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[Urtext in deutscher Sprache]

Brauchen wir die Organisation?

Aus der Mai 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Zusammenfassung von Einzelwesen zu einem Gemeinwesen hat zu allen Zeiten der Organisation bedurft und bedarf ihrer noch heute. Unter den Begriff der Organisation fällt jede Regierungs- und Verwaltungsform, sei sie nun groß oder klein. Auch eine Kirche muß eine Form der Organisation wählen, die die Art ihrer Ziele ausdrückt.

Im Handbuch Der Mutterkirche legt Mary Baker Eddy die Regierungsform für die Kirche Christi, Wissenschafter, fest. Über der sichtbaren Organisation steht jedoch der geistige Bau von Kirche, wie ihn unsere Führerin Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit definiert: „Kirche. Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583;

Im zweiten Teil definiert Mrs. Eddy die Organisation, die den geistigen Bau darstellt: „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“

Was die Zweigkirche erhält und zusammenhält, organisiert und regiert, sind die Mitglieder. Vielleicht gewinnt der unpersönlich anmutende Begriff „Organisation“ an Leben und Wärme, wenn wir dabei die Mitgliedschaft vor Augen haben. Aber ohne die geistige Substanz — den Geist der Wahrheit und Liebe — hat die menschliche Organisation nur die äußere Gestalt einer Kirche.

Kein Vorwand, in welcher Verkleidung das sterbliche Gemüt ihn auch präsentieren mag, sollte einen Anhänger der Christlichen Wissenschaft dazu verführen, sich von der Kirchenorganisation fernzuhalten. Paulus schrieb an die Christen in Korinth: „Denn gleichwie ein Leib ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber des Leibes, wiewohl ihrer viel sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil.“ 1. Kor. 12:12, 27;

War es nicht das unaufhörliche Gebet der Gemeinde in Jerusalem, das Petrus von den Ketten befreite, die ihn fesselten? Wer möchte sich des Segens berauben, Glied der Kirche Christi, Wissenschafter, zu sein, die durch die Gebete ihrer Mitglieder auch in der Lage ist, die Kraft Gottes praktisch zu demonstrieren, so daß sie Heilung und Errettung für die Menschheit bringt?

Ein Vorwand für das Abseitsstehen von der Kirchenmitgliedschaft und Kirchenarbeit — ein Vorwand, dem gern ein williges Ohr geliehen wird — ist Unzulänglichkeit bei der Ausführung. So wenig wie wir vollkommene Christen sind, wenn wir uns einer christlichen Kirche anschließen, so wenig sind wir vollkommene Christliche Wissenschafter, wenn wir den Weg der Christlichen Wissenschaft beschreiten. Aber wir wissen, daß, wenn wir diesen Weg zu beschreiten beginnen, er uns zur Liebe und damit zur Vollkommenheit führt. Mrs. Eddy schreibt: „Liebe ist das Prinzip der göttlichen Wissenschaft, und Liebe wird nicht durch die materiellen Sinne erlernt noch durch den sträflichen Versuch erlangt, zu scheinen, was zu sein wir noch nicht erreicht haben: ein Christ.“ Vermischte Schriften, S. 234;

Jeder Christliche Wissenschafter, der in der Kirchenarbeit steht, wird freudig und dankbar das geistige Wachstum anerkennen, das diese Arbeit ihm gebracht hat. Empfindlichkeit wurde überwunden; Unterordnung des Selbst aus dem Geist des Dienens heraus und Einfügen zum Wohle eines harmonischen Ganzen gelernt; Vergebung aus dem Geist der Liebe geübt; unschöne Eigenschaften abgelegt, deren man sich oft nicht bewußt wird oder die man schon überwunden glaubt, wenn man für sich allein lebt.

Wenn wir wirklich dankbar sind für alle Segnungen, die uns durch das Studium der Christlichen Wissenschaft zuteil geworden sind, sollten wir uns einmal fragen, wie wohl die Christliche Wissenschaft ohne Organisation zu uns gekommen wäre, ohne die hingebende und selbstlose Arbeit all der aktiven Mitglieder Der Mutterkirche und ihrer Zweige.

Möchten wir ohne die christlich-wissenschaftliche Literatur sein? Und wird uns nicht bei jedem Sonntagsgottesdienst und bei jeder Mittwochabend-Zeugnisversammlung ein Tisch bereitet, von dem wir in Fülle nehmen dürfen? Und was geben wir? Nehmen wir teil an den Gottesdiensten, an der Kirchenarbeit, und erweisen uns so als ein nützliches Glied? Legen wir unsere Gabe auf den Altar, indem wir Zeugnis geben von all dem Guten, das durch das Anwenden der Christlichen Wissenschaft in unser Leben gekommen ist? Richten wir andere auf, indem wir unsere Dankbarkeit für Heilungen zum Ausdruck bringen?

Wenn wir nach gewissenhafter Prüfung diese Fragen mit einem Ja beantworten können, dürfen wir des Lobes und des Segens gewiß sein, die in Jesu Gleichnis von den Zentnern dem getreuen Knecht zuteil wurden: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, ... gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matth. 25:21;

Wir sind wahrlich Täter des Wortes, wenn wir den Worten unserer Führerin gemäß leben und handeln: „Ein Christlicher Wissenschafter nimmt in der heutigen Zeit die Stelle ein, über die Jesus mit folgenden Worten zu seinen Jüngern sprach:, Ihr seid das Salz der Erde.‘, Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.‘ Laßt uns wachen, arbeiten und beten, daß dieses Salz seine Würze nicht verliere und daß dieses Licht nicht verborgen bleibe, sondern in mittäglicher Herrlichkeit erstrahle und erglänze.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 367.

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