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Das geistliche Amt in der Christlichen Wissenschaft

Aus der April 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Gibt es in der Christlichen Wissenschaft eine Geistlichkeit?“ so fragen manchmal diejenigen, die mit ihren Lehren nicht vertraut sind. O ja, und diese Seelsorge berührt alle Bereiche des menschlichen Lebens. Wenn sie auch in erster Linie auf das geistige, mentale und sittliche Wohlergehen des einzelnen gerichtet ist, hat sie doch auch physische Heilung zur Folge.

Die Christliche Wissenschaft ist eine Religion, und sie wird durch die Kirche Christi, Wissenschafter, repräsentiert. Diese Einrichtung kennt keine Hierarchie und hat keine rituell ordinierten Geistlichen. Sie ist aber eine Kundwerdung der geistigen Idee von Kirche in ihrer höchsten Bedeutung. Sie gründet sich auf das wissenschaftliche Verständnis vom wahren geistigen Sein, auf dem Jesus selbst seine Kirche errichtete. Von dieser Grundlage aus dient sie den Bedürfnissen der Menschheit in zweifacher Weise: sie predigt das christliche Evangelium von der Gotteskindschaft des Menschen und heilt in Übereinstimmung mit der Ermahnung des Meisters: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus“ Matth. 10:8;.

In dieser Kirche gibt es keinen Ritualismus und kein persönliches Predigen. Im Jahre 1895 wurde Mary Baker Eddy, ihre Gründerin und Pastorin Emerita, göttlich geführt, die Bibel und ihr Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zum ständigen Pastor der Kirche für alle Zeiten zu bestimmen. Weit davon entfernt, die Wirksamkeit des seelsorgerischen Dienstes der Kirche Christi, Wissenschafter, zu beeinträchtigen, befreit diese Handlung sie von persönlichen Begrenzungen und dehnt ihre Seelsorge bis in die entferntesten Gebiete der Erde aus. Jeder, der diese beiden Bücher besitzt, kann sich den Trost, den Rat und die Ermahnung dieses unpersönlichen Pastors zunutze machen, wo immer er selbst sein mag. Es trägt dazu bei, die heilende Erkenntnis aufzurichten, daß Gott, wie Mrs. Eddy schreibt, „unser Vater und unsere Mutter, unser Seelsorger und der große Arzt“ Vermischte Schriften, S. 151; ist.

In jedem Gottesdienst am Sonntag und Mittwoch wird die Predigt des Pastors in Form von Stellen dargeboten, die aus diesen beiden Büchern von demokratisch gewählten Mitgliedern gelesen werden. In ihren Zweigkirchen haben alle Mitglieder Der Mutterkirche gleiches Recht und gleiche Gelegenheit, in diesem seelsorgerischen Dienst mitzuwirken, indem sie als Leser tätig sein können. Es gibt kein Monopol. Jeder, der sich auf diese heilige Aufgabe durch hingebungsvolles, selbstloses Gebet und das aufrichtige Bestreben, eine klare Transparenz für die Wahrheit zu werden, vorbereitet, ist berechtigt, sie zu übernehmen.

Der wirkungsvollste Leser ist derjenige, der den falschen Sinn des sterblichen Selbst bezwingt und sein wirkliches Sein als Gottes Idee demonstriert, indem er die Eigenschaften des göttlichen Geistes zum Ausdruck bringt. Durch einen solchen Leser wird die Botschaft des Pastors klar vernommen und verstanden werden. Sie wird das menschliche Denken mit Ideen der göttlichen Wahrheit und Liebe trösten, unterweisen und vergeistigen, wie es keine persönliche Predigt vermag.

Auf die Ermahnung des Meisters, die Kranken zu heilen, wird als Bestandteil des geistlichen Amtes in der Christlichen Wissenschaft ebenfalls besonderer Wert gelegt, aber dieses Heilen ist nicht bloß ein Heilverfahren ohne Arznei. Die Heilung sowohl des Gemüts als auch des Körpers ist das Ergebnis einer tief geistigen, religiösen Anbetung Gottes, der Liebe, und der Erkenntnis, daß Sein Universum und der Mensch immerdar vollkommen und unversehrt sind.

Die Christliche Wissenschaft erkennt Gott, das göttliche Gemüt, als den großen Arzt an — den einzigen therapeutischen Einfluß in einem jeden Fall. Indem sie alle Macht und Gegenwart diesem einen unendlichen Gemüt beimißt, beseitigt sie die falsche Annahme, daß individuelle endliche, böse, kranke, unharmonische Gemüter sich in kranken, unharmonischen materiellen Zuständen kundtun können — in Begrenzung, Mißbildung oder Funktionsstörung irgendwelcher Art. Ihre Grundlage für das Heilen ist die Erkenntnis von der Allheit Gottes oder des Guten und der Vollkommenheit Seines Universums einschließlich des Menschen.

Die Vorbereitung auf den heilenden Dienst der Christlichen Wissenschaft ist nicht so sehr akademisch wie tief geistig. Eine gründliche Kenntnis des geschriebenen Wortes ist wesentlich. Um aber Gottes heilende Macht widerzuspiegeln, ist weit mehr erforderlich. Mrs. Eddy schreibt: „Gott wird die Kranken durch den Menschen heilen, wenn der Mensch von Gott regiert wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 495;

Der Christliche Wissenschafter, der den Wunsch hat, anderen die heilende Macht Gottes nahezubringen, muß auf die Gegenwart Gottes in seinem eigenen Leben reagieren. Wachstum im christlichen Charakter ist entscheidend, um die Fähigkeit des Wissenschafters, einem anderen zu helfen, zu entwickeln. Hingebungsvolles, tägliches Studium der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit ist erforderlich, doch es muß mit der gewissenhaften Betätigung der Regeln des Christentums in der Demonstration der Tatsache, daß Gott allein das Denken und Tun regiert, einhergehen. Man muß die Christus-Natur, die der Meister widerspiegelte, in gewissem Grade widerspiegeln, um die Gegenwart der heilenden Macht Gottes demonstrieren zu können.

Jesus wurde nicht feierlich in sein Amt eingeführt, doch für alle Zeiten lieferte er das Musterbeispiel für die ideale Seelsorge; er brachte unaufhörlich die göttlichen Eigenschaften der Wahrheit und Liebe zum Ausdruck, sorgte für die Menschen, stärkte, tröstete, heilte sie — inspirierte die Menschen mit der Erkenntnis der unendlichen Güte und Liebe Gottes und erhob ihr Denken zur Vergegenwärtigung der Gesundheit und Harmonie, die ihnen als Gottes Kinder innewohnen. Diese Seelsorge ist höchster Dienst. Christus Jesus sagte: „Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“ Luk. 22:27.

Dieser göttliche, heilende Dienst ist es, den die Christliche Wissenschaft heute der Welt darbietet. Die vielen Anhänger dieser Wissenschaft, die sich ihrem geistlichen Dienst widmen, streben mehr und mehr danach, die Herrschaft des göttlichen Gesetzes in ihrem eigenen Leben zu demonstrieren und sich klarzumachen, daß die Erkenntnis des göttlichen Gesetzes unendliche Macht hat, sowohl das menschliche Gemüt als auch den Körper zu heilen. Dadurch, daß es die geistigen Tatsachen des unsterblichen Lebens im Bewußtsein und in der Erfahrung des einzelnen aufrichtet, demonstriert das geistliche Amt in der Christlichen Wissenschaft die grundlegende Wahrheit der christlichen Lehre, daß Gott der Vater aller ist und daß Sein Königreich immerdar gegenwärtig ist.

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