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Allumfassende Liebe führt zur Ausbreitung der Kirche

Aus der März 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das menschliche Wissen erweitert sich jetzt schneller als je zuvor in der Menschheitsgeschichte, und die Probleme der Menschen nehmen immer mehr zu. Was sagt das menschliche Wissen über den Ursprung des materiellen Menschen, dessen Denken sich so rapide erweitert und dessen Probleme so rapide zunehmen?

Dr. Allan Sandage von der Sternwarte Palomer in Kalifornien soll gesagt haben: „Unabhängig von jeder Theorie geschah vor etwa zehn Milliarden Jahren irgend etwas, was die Welt aus ihrem unbekannten früheren Zustand in ihren jetzigen Zustand verwandelt hat.“ The New York Times Magazine, 12. Juni 1966; Milliarden von Jahren danach erschienen Formen materiellen Lebens, und durch materielle Evolution enstand schließlich der physische Mensch. Dr. Vannevar Bush, ein hervorragender Naturwissenschaftler, schreibt in der Zeitschrift Fortune: „Es wird allgemein anerkannt, daß das Leben mit dem Erscheinen des ersten selbst-reproduzierenden chemischen Moleküls begann.“ Fortune, Mai 1965, S. 118; Der Urprung bleibt unerklärt!

Vor einer Million oder mehr Jahren, so wird angenommen, fing dieser primitive Mensch an, Steine als Werkzeuge zu gebrauchen. Selbsterhaltung war lange Zeit hindurch seine Hauptbeschäftigung. Die Zeiten waren schwer! Während gewisse materielle Kräfte ihn hervorgebracht haben, haben andere materielle Kräfte ihn bald wieder umgebracht. Er war in einem Gefängnis zerstörender Kräfte eingeschlossen, ohne die Möglichkeit zu entfliehen. Heute sind die gleichen materiellen Kräfte am Werk, seine verfeinerten Nachkommen, die Rasse der Sterblichen, hervorzubringen und zu vernichten. Produktion und Destruktion sind immer noch der fatalistische Kreislauf, der dem physischen Menschen auferlegt ist.

Die Milliarden von Sterblichen, die im Laufe der gesamten Menschheitsgeschichte von diesen unwissenden materiellen Kräften zerstört worden sind, erinnern auf grausame Weise an die mörderische Natur des Bösen. Dies rechtfertigt gewiß die Schlußfolgerung, daß das sterbliche, materielle Gemüt nicht die Kraft hat, die Menschheit von dem fatalistischen Plan, den dieses Gemüt für seinen Menschen entworfen hat, zu erretten — Produktion und Destruktion. Gibt es einen Ausweg aus der Lage, hervorgebracht und dann bald und unausweichlich umgebracht zu werden? Ja, den gibt es, wie wir sehen werden.

Im Laufe der Zeit tauchten im Bewußtsein des physischen Menschen bessere Gedanken als die der Selbsterhaltung auf. Wahrscheinlich begannen um das Jahr 5000 v. Chr., oder noch früher, die Menschen in Asien und im Mittleren Osten Ideen von moralischem Wert zu entwickeln. In China, Indien, Mesopotamien und Ägypten erkannten die Menschen allmählich ihre moralische Verpflichtung den Mitmenschen gegenüber. (The Dawn of Conscience [Der Anbruch des Gewissens] von James H. Breasted gibt Aufschluß über dieses fortschrittlichere Denken im Nilgebiet.)

Fast 2000 Jahre vor Christi Jesu Geburt hatte Abraham in Palästina eine Vision von dem einen Gott, die die Geschichte des hebräischen Volkes inspirieren sollte. Etwa fünf Jahrhunderte nach Abraham erklärte Mose den Grundton für Gott als die einzige Ursache wie folgt: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3; In Anbetracht dessen, daß im Mittleren Osten die Anbetung vieler Götter weitverbreitet war, trug Mose viel dazu bei, im Denken seines Volkes den Eckstein der Wirklichkeit aufzurichten: einen guten, allerhabenen Gott.

