie Christus Jesus sie lehrte und vorlebte, liegt jedoch ein immerwährendes, immergegenwärtiges Gesetz zugrunde. Ein jeder kann es begreifen und ausüben, das heißt es anwenden, ganz gleich, in welchem Zeitalter er lebt. In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ weist Mrs. Eddy auf das unwandelbare Gesetz Gottes hin, das jede wahre Individualität entfaltet und erhält.

Ein junger Freund von mir, der die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchte, mußte seine wahre Individualität erkennen und einen höheren geistigen Standpunkt in bezug auf sein Leben erlangen. Umgeben von sehr schwierigen Verhältnissen in seinem Elternhause, widmete er sich hingebungsvoll den Lehren der Christlichen Wissenschaft. Sein einziges Interesse, ja sein ganzer Trost und Halt lagen in dieser Religion, denn er konnte sich im täglichen Leben nicht zurechtfinden. Voller Zurückhaltung gegen seine Mitmenschen und außerdem gehemmt durch einen Sprachfehler, war ihm das Zusammensein mit anderen Menschen eine bedrückende Verpflichtung.

Während der Zeit seines Schulbesuchs und anschließend während des Studiums an der Universität wie auch später in seinem Berufsleben sah er sich den gleichen Schwierigkeiten gegenübergestellt. Wegen seines Sprachfehlers geben ihm Lehrer und Freunde den wohlgemeinten Rat, nie eine Aufgabe zu übernehmen, die ihn vor die Öffentlichkeit stellen würde.

Eines Tages empfahl ihm ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft, einmal über die Bedeutung des Begriffs Individualität, wie ihn Mrs. Eddy in ihren Schriften erklärt, nachzudenken. In demutsvollem Verlangen, die Wahrheit zu verstehen, bat er Gott um Erleuchtung. Folgender Satz im Lehrbuch öffnete ihm die Augen: „Das Bewußtsein und die Individualität des geistigen Menschen sind Widerspiegelungen Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 336.

Durch Gebet erkannte er, daß der Mensch, die individuelle Widerspiegelung von Gottes harmonischem Sein, niemals gehemmt oder ein Opfer der Verhältnisse werden kann. Er fühlte sich nun eins mit seinem Schöpfer, seinem Vater-Mutter Gott, der unendlichen und allgegenwärtigen Liebe. Das Erkennen seiner geistigen Individualität gab ihm das notwendige Selbstbewußtsein; denn richtiges Selbstbewußtsein bedeutet, sich seines wahren Seins bewußt sein.

Sein neu gewonnenes Verständnis löste nun alle Schwierigkeiten, einschließlich der Sprachhemmungen. Ohne irgendwelches Planen traten jetzt Menschen an ihn heran, die ihn brauchten und ihn um seiner selbst willen auswählten. Andere erkannten seine Fähigkeiten und stellten ihn vor Aufgaben in der Öffentlichkeit. Dankerfüllten Herzens konnte er sich nun als ein aktives und nützliches Glied in der menschlichen Gesellschaft erweisen.

Diese Erfahrung zeigt, daß jeder einzelne in seiner Eigenart gebraucht wird, sei es in der Familie, im Beruf oder in der Kirchenarbeit. Der Mensch ist der individuelle Ausdruck von Gottes vollkommenem Wesen und somit untrennbar von der göttlichen, unendlichen Schöpfung.

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