Vor einiger Zeit las ich in einer unserer Zeitschriften einen Artikel von der Schriftleitung über Zeitdruck. Ich dachte an eine Erfahrung, die ich vor ungefähr 36 Jahren hatte. Ohne jeden Grund fühlte ich mich immer in Eile, gedrängt und getrieben. Als ich mich für den Abschluß einer Lebensversicherung untersuchen ließ, wurde mir gesagt, daß ich einen zu hohen Blutdruck hätte.
Ich begann über die Situation nachzudenken und erkannte, daß etwas getan werden mußte. Jedesmal, wenn das Gefühl von Bedrängnis kam, was sehr häufig geschah, hielt ich daher in meiner Arbeit inne und trat der Situation dadurch entgegen, daß ich mir bewußt wurde, daß das sterbliche Gemüt, nicht Gott, mich drängte. Ich wußte, daß der Mensch von Gott harmonisch regiert wird. Durch fortgesetzte geistige Arbeit nahmen die körperlichen Symptome ab, bis sie etwa drei Jahre später vollständig verschwanden.
Als ich Ende zwanzig war, trug ich ständig eine Brille. Einige Jahre später, nachdem ich das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen hatte, beschlossen mein Mann und ich, immer dann mit dem Lesen innezuhalten, wenn die Schrift zu verschwimmen begann, und uns klar zu machen, daß der materielle Augapfel nichts sehen kann, daß das immergegenwärtige, allmächtige Gemüt, Gott, allsehend ist und daß der Mensch durch Widerspiegelung ein vollkommenes Sehvermögen hat. Mein Sehvermögen besserte sich, bis ich ohne Brille auskommen konnte. Ich trage sie jetzt nur noch zum Lesen von kleinstem Druck, obwohl ich die Achtzig schon überschritten habe. Mein Mann brauchte nie eine Brille zu tragen.
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