Angespornt durch die ständige Ermutigung seiner Führer, Dichter und Propheten diente dieser kleine semitische Volksstamm von Hebräern einem hohen Zweck in der Menschheitsgeschichte, indem er im Alten Testament die Wahrheiten des ewigen Seins niederlegte, die im Bewußtsein der Menschheit in immer stärkerem Maße auftauchten. Diese widersprachen den blinden Hypothesen des menschlichen Gemüts, daß die grundlegende Ursache die unwissende Materie sei, und stellten als Ursache Geist, Gemüt, heraus, das nicht materiell ist. Mehr als vierhundert Jahre vor Jesu Erscheinen schrieb ein unbekannter, aber sehr feinspüriger Denker nieder, was er intuitiv als das Wesen Gottes erkannte, der grundlegenden Ursache des Menschen, als die alles erleuchtende gute Gegenwart, die logischerweise ihre Wirkung, den Menschen, ebenfalls nur gut sein lassen kann. Dieses Offenbaren der intelligenten Ursache und ihrer Wirkung als allein gut wurde das einleitende Kapitel der Bibel.

Die Jahrhunderte zwischen Abraham und Jesus waren unerläßlich, weil im menschlichen Denken für den Menschen ein Weg erschlossen werden mußte, auf dem er zu einem anwendbaren Verständnis von der Macht Gottes, des Guten, gelangen konnte. In dieser Zeit weissagte Jesaja, daß — in Erfüllung des göttlichen Vorsatzes, daß alle Menschen den einen Gott richtig verstehen sollen — die von Gott verordneten Tatsachen des Seins in vollerem Maße offenbart werden würden, und zwar durch jemanden, der sie genügend verstand, um sie praktisch zu beweisen. Einige Jahrhunderte danach kam Jesus. Er ist der Größte in der Menschheitsgeschichte, weil sein Verständnis von Gott unvergleichlich war und er bewies, daß die Macht und Liebe Gottes, die Gesamtheit des Bösen zu überwinden, für den einzelnen verfügbar ist.

Jesus beschäftige sich nicht mit Theorien, die besagen, daß der Mensch aus gemütlosen Materiemolekülen entstanden ist. Seine gesamte Mission bestand darin, das menschliche Denken aufzurütteln, damit es einen höheren, wahreren Begriff vom Leben und vom Menschen erkenne, als die fleischliche Materie ihn entwickeln kann.

Jesus leitete den Konflikt ein zwischen dem, was der Behauptung der gemütlosen Materie nach der Mensch ist, und dem, was der Vater aller, das intelligente Gemüt, als den Menschen offenbart. Sein Interesse galt nicht dem zeitlichen „es scheint so“ der materiellen Selbstheit, sondern dem bleibenden „es ist so“ des Gemüts und dessen Augenscheinlichkeit — dem wahren Menschen. Er gab zu verstehen, daß die Menschen die Grundlage ihres Denkens ändern müssen, daß sie nicht immer auf die unwissende Materie als ihren Schöpfer und Zerstörer sehen dürfen, sondern statt dessen lernen sollten, auf das immergegenwärtige intelligente Gemüt als ihre ständige Ursache und ihren immerwährenden Erhalter zu sehen.

Wie in der New York Times verlautet, hat Dr. Greenstein, der zur Fakultät des Technischen Instituts von Kalifornien gehört, in bezug auf den begrenzten Umfang der gegenwärtigen Untersuchungen seitens der materiellen Wissenschaft gesagt: „Wir übergehen so viele wirkliche Fragen. Warum gibt es Materie? ... Wie ist die Materie überhaupt entstanden?“ The New York Times Magazine, 12. Juni 1966; Jesus konnte diese Fragen beantworten. Er hatte ein umfassendes Verständnis von der Wissenschaft des absoluten, intelligenten Gemüts, oder der Liebe, für die es keine unbeantworteten Fragen gibt. Er wußte, daß alle Erscheinungsformen mental sind, vergegenständlichtes Denken, sei es nun ein Planet oder eine Person. Er wußte, daß Wirklichkeit dem einen, unzerstörbaren, intelligenten Gemüt innewohnt, das seine Ideen umfängt und durch sie zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz dazu entstammen alle materiellen Erscheinungsformen dem menschlichen, materiellen Begriff von Gemüt und sind in ihm — dem gefälschten Bild des allwissenden Gemüts, des einen Gottes — enthalten.

