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[Urtext in deutscher Sprache]

Fortschritt—das Gesetz Gottes

Aus der August 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Warum haben so viele Menschen Angst vor einer Änderung in ihrem Leben? Warum zögern sie bei einem bevorstehenden Stellungswechsel, Wohnungswechsel oder Klimawechsel? Ist es nicht, weil sie daran zweifeln, daß dieser Wechsel ein Fortschritt für sie sein könnte? Die Furcht hat viele, oft sehr stichhaltig klingende Argumente, zum Beispiel, daß das Gehalt in der neuen Stellung nicht für eine gesicherte Versorgung ausreichen würde, daß man den neuen Aufgaben nicht gewachsen sein könnte oder daß die neuen Mitarbeiter nicht sympathisch sein würden.

Keiner dieser Gedanken ist jedoch göttlich oder hat auch nur das geringste mit Gott oder mit dem Menschen zu tun, weil sie davon ausgehen, daß die Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen begrenzt seien. Mrs. Eddy sagt: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“  Wissenschaft und Gesundheit, S. 258;

Wir dürfen uns nicht von einem begrenzten Standpunkt aus betrachten, sondern wir müssen daran festhalten, daß unsere Tätigkeit eine „grenzenlose Basis“ hat und daß wir göttliche Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, wie uns die Christliche Wissenschaft lehrt.

Durch Stehenbleiben und Festhalten am Herkömmlichen und Gewohnten können wir uns nicht entfalten. Wir müssen wirklich das Verlangen nach Fortschritt haben, ja danach ringen. Wenn wir für Fortschritt nicht innerlich bereit sind, mögen wir die Gelegenheit zum Wachstum, wenn sie in Erscheinung tritt, nicht erkennen und vor der Veränderung zurückschrecken.

Wir fragen uns vielleicht, wie wir uns innerlich auf den Fortschritt vorbereiten können. Ist es nicht genug, den Wunsch zu haben vorwärtszukommen?

Nein, es ist nicht genug. Es ist nur der Anfang, auf den die bewußte und konsequente gebeterfüllte Arbeit folgen muß. Beim Überprüfen unserer Gedanken staunen wir manchmal über das, was wir vorfinden. Selbstgefälligkeit, Bequemlichkeit, Lieblosigkeit, Engherzigkeit, Starrköpfigkeit, Kritik- und Klatschsucht sind nur einige der Eigenschaften, die wir feststellen mögen. Sie erscheinen vielleicht verhältnismäßig harmlos. Aber sie sind nicht harmlos, denn jede einzelne davon ist ein Hindernis für unseren Fortschritt. Sie verdecken die Sicht in Richtung auf den geraden und schmalen Weg der Wahrheit, den wir so gern finden und betreten möchten.

Es gilt zu erkennen, daß diese Eigenschaften kein Teil von Gottes vollkommener Schöpfung sind, und sie nacheinander bewußt aus unserem Denken auszumerzen. Mit jedem Sieg über irgendeine Form des Irrtums schreiten wir geistig vorwärts. So rüsten wir uns in geeigneter Weise für eine Veränderung in unserer menschlichen Erfahrung.

Mrs. Eddy schreibt: „Jeder Tag fordert von uns höhere Beweise, nicht nur Bekenntnisse der christlichen Kraft. Diese Beweise bestehen einzig in der Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod durch die Kraft des Geistes, und zwar in der Weise, wie Jesus sie zerstörte. Dies ist ein Element des Fortschritts, und Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir gewißlich erfüllen können.“  S. 233; Wir müssen verstehen lernen, daß jede Veränderung, in welcher Weise sie auch in unsere Erfahrung treten mag, eine Aufforderung ist, größeres geistiges Wachstum zu beweisen. Wir können fest darauf vertrauen, daß wir nur solchen Aufgaben gegenübergestellt werden, die „wir gewißlich erfüllen können“.

Unser Vertrauen kann aber nicht auf menschliche Kraft und Fähigkeit gegründet sein. Paulus sagte, als er an die Christen in Korinth über sein Vertrauen schrieb: „Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. Nicht daß wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu erdenken als von uns selber; sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott.“  2. Kor. 3:4, 5; Mit anderen Worten: Es ist nicht unsere eigene Fähigkeit, die uns tüchtig macht und uns Erfolg und Fortschritt bringt, sondern unser Vertrauen auf die Gegenwart des Christus, der Wahrheit.

Es mag sein, daß wir nicht sofort die günstigen Seiten einer Veränderung erkennen, weil unsere Gedanken zu sehr mit dem Ereignis selbst beschäftigt sind. Wenn wir jedoch innerlich völlig ruhig werden und durch Gebet alle entmutigenden Gedanken ausschalten, wird uns der nächste Schritt in ganz natürlicher Weise gezeigt werden.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Gedicht „Weide meine Schafe“:

Hirte, über Berge steil
zeig den Weg mir klar,
wie zu sammeln, wie zu sä’n,
weidend Deine Schar.
Ich will lauschen Deinem Ruf,
irr’ ich im Geheg,
will Dir folgen und mich freu’n
auf dem rauhen Weg. Vermischte Schriften, S. 397.

 Um den Weg zu erkennen, müssen wir lernen, auf Gottes Stimme zu lauschen. Wenn wir dem großen Hirten folgen, gehen wir vorwärts und lernen mehr und mehr, wie wir uns freuen können. Es gibt keinen Fortschritt, über den wir uns nicht freuen könnten. Freude ist eine unbedingte Begleiterscheinung aller rechten Tätigkeit.

Die Wahrheit dieser Gedanken habe ich einmal ganz deutlich erfahren dürfen, als mir in einer neuen Stellung schon nach sechs Wochen mitgeteilt wurde, ich müsse mich nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen. Diese Mitteilung kam für mich überraschend, denn ich war weit gereist, um in dieser Firma zu arbeiten, und war der Überzeugung gewesen, daß dies mein rechter Platz war. Ich konnte den Entschluß meines Chefs einfach nicht verstehen und war sehr entmutigt, bis eine liebe Freundin zu mir sagte: „Glaubst du nicht, daß es eine Engelsstimme war, die deinem Chef sagte, daß seine Firma nicht der richtige Platz für dich ist?“

Ich erkannte, daß ich menschlich zu folgern versucht hatte, anstatt sofort auf Gottes Führung zu lauschen. Dadurch hatte ich für einen Augenblick an der Gegenwart der göttlichen Weisheit und des göttlichen Schutzes gezweifelt. Es wurde mir nun klar, daß diese Stellung nur eine Brücke zu der rechten Tätigkeit sein sollte. Und genauso war es dann auch. Schon nach kurzer Zeit wurde mir eine neue Stellung angeboten, die erst jetzt geschaffen worden war und die sich als genau der richtige Platz für mich herausstellte. Ich hatte nun, nachdem ich gelauscht hatte und der göttlichen Stimme gefolgt war, auch viel Grund, mich zu freuen.

Es ist wichtig, daß wir in unserem inneren Streben nach Fortschritt keine Scheu vor äußeren Veränderungen haben, denn sie sind oft eine natürliche Begleiterscheinung unseres geistigen Wachstums. Manchmal gehört Mut dazu, sich zu einer Veränderung zu entschließen. Jedoch inniges Vertrauen auf Gottes gütige Führung und ein Anerkennen Seiner liebevollen Gegenwart geben den nötigen Mut. Wir können nie an einem Platz sein, wo wir von Gott getrennt sind.

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