Gedanken, die ihren Ursprung in Gott haben, sind wahr, weil Gott Wahrheit ist. Und Wahrhaftigkeit ist von Frieden begleitet, weil Friede zu Gott gehört. Getrennt von Ihm gibt es keinen wirklichen Frieden. Ein Abweichen von der Wahrhaftigkeit bedeutet Verlust des Friedens, Schuldbewußtsein, ein ruheloses, unbehagliches Dasein. Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. weist darauf hin, daß Wahrhaftigkeit für den Menschen ganz natürlich ist, für den Menschen Gottes, der zum Gleichnis der Wahrheit geschaffen ist. Diese bewundernswerte Eigenschaft ist daher mehr als eine persönliche Tugend und kann stets als ein unzerstörbarer Bestandteil des Charakters bewiesen werden.
Mary Baker Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Gott gestaltet alle Dinge nach Seinem Gleichnis. Leben spiegelt sich in Dasein wider, Wahrheit in Wahrhaftigkeit, Gott in Güte, die ihren eigenen Frieden und ihre eigene Fortdauer mitteilen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 516;
Christus Jesus kam, um die Menschheit die Wahrheit des Seins zu lehren, die ewig fortdauert, und er zerstörte alles, was unwahr, nicht von Dauer ist: Sünde, Leiden, Unwissenheit, Blindheit, Taubheit, Tod und die begrenzenden Annahmen, die beanspruchen, Gesetze der Zeit, des Raumes und der Materie zu sein. Er nannte den Teufel oder das Böse einen Lügner und sagte: „Die Wahrheit ist nicht in ihm“ Joh. 8:44;, und am Jakobsbrunnen erklärte er einer Samariterin gegenüber: „Die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit.“ 4:23; Später, als er von dieser Erde ging, konnte er zu seinen Nachfolgern sagen: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ 14:27; Er hatte ein friedevolles Leben geführt, weil er ein wahrhaftiges Leben geführt hatte.
In der göttlichen Wissenschaft, die Jesus bewies, fordert Wahrhaftigkeit weit mehr als ein genaues Berichten menschlicher Tatsachen. Sie fordert, daß man alles zurückweist, was nicht von Gott und daher nicht wahr ist, und daß man sein Bewußtsein mit den geistigen Wahrheiten anfüllt, die den Menschen als Gottes Gleichnis ausmachen.
Der Meister stellte diesen Menschen dar, und er war absolut wahrhaftig. Er zeigte der Welt, was Ehrlichkeit für jeden zu tun vermag, nämlich die Macht zu vermitteln, mit der wir die Lügen des fleischlichen oder sterblichen Gemüts zerstören und die Furcht und Unruhe stillen können, die davon herrühren, daß wir uns Unwahrheiten oder falschen Annahmen bewegen lassen.
Es ist kein Ausdruck von Wahrhaftigkeit, an das Böse auch nur zu glauben, denn das Böse ist eine Lüge. Im Licht der Christlichen Wissenschaft entspricht es nicht der Wahrhaftigkeit, nachtragend gegen jemanden zu sein, der sich uns gegenüber schlecht benommen hat, denn das hieße, die Lüge des Lügners, einen falschen Begriff vom Menschen, zu stützen. Wenn wir erst einmal Wahrhaftigkeit zur wissenschaftlichen Norm für unser Leben gemacht haben, wirkt die geringste Abweichung im Denken beunruhigend, und unser Friede ist dahin.
Große Menschen waren in dem Verhältnis wahrhaft groß, wie sie ehrlich waren. Sie haben die Wahrheit von sich Besitz ergreifen und ihr Denken beständig durch sie beherrschen lassen. Abraham Lincoln war solch ein Mann. Emerson hat von ihm gesagt: „Sein Herz war so groß wie die Welt, aber es war kein Raum darin für die Erinnerung an erfahrenes Unrecht.“ Letters and Social Aims, Greatness; Was in diesem großen Amerikaner intuitiv vorhanden zu sein schien, kann auch in dem Christlichen Wissenschafter zur Entwicklung kommen, der Gott als das Prinzip von allem, was wahr ist, verstehen lernt und der dadurch die Versuchung, zu glauben, daß er ein Sterblicher sei und man ihm unrecht getan habe, zerstören kann.
Die Bibel berichtet, welchen Wert die Hebräer in ihrer Frühzeit der Wahrheit beimaßen. Bereits im 5. Buch Mose lesen wir, daß Mose die Gottheit folgendermaßen definiert: „Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.“ 5. Mose 32:4;
Mrs. Eddy sagt: „Die Heilige Schrift verlangt mehr, als die dargebotenen Wahrheiten einfach hinzunehmen und sie vage zuzugeben; sie verlangt einen lebendigen Glauben, der ihre Lehren unserem Leben so einverleibt, daß diese Wahrheiten zur treibenden Kraft einer jeden Handlung werden.“ Vermischte Schriften, S. 196.
Eine Anerkennung dessen, was in der Wissenschaft oder im absoluten Sein wahr ist, schließt nicht aus, daß wir erkennen, was der Irrtum oder das sogenannte böse Gemüt im Schilde führt. Im Gegenteil, die wahrheitsliebende Mentalität ist am schnellsten dabei, die Lügen dieses falschen Gemüts aufzudecken und abzuweisen. Aber das Böse ist niemals ein Teil des Menschen. Es hat keinen Raum in der wahren Identität, wie nachdrücklich es auch behaupten mag, ein persönliches Ego zu besitzen und als oder durch dieses Ego zu handeln. Der wahrheitsliebende Mensch kann sich während jeden Versuchs des Bösen, ihn in Verruf zu bringen oder anderen ein falsches Bild von ihm zu geben, seinen Frieden bewahren. Und er kann darauf vertrauen, daß das göttliche Gemüt oder die göttliche Liebe ihn rechtfertigen wird, wenn ein solcher Fall eintritt.
Weltfrieden hängt von dem hohen Standard der Wahrhaftigkeit ab, an den sich der einzelne hält. Wahrhaftigkeit ist ansteckend, und die größten Schurken erkennen sie oft in anderen an, selbst wenn sie ihr keinen Platz im eigenen Denken gewähren. Das Licht der Wahrhaftigkeit leuchtet der Welt unaufhörlich.
Der Frieden der Menschheit ist unvermeidlich, weil das Licht der Wahrhaftigkeit sich über sie ausbreitet. Die Schatten der Unehrlichkeit, die hinter jeder Art menschlicher Umstände lauern, seien sie nun groß oder klein, müssen diesem Licht weichen und verschwinden. Die Unehrlichkeit und Arglist der unerleuchteten Menschheit, die der Welt den Frieden rauben, den sie erleben sollte, werden ganz gewiß auf die Nichtsheit zurückgeführt werden, die sie darstellen, wenn die Wissenschaft des Seins mit zunehmendem Leuchten über der Menschheit heraufdämmert und Wahrhaftigkeit die Herrschaft Gottes und den Frieden der Wirklichkeit beweist.