Jesus sagte, daß die Materie, die unter anderem Fleisch ist, nichts nütze sei, weil nur Geist lebendig macht und dem Menschen wirkliches Leben gibt. Mit der Macht göttlicher Intelligenz forderte Jesus jeden unintelligenten materiellen Zustand, Sünde, Krankheit, Geistesgestörtheit, Blindheit, Taubheit und Leblosigkeit genannt, heraus und bezwang ihn. Die unwissende Materie wurde gezwungen, ihre unwissenden Begriffe aufzugeben, als sie von einem Verständnis der allmächtigen Macht und Gegenwart des intelligenten, kausalen Gemüts herausgefordert wurde.

Jesus fürchtete nichts. Er stellte die Handlungsweise und das Wesen alles Bösen bloß und definierte es samt und sonders als einen Lügner. Zum erstenmal in der Menschheitsgeschichte wurde das Böse genau definiert, wissenschaftlich bloßgestellt und wahrheitsgemäß eingeschätzt. Das menschliche Denken ist jedoch in erstaunlichem Maße für diese Tatsache blind geblieben.

Als Jesus den Anspruch des Bösen, ihn durch Kreuzigung ermorden zu können, zunichte machte, bewies er, daß Gottes Macht verfügbar ist, um die ununterbrochene Fortdauer des Lebens des Menschen zu gewährleisten. Vierzig Tage nach seiner Auferstehung endete seine Erdenmission mit der Erhebung seines Denkens, die Himmelfahrt genannt. Er hatte die geistige Tatsache klar erkannt, daß die Materie den Menschen weder erschafft noch ihn in dem scheinbaren Gefängnis der Sterblichkeit gefangenhält. Jesus erkannte das völlige Einssein, oder die völlige Einheit des Menschen mit dem immergegenwärtigen Gott, dem Guten, und war somit von der Gesamtheit des materiellen Bösen bewußt frei. Die Wahrheit, deren er sich bewußt war, löschte die Unwahrheit, oder das Böse, aus.

Jesus erkannte, daß die Befreiung der ganzen menschlichen Familie von ihren Plagen ein unverrückbares Ziel ist. Sie entspricht dem göttlichen Vorsatz. Keine Ansammlung oder Wiederholung unwissenden menschlichen Denkens kann dem zuwider sein. Nachdem Jesus den Tod überwunden und dadurch bewiesen hatte, daß das Leben des Menschen ein individueller Ausdruck von dem Leben ist, das Gott ist, befahl er seinen Nachfolgern sofort vorbehaltlos: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Mark. 16:15; Das Verstreichen der Zeit hat dieses Gebot nicht um ein Tüpfelchen verändert.

Was war es, was das Denken Jesu erweiterte, so daß es jede Kreatur in der ganzen Welt einschloß? Es war die göttliche Liebe. Nichts als die Liebe kann das Denken eines Menschen wirklich erweitern. Mary Baker Eddy sagt: „Allumfassende Liebe ist der göttliche Weg in der Christlichen Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266; In dem Maße, wie wir als einzelne unser Denken mit Gott in Übereinstimmung bringen, bringen wir es mit der göttlichen Liebe in Übereinstimmung, und unser Denken erweitert sich und schließt mehr und mehr alles Gute ein.

Jesus machte es auch klar, daß er noch viel mehr Ideen zu offenbaren hätte, daß das Denken jedoch noch nicht bereit war, sie zu empfangen. Der Christus, die Wahrheit, der seine Lehren vervollständigen sollte, würde — so sagte er — als der Tröster kommen, vom himmlischen Vater gesandt. Dieser Tröster würde seine Worte wiederholen und die Menschen alles lehren — die ganze heilende Botschaft der Wissenschaft des wahren Gemüts an sie weitergeben. Etwa achtzehn Jahrhunderte danach erschien der Tröster an einem von der Weisheit gewählten Ort und durch einen vom Gemüt gewählten Botschafter.

Trotz des allgemeinen Widerstandes oder der Gleichgültigkeit des menschlichen Denkens gegenüber den Lehren Jesu hatten diese Lehren Wurzel geschlagen; die frühchristliche Kirche wurde gegründet, und sie nahm an Bedeutung zu. Die heilende Macht Gottes, auf die die Kirche gegründet wurde, ging jedoch in den folgenden Jahrhunderten durch Mangel an geistigem Verständnis wieder verloren. Doch der Same war ausgesät worden und mußte Frucht bringen. Das Neue Testament wurde geschrieben, und seine Übersetzung sowie die des Alten Testaments nahm ihren Weg. Jede Kopie jeder Übersetzung mußte mit der Hand geschrieben werden.

