Ich bin sehr dankbar, daß meine Mutter schon in meiner Kindheit in Japan dafür sorgte, daß ich in der Christlichen Wissenschaft unterrichtet wurde. Als mir ein erfahrener Christlicher Wissenschafter sagte, daß ich in erster Linie ein Kind Gottes bin, anstatt ein Kind mit einer bestimmten Nationalität, war ich erstaunt; aber im Laufe der Jahre habe ich mehr und mehr erkannt, wie unendlich nützlich es ist, die geistige Wahrheit über mich als das Kind des einen Vater-Mutter-Gemüts annehmen zu lernen. Ja, ich finde, daß es ein wundervolles Vorrecht ist, Gott erkennen zu lernen, wie Er in der Christlichen Wissenschaft verstanden wird, zumal ich in einem Land lebe, wo die Wahrheit über den einen unendlichen Gott wenig verbreitet ist. In diesem Zusammenhang möchte ich meiner Hochachtung für die Intelligenz und den Mut meiner Großmutter Ausdruck geben, die das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnahm, als diese Wissenschaft etwas völlig Neues in Japan war.
Als ich die Oberschule besuchte, wurde in Tokio eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule eingerichtet, und ich bin dankbar für die ernsthaften Bemühungen der Handvoll Christlicher Wissenschafter, die es mir und anderen ermöglichten, eine Sonntagsschule zu besuchen.
Aufgrund von Sprachschwierigkeiten konnte ich jedoch die Christliche Wissenschaft erst richtig studieren, als ich in den Vereinigten Staaten eine Universität besuchte. Ich zähle das Vorrecht des Klassenunterrichts, den ich in jenen Jahren bei einem hingebungsvollen und verständnisvollen Lehrer der Christlichen Wissenschaft hatte, zu den größten Segnungen meines Lebens. Durch dieses Vorrecht wurde ich davor bewahrt, den Zweiten Weltkrieg in Japan erleben zu müssen, wo ich vielleicht manches Schwere durchgemacht hätte. Statt dessen verbrachte ich in den Vereinigten Staaten aufbauende, nützliche Jahre des Fortschritts. Dieser wunderbare Schutz und diese Führung ergaben sich folgendermaßen.
Nach dem Klassenunterricht sollte ich von den Vereinigten Staaten wieder für immer nach Japan zurückkehren, und als ich mich von der Sekretärin unserer Schülervereinigung verabschiedete, bemerkte sie so nebenher: „Du weißt ja, Tori, die Schülerversammlung findet jährlich statt!“ Diese Bemerkung blieb mir im Gedächtnis haften, als ich nach Japan zurückfuhr, und sie veranlaßte mich, innerhalb eines Jahres als einer der letzten Studenten, die Japan vor Kriegsausbruch verließen, nach Amerika zurückzukehren. Ein einfacher Gedanke des Gehorsams gegen das, was sich als das höchste Rechte herausstellte, hatte in der Tat Wunder gewirkt, denn die Jahre in Amerika brachten mir mannigfaltige Segnungen.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, definiert „Christliche Wissenschaft“ auf Seite eins des Buches Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft: „Als das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist.“ Daß die Christliche Wissenschaft wahrhaftig das Gesetz Gottes ist, fing ich an zu verstehen, als ich in der Nachkriegszeit nach Japan zurückkehrte und folgendes einfache Erlebnis hatte.
Eine Freundin von mir, die sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren begann, aber das Englische nicht so gut beherrschte, hatte mich gebeten, eine Reihe von Stellen über ein bestimmtes Thema in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy nachzuschlagen. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Nachschlagen der Stellen in der Konkordanz immer wieder verschoben. Etwa zu der Zeit hatte ich mir einen Dorn in den Fuß getreten und konnte ihn nicht herausbekommen, und das ausgerechnet zu einer Zeit, als ich meine Füße für den Sport brauchte.
