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Warum sind wir hier?

Aus der August 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heutzutage stellen viele Menschen die Frage: Gibt es einen göttlichen Plan oder Vorsatz, der dem Leben einen Sinn gibt, oder ist das Dasein eine nichtssagende Sackgasse? Sie fragen: Wohin gehen wir? Zu einer höheren Auffassung von der Fähigkeit und Unsterblichkeit des Menschen, oder in ein namenloses Nichts?

Ein großer Prozentsatz der scheinbaren Unruhe, die zur Zeit im Denken der Welt herrscht, wird durch ein Gefühl der Nutzlosigkeit und Ziellosigkeit des menschlichen Daseins verursacht. Die alten Religionen und Philosophien verlieren ihren Einfluß, und das hinterläßt eine Leere, die nur eine logische und wissenschaftlich demonstrierbare Religion richtig ausfüllen kann. Wer die Christliche Wissenschaft in seinem täglichen Leben studiert und angewandt hat, weiß, daß sie die Lösung für jedes menschliche Problem bereithält. Durch sie soll die ganze Menschheit einen Lebensinhalt und ein Lebensziel finden.

Die Christliche Wissenschaft verwirft energisch die hoffnungslose negative Haltung einiger Formen des Existenzialismus. Sie behauptet, daß wir durch ein wissenschaftliches Verständnis der Wahrheit des Seins in immer größerem Maße alles Böse meistern und unsere wirkliche geistige Identität als das widergespiegelte Bild des göttlichen Gemüts beweisen können. Wenn wir zu den göttlichen Möglichkeiten erwachen und gehorsam und freudig unsere Wanderung von materiellen Begrenzungen zur geistigen Freiheit beginnen, erkennen wir unzweifelhaft den wirklichen Sinn des Lebens. Wir wissen dann, daß wir hier sind, um Gott zum Ausdruck zu bringen, und diese Tatsache zu verstehen gibt uns eine tiefe Befriedigung.

Was für eine Zielsetzung und was für einen Sinn sehen wir doch in Christi Jesu Leben! Sein ganzes Interesse und seine ganze Aufmerksamkeit richteten sich auf eine ständig zunehmende Vergeistigung des Denkens. Er arbeitete unermüdlich daran, den falschen materiellen Sinn seiner selbst zum Schweigen zu bringen und seine geistige Selbstheit in und aus dem göttlichen Prinzip, Gott, zu verstehen. Eine tiefe Liebe zu Gott und seinen Mitmenschen veranlaßte ihn, vorwärtszugehen und jede Phase materieller Begrenzung zu meistern. Er wußte, wenn er materielle Gedanken zuerst in seinem eigenen Denken zerstörte, dann konnte er anderen helfen, dieses ebenfalls zu tun, und sie so befähigen, die Kranken zu heilen, wie er es tat. Als ein Knabe von zwölf Jahren sagte er zu seinen Eltern: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Luk. 2:49;

Wir haben unzählige Beweise dafür, daß er sein wahres Motiv nie aus den Augen verlor. An sein Leben wurden hohe Anforderungen gestellt, er mußte einer Herausforderung nach der anderen begegnen, aber er fand tiefinnere Freude und tiefinneren Frieden darin, der Weisung Gottes gehorsam zu sein. Nachdem er seine Jünger ermahnt hatte, in der gleichen Liebe zu bleiben, die er widerspiegelte, sagte er: „Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ Joh. 15:11;

Christliche Wissenschafter sind nicht darüber im Zweifel, warum sie existieren. Der Meister unter den Christen hat ihnen gezeigt, daß auch sie der individuelle Ausdruck des einen Gottes sind und daß sie allein zu dem einen Zweck hier sind — durch die Widerspiegelung der Fähigkeiten und Eigenschaften des göttlichen Gemüts das göttliche Wesen kundzutun. Dieses Gemüt ist Liebe, so bringen wir also durch unsere Liebe zu Gott und dem Menschen unsere wahre Identität am besten zum Ausdruck und finden Führung und Erfüllung, die unserem Leben einen Sinn geben und uns befriedigen. Mrs. Eddy drückt dies so wunderschön aus, wenn sie sagt: „Liebe zu Gott und dem Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen wie zum Lehren. Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg. Rechte Motive geben dem Gedanken Schwingen und der Rede und Handlung Stärke und Freiheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 454;

Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß Leben Gott ist, das eine grenzenlose Ego, der Ich bin. Das menschliche Leben kann daher nicht die Wirklichkeit sein, sondern es ist eine begrenzte Auffassung vom göttlichen Leben. Alle unsere Bemühungen müssen darauf gerichtet sein, unsere wahre Selbstheit als das zu entdecken, was das eine Leben zum Ausdruck bringt, als die Tätigkeit oder den Selbstausdruck des einen unendlichen Seins. Die Liebe in unserem Herzen sowie die Reinheit des Denkens und Verhaltens werden uns helfen, ein tieferes Verständnis vom Sinn des Lebens in uns zu entfalten. Unser Ziel ist ein bewußtes, absolutes Einssein mit Gott. Tatsache ist, daß dieses Einssein schon jetzt die Wirklichkeit des Seins ist, aber der materielle Sinn scheint es vor uns zu verbergen; und wenn wir diese Wirklichkeit ans Licht bringen wollen, müssen wir unser Denken von sterblichen Begriffen reinigen.

Den wirklichen geistigen Sinn des Lebens zu sehen bedeutet keineswegs, daß wir berechtigte menschliche Interessen und Ziele ignorieren sollten. Statt dessen erkennen wir, wie wichtig es ist, nicht zuzulassen, daß sie unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, so daß unser Wertmaßstab aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn wir unser Motiv, einen liebevollen Dienst zu erweisen, bei all unserem Tun beibehalten, erscheinen die gewöhnlichsten Pflichten in einem neuen Licht und hören auf, langweilig und eintönig zu sein. Jede Pflicht, sei es die Leitung einer Körperschaft oder das Spülen von Geschirr, erhält durch Liebe eine Bedeutung.

In der Neuzeit hat niemand der Menschheit so bedeutungsvoll gedient wie Mrs. Eddy. Sie entdeckte die Wissenschaft des Lebens, die unzählige Menschen befähigt hat, in ihrem Leben Führung und Erfüllung zu finden. Sie gab ihr Alles, damit wir unser wahres Selbst finden mögen und als Folge davon Harmonie und Herrschaft erlangen. Sie sagt uns: „Wenn Ihr auf der Wanderung Euch zeitweilig nach der Ruhe am, frischen Wasser‘ sehnt, denkt über diese Lektion der Liebe nach. Erkennt ihren Zweck; und in Hoffnung und Glauben, wo Herzen einander begegnen und sich gegenseitig segnen, trinkt mit mir die lebendigen Wasser des Geistes meines Lebenszweckes: — der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen.“ Vermischte Schriften, S. 206.

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