„Herr, tu meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige“ (Ps. 51:17). Vor jedem Auftritt als Opern- oder Konzertsängerin habe ich versucht, auf diese Weise zu beten. Gebet hat mich durch viele schwierige Situationen hindurchgeführt, wenn ich Text oder Musik vergessen hatte, und es hat mir geholfen, starkes Lampenfieber zu überwinden.
Meine erste Demonstration in der Christlichen Wissenschaft war so überwältigend und dynamisch, daß ich erkannte, daß ich das gefunden hatte, was ich mein Leben lang gesucht hatte. Als ich Arbeit brauchte, um meine Miete und Rechnungen zu bezahlen, die sich angehäuft hatten, erhielt ich einen Anruf und wurde gefragt, ob ich am nächsten Abend eine Opernrolle in einem der größten Opernhäuser Europas singen könnte. Ich nahm impulsiv an und glaubte, Gott habe mich in meiner Not erhört. Ich weigerte mich zu denken, daß ich dazu nicht qualifiziert sei (ich hatte die Rolle noch nie in einer Vorstellung gesungen), und traf alle nötigen Vorbereitungen, um am nächsten Mittag in jener Stadt einzutreffen.
Während meines Fluges am nächsten Morgen studierte ich meine Rolle. Mit jeder neuen Seite wurde mir klarer, daß ich diese Aufgabe nicht hätte übernehmen dürfen, denn ich erinnerte mich an nichts mehr, was ich drei Jahre zuvor gelernt hatte, als ich gebeten worden war, die Rolle mit einer anderen Sängerin einzustudieren, die in der Premiere und in den folgenden Aufführungen singen sollte.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.