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[Urtext in deutscher Sprache]

„Herr, tu meine Lippen auf, daß mein...

Aus der März 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Herr, tu meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige“ (Ps. 51:17). Vor jedem Auftritt als Opern- oder Konzertsängerin habe ich versucht, auf diese Weise zu beten. Gebet hat mich durch viele schwierige Situationen hindurchgeführt, wenn ich Text oder Musik vergessen hatte, und es hat mir geholfen, starkes Lampenfieber zu überwinden.

Meine erste Demonstration in der Christlichen Wissenschaft war so überwältigend und dynamisch, daß ich erkannte, daß ich das gefunden hatte, was ich mein Leben lang gesucht hatte. Als ich Arbeit brauchte, um meine Miete und Rechnungen zu bezahlen, die sich angehäuft hatten, erhielt ich einen Anruf und wurde gefragt, ob ich am nächsten Abend eine Opernrolle in einem der größten Opernhäuser Europas singen könnte. Ich nahm impulsiv an und glaubte, Gott habe mich in meiner Not erhört. Ich weigerte mich zu denken, daß ich dazu nicht qualifiziert sei (ich hatte die Rolle noch nie in einer Vorstellung gesungen), und traf alle nötigen Vorbereitungen, um am nächsten Mittag in jener Stadt einzutreffen.

Während meines Fluges am nächsten Morgen studierte ich meine Rolle. Mit jeder neuen Seite wurde mir klarer, daß ich diese Aufgabe nicht hätte übernehmen dürfen, denn ich erinnerte mich an nichts mehr, was ich drei Jahre zuvor gelernt hatte, als ich gebeten worden war, die Rolle mit einer anderen Sängerin einzustudieren, die in der Premiere und in den folgenden Aufführungen singen sollte.

Als ich am Flughafen eintraf, erwartete mich der Agent. Wir fuhren sofort zum Opernhaus, wo mir ein weltberühmter Dirigent die Kürzungen und auch Stellen der Musik zeigte, die ich nie gelernt hatte. Es war zu spät, an der Orchesterbearbeitung etwas zu ändern, denn die Vorstellung sollte am selben Abend um sieben Uhr beginnen. Ich arbeitete mit einem Korrepetitor, der mir meine Stichworte gab, und um fünf Uhr hatte ich eine Probe mit dem ganzen Ensemble. Der Dirigent und die anderen Sänger merkten, daß ich meine Rolle nicht beherrschte, und sie waren natürlich ebenfalls sehr nervös. Ich sollte eine der schwierigsten und anspruchsvollsten Rollen des Opernrepertoires singen. Ich hatte nie die Bühne gesehen, auf der ich singen sollte; ich mußte notwendigerweise in einer anderen Sprache als das restliche Ensemble singen, und der Bühnenleiter gab mir die Spielanweisungen einfach an Hand von Photographien, die von der Bühne gemacht worden waren.

Die völlige Hoffnungslosigkeit der Lage erschreckte mich so, daß ich nicht mehr sprechen, geschweige denn singen konnte. Ich schloß mich in meine Garderobe ein und sprach buchstäblich mit Gott. Ich hatte die Christliche Wissenschaft in den vorhergehenden sechs Monaten studiert und hatte gelernt, daß für Gott kein Problem zu groß ist, daß wissenschaftliches Gebet alle Schwierigkeiten überwinden kann und daß, „wenn die Not am größten,. .. Gottes Hilf' am nächsten“ ist.

Ich ging zur Bühne hinauf, und alle meine Kollegen wünschten mir viel Glück. Ich hörte die Ankündigung vor dem Vorhang, daß ich die im Programm vorgesehene Sängerin, die erkrankt war, vertreten würde. Als der Vorhang sich hob, war ich ruhig. Es war, als ob eine Stimme mich führte, nicht nur bei meinem Text, nicht nur bei dem neuen Satz, den ich nie studiert hatte, sondern auch bei jedem Schritt, den die Handlung vorschrieb. Am Schluß der Vorstellung weinte ich vor Freude, nicht weil ich für meinen erfolgreichen Vortrag Applaus erhielt, sondern weil ich in Wirklichkeit meine erste Demonstration in der Christlichen Wissenschaft erlebt hatte.

Ich bewarb mich sofort um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und betrachte es als ein Vorrecht und einen Segen, daß ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde.


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