Was lebt? Was ist ewig? Nicht das Böse, denn es ist nur eine Vortäuschung und trägt in sich die Elemente der Selbstzerstörung. Nur das Gute lebt; nur das Gute ist unsterblich. Gott, das göttliche Prinzip, das unendliche Gute, ist das wirkliche Leben. Der Apostel Paulus spricht von dem lebendigen „Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen.“ 1. Tim. 6:17;
In dem Maße, wie wir das liebende, harmonische Wesen der einen Ursache erkennen, gelangen wir zu dem Verständnis von dem unerschöpflichen Wesen des Guten — wie wir das Gute haben können, wie wir Gutes tun können. Der geistige Sinn befähigt uns zu wissen, daß Gott, die göttliche Liebe, die Quelle des Guten ist und daß wir das unerschöpfliche Bewußtsein von Leben haben können, wenn wir daran festhalten, daß Liebe, Geist, Leben ist, und wir durch Gutestun das göttliche Prinzip ausdrücken.
Leben zu verstehen — das ist das wichtigste. Wie dankbar sind wir Christus Jesus, daß er uns durch Demonstration zeigte, was Leben ist! Und wie dankbar sind wir Mrs. Eddy, daß sie uns so eindeutig Jesu Demonstration des ewigen Lebens erklärte!
Da Gott unendliches Leben ist, leben wir schon jetzt im Geist, dem vollkommenen Leben. Wir haben in Wirklichkeit niemals in der Materie gelebt. Wir haben in Wirklichkeit niemals in einer sterblichen mentalen Auffassung von Leben gelebt. Der materielle Sinn erzählt uns dies nicht; aber der materielle Sinn ist nicht der wirkliche Sinn, denn er kann uns nichts von Geist, dem einzigen Leben, und vom wirklichen Menschen, dem Bild und Gleichnis des Geistes, erzählen. So wollen wir nur auf den geistigen Sinn hören.
Gott, das lebendige Gemüt, verleiht dem Menschen immerdar die wahre Auffassung vom Sein; somit ist sich der Mensch stets des Guten bewußt. Mrs. Eddy, die sich dieser Tatsache bewußt war, schreibt: „Für mich sind die Wirklichkeit und die Substanz des Seins gut und nichts anderes. Durch die ewige Wirklichkeit des Seins erlange ich im Gedanken ein verklärtes Bewußtsein von dem einzig lebendigen Gott und dem wahren Menschen.“ Die Einheit des Guten, S. 49;
Wenn wir die Wahrheit sprechen, bringen wir rechte Tätigkeit zum Ausdruck. Vollkommenes Leben ist die Ursache aller rechten Tätigkeit; somit ist solch ein Ausdruck in Wirklichkeit die Kundwerdung des Lebens. Wenn wir dies erkennen, werden wir richtig und mühelos sprechen und hilfreiche, lebendige Worte sagen. Christus Jesus, der dies wußte, sagte: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“ Joh. 6:63;
Jeder einzelne von uns ist in seiner wahren Selbstheit der individuelle geistige Mensch, durch den sich vollkommenes Leben bekundet. Sehen, Hören und alles, was die geistigen Sinne und die Tätigkeit des Menschen ausmacht, ist in Wirklichkeit die Kundwerdung des vollkommenen Lebens. Der Materie ist nichts zu eigen. Das sterbliche Gemüt, der Glaube an die Materie, hat keine wahre Tätigkeit; es scheint nur dann etwas zu tun, wenn man an das materielle Sinnenzeugnis glaubt.
In Wirklichkeit gibt es keine böse Ursache, die sich als schädliche Atomkraft, schädliche Strahlungen und andere sogenannte zerstörende Kräfte bekundet. Es gibt nichts, was Sünde, Krankheit, Unfälle, Mangel oder Tod verursachen kann. Das göttliche Ego, der liebende, lebendige Vater-Mutter, bewirkt allezeit nur Gutes. Gemüt, Liebe, verleiht immerdar den wahren Sinn des Lebens.
In dem Maße, wie wir geistig gesinnt sind und die göttliche Liebe widerspiegeln, werden wir uns dieser Tatsachen bewußt und ziehen Nutzen daraus.
Wenn wir wahrhaft erkennen, was Leben ist, wissen wir, daß es keine Wirklichkeit im Haß oder in irgend etwas gibt, was der göttlichen Liebe unähnlich ist. Doch jemand, der haßt oder andere unwahre Eigenschaften bekundet, weiß nichts davon; er fühlt nicht die Gegenwart und das Wirken des lebendigen Gottes. Solch ein Mensch hat eigentlich nicht viel Freude am Leben. Da Leben Geist ist, ist derjenige, dessen Denken materiell ist, der an Freude und Schmerz in der Materie glaubt, sich des wirklich Guten nicht bewußt. Wer glaubt, daß er und andere sinnliche, körperliche Persönlichkeiten sind, ist sich des Weltalls nicht bewußt, das die Widerspiegelung des schönen, harmonischen Lebens, der unendlichen Individualität ist.
