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„Das Wesen dieser Welt vergeht“

Aus der März 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit akzeptiert im allgemeinen das Wesen oder die Erscheinungsform der materiellen Welt, ohne sie in Frage zu stellen, und zieht dann ihre Schlüsse daraus und plant dementsprechend ihr Handeln. Paulus sagt jedoch: „Das Wesen dieser Welt vergeht.“ 1. Kor. 7:31; Und an einer anderen Stelle sagt er: „Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ 2. Kor. 4:18; Er war sich einer gegenwärtigen geistigen Wirklichkeit klar bewußt, einer tatsächlich bestehenden Wirklichkeit, die ebenda existierte, wo das Zeugnis des materiellen Sinnes für ein aus Materie geschaffenes Universum sprach.

Heute werden viele ernste Denker durch das, was sie für die Wirklichkeit halten, irregeführt. Die materiellen Sinne erzählen ihnen, daß das Universum eine große und komplizierte, von kalten, unerbittlichen Kräften regulierte Maschine sei, die durch gelegentliches Außerachtlassen der Vernunft oder der Gerechtigkeit verstümmeln oder zerstören kann. Sie werden Agnostiker oder Atheisten, weil sie das, was sie rings um sich her zu sehen scheinen, nicht mit dem Begriff von Gott als der allmächtigen Liebe und Intelligenz vereinbaren können. Sie fragen sich, wie Gott, wenn Er existiert und gut ist, zulassen kann, daß Sein Universum in solch einen Mißstand gerät.

Die Christliche Wissenschaft versichert, daß sich Gottes Universum nicht in einem gesetzlosen Durcheinander befindet. Es ist für alle Ewigkeit durch das unfehlbare göttliche Prinzip geordnet. Diese Wissenschaft vergleicht den von den materiellen Sinnen dargebotenen Augenschein mit einem Traumbild, einer hypnotischen Illusion, die das Universum der Wahrheit umzukehren oder auf den Kopf zu stellen scheint. Mit anderen Worten, eben hier und jetzt gibt es ein wirkliches geistiges Universum der Harmonie, der Vernunft und Gerechtigkeit, und nur die materielle, gefälschte Auffassung von den Dingen scheint es zu verbergen. Krankheit ist eine Phase der materiellen Auffassung, und zahllose Fälle geistigen Heilens sind dadurch zustande gekommen, daß die falsche Annahme mental zurückgewiesen und die harmonische Wirklichkeit anerkannt wurde.

In der Apostelgeschichte lesen wir von einem Mann, der von Geburt an ein Krüppel war und der zugegen war, als Paulus in Lystra predigte. In dem Bericht heißt es, daß Paulus, als er „ihn ansah und merkte, daß er glaubte, ihm könnte geholfen werden, ... mit lauter Stimme [sprach]: Stelle dich aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte.“ Apg. 14:9, 10;

Als der Apostel „ihn ansah“, durchschaute er die Illusion von Hinfälligkeit, und er sah die wirkliche Identität des Mannes, die die ungehinderte Tätigkeit des göttlichen Lebens widerspiegelte. Paulus brachte die grausame Lüge von vorgeburtlichem Einfluß zum Schweigen, die den Mann gefesselt hatte, und er enthüllte etwas von der wahren Selbstheit des Menschen als des vollkommenen Kindes Gottes. Der materielle Sinn legte in aggressiver Weise die Wirklichkeit der physischen Mißbildung nahe, aber Paulus wies sie vollständig zurück und heilte den Mann.

„Das Wesen dieser Welt“ — ihre Begrenzungen, Krankheiten, Sünden, ihr Mangel und Elend — wird aus unserem Leben schwinden, wenn wir bereit sind, allem materiellen Augenschein als einem Betrüger entgegenzutreten. Mrs. Eddy schreibt: „Die vergänglichen Formen der Materie, der sterbliche Körper und die materielle Erde, sind die flüchtigen Begriffe des menschlichen Gemüts. Sie haben ihre Zeit, ehe die bleibenden Tatsachen und ihre Vollkommenheit im Geist erscheinen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 263; Und etwas weiter sagt sie: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Leben Geist ist, nie in, noch von der Materie, so wird sich dieses Verständnis zur Selbstvollendung erweitern und alles in Gott, dem Guten, finden und keines anderen Bewußtseins bedürfen.“

Daß Gott unser Leben ist, wird uns in dem Verhältnis bewußt, wie wir uns über die Ansprüche einer falschen materiellen Selbstheit erheben. In dem Maße, wie wir Sinnlichkeit, Haß, Unehrlichkeit und Selbstsucht meistern, erkennen wir die geistige Wirklichkeit klarer. Wir werden uns zunehmend der Gegenwart der Liebe und eines von der göttlichen Intelligenz regierten Universums bewußt.

Mrs. Eddy erklärt eindringlich: „Die Vergeistigung des Gedankens und die Verchristlichung des täglichen Lebens, im Gegensatz zu den Resultaten des grausigen Possenspiels des materiellen Daseins; Keuschheit und Reinheit, im Gegensatz zu den herabziehenden Tendenzen und dem auf das Irdische gerichteten Sterben der Sinnlichkeit und Unreinheit, sind es, die den göttlichen Ursprung und das göttliche Wirken der Christlichen Wissenschaft tatsächlich beglaubigen.“ S. 272;

Bei der Abweisung der Ansprüche der Materie müssen wir damit beginnen, die Materialität in uns selbst zu besiegen. Das fleischliche Gemüt muß unterjocht werden. Dann wird auch sein subjektiver Zustand, die Materie, weniger wirklich für uns werden, und das geistige Sein in all seiner Schönheit und Größe wird in uns aufdämmern.

Wenn wir auf dieses Ziel hinarbeiten, wollen wir daran denken, daß wir, falls wir den falschen Freuden der Materie Vorschub leisten, es schwer finden werden, ihre unangenehmen Seiten, Krankheit und Mangel genannt, zu leugnen und zu vernichten, wenn sie sich uns darzubieten scheinen. Unsere Fähigkeit, uns selbst und andere zu heilen, wird in großem Maße davon abhängen, wie weit wir das „Wesen dieser Welt“ in unserem Denken zerstört haben. In dem Maße, wie wir dies tun, werden wir die geistige Freiheit erlangen, die uns befähigt, irrige materielle Zustände als das zu beweisen, was sie in Wirklichkeit immer sind — eine Lüge. Christus Jesus wußte und demonstrierte dies besser als irgend jemand anderes. Er sagte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze.“ Joh. 6:63.

Gott, das göttliche Gemüt, ist die tatsächliche Substanz, das Leben und die Intelligenz der ganzen Schöpfung, und der geistige Mensch — Ihre und meine wirkliche Selbstheit — lebt schon jetzt in der Harmonie und Glückseligkeit der Allheit Gottes. Wenn wir in unserem Denken den Aufruhr und Mißklang des materiellen Sinnes zum Schweigen bringen, wird der Himmel der Gegenwart der Liebe immer mehr in Erscheinung treten, und wir werden dann keinen Zweifel hegen, daß das wirkliche Universum von einem gütigen Schöpfer regiert wird.

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