Wenn sich in den Mitgliedern einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, der Wunsch regt, ein eigenes Kirchengebäude zu errichten, sprechen sie des öfteren über die menschlichen Schritte, die unternommen werden müssen, um dieses Ziel zu verwirklichen. Einer der ersten Schritte mag die Bildung eines Baukomitees sein. Kein Kirchenmitglied sollte jedoch erwarten, daß die Bildung dieses Komitees mit Erfolg zu einem neuen Kirchengebäude führt, wenn das Mitglied nicht zusammen mit den anderen Mitgliedern seine Gedanken über das, was Kirche wirklich ist, klärt und vergeistigt.
Die Christliche Wissenschaft fordert geistige Errungenschaften und mitfolgende Zeichen. Sie verlangt die völlige Umwandlung des materialistischen Denkens und die Erkenntnis des geistig Tatsächlichen, das für den materiellen Sinn nicht wahrnehmbar ist. Die mitfolgenden Zeichen sind ein Beweis für diese Umwandlung und bezeugen die Tatsache, daß die Christliche Wissenschaft beim Kirchenbau praktisch anwendbar ist, genauso, wie Jesus sie durch Heilen anwandte.
Kurz, die Kirchenmitglieder sollten sich nicht so sehr in materieller, sondern in geistiger Weise mit dem Kirchenbau beschäftigen. Sie sollten darum beten zu erfassen, was Kirche in ihrer geistigen Bedeutung ist: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583; — wie Mrs. Eddys Definition von „Kirche“ in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit beginnt —, und dann in ihrem Herzen einen Tempel aufrichten.
Es sind viele Schritte nötig, bis der Tempel in unserem Herzen errichtet ist, allein Gott zur Ehre und von der Liebe erfüllt, die die göttliche Liebe widerspiegelt. Darum bemühen sich diejenigen, die eine Kirche bauen wollen, dem göttlichen Prinzip gehorsam zu sein. Sie streben danach, sich der Zehn Gebote so bewußt zu sein, daß sie gar nicht anders können, als sie zu befolgen. Sie reinigen ihr Bewußtsein von dem hindernden Ballast des materiellen Denkens. Sie verneinen den Anspruch von Feindschaft in allen ihren Formen, denn sie wissen, daß es nur ein Gemüt gibt und daß darum alle Menschen dieses eine Gemüt haben.
Die wahren Erbauer machen sich frei von Neid, Mißgunst, Kritik, Eigenwillen, falscher Neugierde und dem Verlangen, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen. Sie wiederholen nicht die Gespräche und Annahmen derer, die die Materie für wirklich halten. Sie wachsen in einer Liebe, die keine Antipathie kennt und alle Menschen einschließt. Damit gewinnen sie Zufriedenheit, Freude, Frieden, bessere Versorgung und vieles andere Schöne und Gute. Dies sind nur einige Beispiele von der Fülle des Guten, das ihnen die Errichtung des Tempels in ihrem Herzen bringt.
Mrs. Eddy schrieb in ihrer Antwort auf eine Einladung, an dem Einweihungsgottesdienst Erster Kirche Christi, Wissenschafter, in Cleveland, Ohio, teilzunehmen: „Der lobenswerte Erfolg dieser Kirche und ihre vereinten Bemühungen, ein Gebäude zu errichten, um darin den Unendlichen anzubeten, entsprangen den Tempeln, die zuerst im Herzen ihrer Mitglieder errichtet wurden — der selbstlosen Liebe, die ohne Hände baut, ewig im Himmel des Geistes.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 195;
In der Christlichen Wissenschaft sind menschliche Schritte nicht in erster Linie das, was die Menschheit darunter versteht. Sie sind das, was wir in dieser Wissenschaft auf unserem Weg vom Sinn zur Seele vollbringen, während wir aus der Finsternis des materiellen Denkens in das Licht des geistigen Schauens geführt werden, wo sich die Vollkommenheit offenbart. Mrs. Eddy schreibt: „Die göttliche Forderung:, Darum sollt ihr vollkommen sein' ist wissenschaftlich, und die menschlichen Schritte, die zur Vollkommenheit führen, sind unerläßlich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 253;
Wer immer Schritte unternimmt, die zur Vollkommenheit führen, kann alles Gute erwarten. Der weise Salomo sagte: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand.“ Spr. 3:5. Solche Hingabe an Gott ist das Fundament, auf dem wir in Wahrheit die Kirche errichten können.
Wenn das Fundament für die Kirche in unserem Herzen gelegt ist, mit Gedanken, die ganz und gar geistig sind, zeigen sich die richtigen menschlichen Schritte, wird das gewünschte Ziel menschlich wahrgenommen und die Wahrheit des Bauens demonstriert.