Als ich zu Gott um Führung betete, kam mir die Sache mit den Stellen in den Sinn, die ich versprochen hatte nachzuschlagen. Ich ging sogleich an meinen Schreibtisch, um mit der Konkordanz die Arbeit zu tun, die zu tun nur recht war. Und indem ich Stellen für meine Freundin nachschlug, stieß ich auf folgende Erklärung: „Eine geistige Idee trägt kein einziges Element des Irrtums in sich, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 463). Dies war offensichtlich die Wahrheit, die ich brauchte, denn ich fühlte, wie der Dorn einfach herauskam, und ich konnte meinen Fuß sofort ungehindert gebrauchen. Der Fuß war nicht behandelt worden; vielmehr hatte das erfüllte Gesetz des Guten das Schädliche entfernt.
In all den Jahren, seit ich die Christliche Wissenschaft kenne, bin ich auch von vielen anderen körperlichen Beschwerden geheilt worden, wie von der Anfälligkeit für Erkältungen, von Verstopfung, Hitzschlag und Müdigkeit. Manche der Heilungen kamen nur allmählich, durch beharrliche Bemühungen, doch andere erfolgten augenblicklich.
Als ich Zweiter Leser war, konnte ich eines Sonntagmorgens, als ich aufwachte, kaum sprechen. Ich bat sofort eine Ausüberin um Hilfe, und wenn ich auch noch nicht richtig sprechen konnte, als ich das Podium betrat, so war meine Stimme doch wiederhergestellt, als ich sie brauchte. Das war eine wunderbare Erfahrung, durch die die Nichtsheit der Materie in meinem Bewußtsein aufzudämmern begann und durch die ich erkannte, daß der Irrtum nicht imstande ist, auf eine von Gott verordnete Tätigkeit störend einzuwirken.
Ich fühle jedoch, daß ich der Christlichen Wissenschaft viel mehr schulde als Dankbarkeit für Heilungen von körperlichen Beschwerden. Da ich im Japan der Vorkriegszeit aufgewachsen bin, wo Mädchen nicht zum selbständigen Denken erzogen wurden, und da ich in die Staaten ging, um zu studieren, und die Kriegsjahre in einem fremden Land verbrachte, hatte ich viele Probleme zu lösen, als ich nach dem Krieg nach Japan zurückkehrte, wenn ich auch schöne und nützliche Erfahrungen machte. Verschiedene Male mußte ich mit dem, was ich gelernt hatte, von vorn anfangen; ich war verwirrt, niedergeschlagen, unausgeglichen und unglücklich. Doch da ich bei der Lösung jeden Problems unwillkürlich Hilfe in der Christlichen Wissenschaft suchte, trug jede Erfahrung dazu bei, daß ich die Lehren der Christlichen Wissenschaft besser verstand und mein Leben Schritt für Schritt auf eine glücklichere, freiere und sicherere Grundlage stellte, als ich es sonst hätte tun können. Die Bibel sagt: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm. 8:28). Das hat sich in meinem Leben gewiß als wahr erwiesen, und so auch die Erklärung unserer Führerin: „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 66).
Und ich bin demütig dankbar für die geduldige, unermüdliche und liebevolle Hilfe der Ausüber, besonders während der Jahre, wo ich mich umstellen mußte. Auch Charakterfehler sind geheilt und scheinbar komplizierte Versorgungs- und Beschäftigungsprobleme sowie Probleme in menschlichen Beziehungen gelöst worden. Ich verdanke es allein der Christlichen Wissenschaft, daß ich jetzt ein ruhiges, harmonisches und nützliches Leben führe und mich sehr glücklich und frei fühle.
Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche. Als ich eine Jahresversammlung besuchte, entfaltete sich mir die Erkenntnis, daß das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy die der ganzen Menschheit zugute kommende Fürsorge der göttlichen Liebe ist, wie sie unserer geliebten Führerin offenbart wurde. Die Vorträge, die jedes Jahr sogar in diesem fernen Land gehalten werden, die Zeitschriften, die zu uns kommen, einige in unserer eigenen Sprache, sowie die freudige, interessante Tätigkeit der Zweigkirchen sind nur einige wenige Beispiele für die Fürsorge der göttlichen Liebe durch die Bestimmungen im Kirchenhandbuch, für das ich unendlich dankbar bin.
Tokio, Japan
