Als Christus Jesus durch die Straßen Jerusalems ging, begegnete er einem Mann, der von Geburt an blind war und keine Veranlassung hatte zu hoffen, daß er jemals sehen würde. Gedrängt von seiner Lebensaufgabe, durch die heilende Macht des Christus unbestreitbaren Beweis für seine Lehren zu erbringen, heilte er den Mann von seiner Blindheit. Bis ins Innerste aufgewühlt, lief dieser zu seinen Eltern und Nachbarn und erzählte ihnen das Wunderbare, das ihm geschehen war.
Doch die Pharisäer, anstatt für das Gute, das diesem Mann widerfahren war, dankbar zu sein, äußerten aus Rachsucht, daß sie dieser Heilung keinen Glauben schenkten; sie waren geistig blind, weil sie die Lehre Jesu, die sich von ihren eigenen, tief verwurzelten theologischen Grundsätzen so radikal zu unterscheiden schien, verurteilten und haßten.
Sie erklärten dem soeben von angeborener Blindheit Geheilten, daß sein Wohltäter ein Sünder sei, weil er den Gesetzen des Tempels nicht gehorchte. Sie stellten sogar in Frage, daß der Mann wirklich blind gewesen war. Obgleich seine Eltern selbst bestätigten, daß ihr Kind blind geboren worden war und jetzt tatsächlich sehen konnte, begegneten die Pharisäer ihm wiederum mit Ablehnung und Anklage. Statt sich in eine Diskussion über jedes ihrer Argumente einzulassen, entgegnete der Mann einfach und entschieden: „Ist er ein Sünder? Das weiß ich nicht; eines aber weiß ich: daß ich blind war und bin nun sehend.“ Joh. 9:25;
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