Mit dem ersten Druck der Bibel in Deutschland im Jahre 1456 erfuhr die Verbreitung des Christentums einen großen Aufschwung. Weniger als vier Jahrzehnte danach wurde die Neue Welt entdeckt. Der Gesichtskreis erweiterte sich jetzt viel schneller. Die Pilgerväter mit ihrem Glauben und ihren Bibeln siedelten sich im Jahre 1620 in Massachusetts an. Eine von der Weisheit gewählte Stätte wurde für das Kommen des Trösters vorbereitet.

Im Jahre 1776 gewannen die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit. Nur neunzig Jahre danach, im Jahre 1866, entdeckte Mrs. Eddy in Swampscott, Massachusetts, die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns., den verheißenen Tröster. Diese Entdeckung war die natürliche Folge ihres tiefen, demütigen Studiums der Bibel, das sich über viele Jahre erstreckte, und ihrer Anwendung der geistigen Wahrheiten über Gott und den Menschen, wie sie von Jesus gelehrt wurden. Sie wurde geheilt und heilte später selbst auch andere. Bald begann Mrs. Eddy mit Arbeiten, die dazu führten, daß sie das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft schrieb, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Die erste Ausgabe kam im Jahre 1875 heraus.

Ganz bescheiden wurde damit begonnen, die Kirchenorganisation aufzubauen, und die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit wurden zum Pastor der Kirche ernannt. Der Tröster, die demonstrierte heilende Macht der Liebe war erschienen, um das ursprüngliche Christentum mit seinem verlorengegangenen Element des Heilens wieder einzusetzen. Im Vergleich zu der langen Spanne der Menschheitsgeschichte war es eine verhältnismäßig kurze Zeit, die seit Jesu Tagen bis zum Erscheinen der umfassenderen Offenbarung der Wahrheit verstrichen war, der Wahrheit, die er ausdrücklich verheißen hatte und von der er sagte, daß sie so wesentlich war.

In ihrem ersten Jahrhundert bewies die Christliche Wissenschaft die Wirksamkeit ihrer Heilmethode durch Zehntausende von verbürgten Heilungen. Und die Zukunft ist voller Verheißung. Noch nie dagewesene Gelegenheiten erwarten uns. Es ist an uns, die von der Wahrheit offenbarte Alternative zur blinden Unterwerfung des Menschen unter die materiellen Kräfte mit der ganzen menschlichen Familie zu teilen. Wohldurchdachte Pläne sind im Gange, unsere Einrichtungen in Boston zu erweitern, um für die erhöhten Forderungen aus dem Feld bereit zu sein. Die Arbeit einer internationalen Abteilung, die die Bedürfnisse aller Teile der Welt abschätzen soll, ist im Aufbau begriffen.

Jesus wußte, daß die wahre Idee von Gott und dem Menschen, die er lehrte und demonstrierte, der einzige Erlöser der Menschheit war. Er sprach von sich selbst als von einem „solchen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe“ Joh. 8:40;. In Zusammenhang mit der Ernte, die diese Wahrheit der Welt bringt — dadurch, daß in unserem Bewußtsein die irrige materielle Auffassung der Dinge durch die geistigen Tatsachen des Seins ersetzt wird —, sagte Jesus: „Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Matth. 9:38; Er wollte, daß sich seine Nachfolger darüber klar würden, daß Gott, dessen Gedankenkräfte die Ernte möglich machten, alles für die Einbringung der Ernte Erforderliche wie Weisheit, menschliche Begabung und die Arbeiter bereithält. Vollständigkeit ist das Merkmal des Werkes Gottes.

Durch die große geistige Klarheit, die es Mrs. Eddy ermöglichte, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft zu sein, konnte sie auch voraussehen, was für eine Rolle die Christliche Wissenschaft auf diesem Planeten spielen würde, und sie definierte sie unmißverständlich mit folgenden Worten: „Es ist zweifellos wahr, daß die Christliche Wissenschaft dazu bestimmt ist, die eine und alleinige Religion und Heilkunde auf diesem Planeten zu werden.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 266.

Vor uns liegt die goldene Gelegenheit, durch unsere stärker werdende Liebe zu Gott, zu Seinem Wort und zu Seiner Familie der Menschen dieses von Gott eingesetzte Ziel schneller erreichen zu helfen.

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