Jemand, der das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen, aber noch nicht das Rauchen aufgegeben hatte, sprach darüber mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft. Er fragte sie: „Glauben Sie an Schmerz in der Materie?“ Sie sagte: „Nein.“ Dann sagte er zu ihr: „Um der Annahme von Schmerz in der Materie überlegen zu sein, müssen Sie aufhören, an Freude in der Materie zu glauben.“ Sie erzählte später dem Ausüber, daß sie, als sie über die Unwirklichkeit der Materie nachdachte, standhaft erklärte: „Es gibt keinen Schmerz in der Materie, und es gibt keine Freude in der Materie.“ Und sie erzählte, daß sie danach kein Verlangen mehr hatte zu rauchen. Danach machte sie schnelle Fortschritte in der Wahrheit, erlebte viel Gutes und war viel glücklicher. Sie war dem Einssein mit dem lebendigen Gott, der Quelle des Guten, nähergekommen.
Unwahrhaftigkeit, Selbstsucht, Stolz, Sinnlichkeit, Begierde und alle falschen Eigenschaften schließen den wahren Sinn von Leben aus und halten uns vom Guten, von der Harmonie zurück.
Mrs. Eddy erklärte die scheinbare Anziehungskraft oder Attraktion des Materiellen. Dies ist tierischer Magnetismus, und sie hat uns gezeigt, wie wir diese scheinbare Macht unschädlich machen. Wir sollten oft erklären, daß wir ein geistiger Mensch sind, der vom göttlichen Gemüt regiert wird, und wir sollten wissen, daß uns diese Erkenntnis befähigt, die Nichtsheit des tierischen Magnetismus zu beweisen.
Wir können kein wahres Glück darin finden, daß wir der Sterblichkeit zustimmen. Der Christliche Wissenschafter arbeitet daher täglich, um den tierischen Magnetismus unschädlich zu machen. Nur die göttliche Liebe kann Gutes geben; nur Geist ist Gemüt. Regelmäßiger Kirchenbesuch, das Verrichten unserer Arbeit für die Kirche, hingebungsvolles Studium, das Festhalten an der Wahrheit und das ernsthafte Bemühen, Gott in all unseren Wegen widerzuspiegeln, erhebt uns über die Versuchungen der Sterblichen und befähigt uns, wahrhaft zu leben.
Wenn wir jeden Tag die geistigen Tatsachen des Seins verständnisvoll behaupten, können wir zuversichtlich sein, daß diese hingebungsvolle metaphysische Arbeit viel dazu beiträgt, die Annahme von Krieg, von zerstörenden Kräften, von Sünde, Krankheit, Mangel, Schaden und Tod zu vernichten. Wenn wir uns täglich bewußt werden, daß jeder einzelne in Wirklichkeit ein geistiger Mensch und mit dem lebendigen Gott eins ist, tragen wir viel dazu bei, die Menschen zur Wahrheit hinzuziehen. Und wenn sich jeder der Wahrheit bewußt wird, tut sich ihm der Reichtum des Lebens auf.
Das sterbliche Gemüt kann keine Richtlinien aufstellen, um den Menschen zu regieren. Seine sogenannten Gesetze sind Fabeln. Das sterbliche Gemüt kann den geistigen Menschen nicht berühren, ja, es kennt nicht einmal den geistigen Menschen. Das sterbliche Gemüt ist kein lebendiges Gemüt, denn Geist, das göttliche Gemüt, ist das einzige Leben.
Wer ernsthaft die Christliche Wissenschaft studiert, weist die aggressive mentale Suggestion durch seine Erkenntnis zurück, daß das wahre Gemüt immer-tätiges Leben ist und sich ihm immer durch wahres Denken mitteilt. Da er weiß, daß Leben, Geist, das lebendige Gemüt ist, ist er für das Bewußtsein der Liebe und Harmonie, das das göttliche Gemüt immer hervorbringt, empfänglich.
Der sterbliche Mensch hat nur eine scheinbare Existenz. Wir können uns daher durch das Wissen vom wirklichen Leben über die Annahmen der Sterblichkeit erheben und beweisen, daß wir im geistigen Universum der Schönheit und Harmonie ein individueller geistiger Mensch sind. Das Resultat der Erkenntnis, daß Leben Gott ist und wir in Wirklichkeit jetzt in dem lebendigen Gott, dem allharmonischen Geist, leben, ist wunderbar. In ihrem Buch Vermischte Schriften spricht Mrs. Eddy von dem Gefühl der Macht und Vollkommenheit, das dies verleiht. Sie schreibt: „Dem Menschen, der das Leben erkennt als das, was es ist, Gott, das ewige Gute, ist nicht nur ein Daseinsgefühl gegeben, sondern gleichzeitig ein ständiges Bewußtsein geistiger Kraft, die sich die Materie unterwirft und Sünde, Krankheit und Tod zerstört.“ Verm., S. 189.