Ein Monat in Indonesien
Nirgendwo in Südostasien ist das Wachstum der Christlichen Wissenschaft so sichtbar wie in Indonesien, dem jungen Land mit seinen uralten Traditionen, das darum kämpft, seinen hundert Millionen Einwohnern Einigkeit zu bringen und die Wirtschaft zu stabilisieren.
Auf seiner Vortragsreise durch Asien im Herbst vergangenen Jahres verbrachte Paul Stark Seeley, ein Mitglied des Vortragsrates Der Mutterkirche, mit seiner Frau einen ganzen Monat in Indonesien.
Am Morgen nach seiner Ankunft in Djakarta gab Herr Seeley sechs Vertretern der dortigen Presse ein Interview. Durch die Beantwortung ihrer Fragen hatte er eine ausgezeichnete Gelegenheit, die indonesische Öffentlichkeit mit Einzelheiten über die christlich-wissenschaftliche Bewegung, Mrs. Eddy und die Lehren der Christlichen Wissenschaft bekannt zu machen. Das Interview fand in der geräumigen Sonntagsschule der kräftig wachsenden Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, statt.
Herrn Seeleys erster von zwei Vorträgen in Djakarta befaßte sich mit Gottes heilendem Gesetz — wo es zu finden ist und auf welche Weise es wirkt. Dieser Vortrag hatte die größte Besucherzahl, die je ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft in dem Land verzeichnen konnte. Zur indonesischen Übersetzung, die von einem einheimischen Christlichen Wissenschafter gut dargeboten wurde, kamen 300 Besucher. Die Zuhörerschaft für den Vortrag in englischer Sprache zählte etwas weniger. Nach dem Vortrag wurden 850 Exemplare christlich-wissenschaftlicher Literatur verteilt. Ein hoher Offizier, der den Vortrag gehört hatte, sagte: „Ich war mir nie vorher bewußt, daß dieses grundlegende Gesetz stets in Kraft ist.“
Um andere Orte auf Java zu erreichen, mietete das Ehepaar Seeley einen Wagen mit Fahrer, weil das das zuverlässigste Transportmittel war. „Es war ein Mercedes-Benz unbestimmbaren Alters, doch es fuhr sich bequem in ihm“, schrieb Herr Seeley. Trotz einiger holpriger Wegstrecken und ein paar Reifenpannen genossen sie die grüne Landschaft, die üppige Tropenvegetation und Tausende Morgen von Reisfeldern. „Als wir durch ein kühles, baumbestandenes enges Tal fuhren, entfaltete ein wilder Pfau seine naturgegebene Schönheit vor uns.“ Ihren ersten Halt machten sie in Bogor, wo sich der Präsidentenpalast befindet und das ein kulturelles und islamisches Zentrum ist. Eine inoffizielle Gruppe hält dort aufgrund einer außergewöhnlichen Heilung eines ihrer Mitglieder christlich-wissenschaftliche Gottesdienste ab, und nun veranstaltete sie ihren ersten Vortrag. Er wurde von 200 Personen besucht.
In Bandung, einem Bildungszentrum, wo eine inoffizielle Gruppe Gottesdienste hält, spürte das Ehepaar Seeley bei einem gut besuchten Vortrag förmlich, daß Fortschritt in der Luft lag.
Die inoffizielle Gruppe Christlicher Wissenschafter in Djokjakarta, der „Studentenstadt“ Zentraljavas, besteht aus mehreren jungen Universitätsstudenten und einigen Erwachsenen. Bei diesem Vortrag, ihrem ersten, „war beim Verlesen der Übersetzung jeder Platz besetzt, und 25 hörten mit mir stehend zu“, berichtete Herr Seeley. 295 Besucher hörten die Übersetzung, und fast ebenso viele den englischen Vortrag. Eine größere Anzahl blieb bis elf Uhr abends und stellte eifrig Fragen. Wieder war in einer Hochburg alter Religionen ein Stück fruchtbaren Bodens gefunden worden. „Der unsichtbare Sauerteig der Wahrheit wirkt in einer Weise auf das menschliche Bewußtsein ein, über die wir uns langsam klar werden“, meinte Herr Seeley.
Einen ebenso guten Bericht konnte Herr Seeley über das Interesse erstatten, das man der Christlichen Wissenschaft in der Hafenstadt Surabaja entgegenbringt, der zweitgrößten Stadt Indonesiens. Die Zahl der Vortragsbesucher war doppelt so hoch wie bei dem letzten Vortrag. Beim Vortrag in Malang, einer nahe gelegenen kleinen Stadt, saßen vorn in der Zuhörerschaft ein buddhistischer Mönch in seinem Gewand und ein in Indonesien lebender amerikanischer Professor.
In Indonesien Vorträge zu halten, kann eine schwere Aufgabe für jemand sein, der ein milderes Klima und andere Nahrung gewöhnt ist, doch dem Ehepaar Seeley gefiel es dort ausgezeichnet. Herr Seeley schien nicht zu bemerken, daß sein Gesicht schweißüberströmt war, wenn er seinen Vortrag hielt oder mit Leuten plauderte. Am schönsten ist, daß nach den Vorträgen Dutzende von Exemplaren von Wissenschaft und Gesundheit an Interessenten ausgeliehen wurden und das Lager des Lesezimmers in Djakarta nach den zwei Vorträgen dort um 40 Lehrbücher abnahm.