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Die Nöte der Welt und wie Die Mutterkirche ihnen begegnet

[„Die Christliche Wissenschaft — die erneute Darbietung und genaue Erklärung des Christentums Christi — gibt der Menschheit die tatsächliche, praktische Möglichkeit, das sterbliche Gemüt unschädlich zu machen und die universelle Liebe und den universellen Frieden des Himmelreichs auf Erden zu erlangen.“]

Eilt die Menschheit der Selbstvernichtung entgegen?

Aus der April 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit müht sich ab, um in dieser Zeit, die eines Tages das Zeitalter der großen Furcht genannt werden mag, die Antwort auf die oben gestellte furchteinflößende Frage zu finden. Sie wird auch als eine Zeit unglaublicher technischer Erfindungen bekannt sein, die für den einzelnen größere physische Freiheit, doch paradoxerweise auch eine mesmerische Furcht vor der Ausrottung des Menschengeschlechts mit sich gebracht hat.

Oberflächliche Beobachter, die alles hinnehmen, was das menschliche Denken vorübergehend als wahr ansieht, und daraus ihre Schlüsse ziehen, mögen an diese Vernichtung glauben. Sie mögen hinsichtlich des Zeitpunkts der endgültigen Explosion des menschlichen Willens und Hasses, die vielleicht die Vernichtung aller Formen des Lebens auf der Erde mit sich bringt, verschiedener Meinung sein, doch im allgemeinen stimmen sie darin überein, daß der schließliche Ausbruch ganz gewiß kommen wird, weil Furcht das einzige ist, was von der Auslösung eines alles zerstörenden Atomkrieges zurückhält. In dieser Erwartung des Untergangs werden sie durch das gegenwärtige Bild allgemeiner Unruhe, von Aufständen und Kriegen, verbunden mit der offenen Mißachtung christlicher Moral, die das menschliche Denken in Aufruhr halten, bestärkt.

Und doch sehnt sich die Menschheit danach, zu leben. Die Anzeichen von Erregung und Angst zeigen nur, daß die Dringlichkeit der Lage in weiten Kreisen erkannt wird. Überall suchen die Menschen nach Sicherheit, nach Befreiung von entzweienden Triebkräften, nach einer Garantie für den Frieden. Werden ihre Wünsche in Erfüllung gehen? Oder weist das gegenwärtige Bild weltweiter Umwälzung tatsächlich auf den Beginn universeller Selbstvernichtung hin? In welche Richtung weist die lange Geschichte der Menschheit?

In jedem Zeitalter ist das menschliche Handeln, individuell wie kollektiv, das Ergebnis der vorherrschenden Vorstellungen von Gott, dem Menschen und folglich von der Beziehung des Menschen zum Menschen. Diese Faktoren bestimmen das Wesen des menschlichen Charakters, den Grad seiner Geistigkeit, seinen Glauben an etwas Höheres als an tierische Schlauheit und materielle Gewalt. Im Grunde hofft also die Menschheit auf einen Fortschritt zum höheren Verständnis von der göttlichen Natur des Menschen und ihrer Demonstration.

In der Frühzeit des Menschengeschlechts war Fortschritt in dieser Richtung kaum feststellbar, und selbst heute ist er keinesfalls allgemein. In weiten Gebieten der Erde führen die Menschen noch immer ein äußerst primitives Dasein, kaum berührt von der Entfaltung des menschlichen Intellekts und Verstandes, die anderswo vor sich geht und sich in den fortgeschritteneren Teilen der Menschheit durch moderne soziale und politische Entwicklungen ausdrückt.

Einige Beispiele für das allmähliche geistige Erwachen im Verlauf der Jahrtausende menschlicher Geschichte sind solche grundlegenden Gesetze — in ihrer geschichtlichen Reihenfolge aufgezählt — wie die von Mose verkündeten Zehn Gebote, die humanen Gesetze des Darius zur Verwaltung der eroberten Gebiete, die Bergpredigt, gewisse Teile im Koran und — um einige Jahrhunderte später fortzufahren — manche vom Parlament in London und vom Kongreß in Washington erlassenen Gesetze sowie die Charta der Vereinten Nationen. Sie alle stellten moralische und politische Bemühungen dar, das Zusammenleben der Menschen in Frieden und Gerechtigkeit zu fördern.

Der geistige Fortschritt der Menschheit wurde ganz allmählich spürbar, weil dadurch, daß dem einzelnen größerer Wert beigemessen wurde, humanitäre Eigenschaften zutage traten. Wie schlicht faßt es die alte Bauersfrau in Frederic Prokoschs Novelle Age of Thunder zusammen, wenn sie sagt: „Meine Mutter sagte mir, und vor ihr meine Großmutter, und es ist noch immer wahr, daß wir einander lieben lernen müssen oder sterben werden, und das ist alles, und es gibt nichts anderes, und damit Schluß.“ Brüderliche Liebe und Barmherzigkeit werden aber nicht wie das Einmaleins erlernt; die Menschheit muß durch geistige Entfaltung in sie hineinwachsen.

Aus dem blinden Aberglauben der Urzeit, wo das menschliche Dasein von Furcht vor der Natur und der dringenden Notwendigkeit, wenigstens die elementarsten Lebensbedürfnisse zu stillen, beherrscht wurde, entwickelte sich der Glaube an viele Stammesgötter, sowohl gute als auch böse, zusammen mit den bildlichen Darstellungen, die den Anspruch erhoben, sie zu repräsentieren. Unter dem Einfluß dieses doppelten Maßstabs für die Wirklichkeit, für Intelligenz und Macht war es eine Zeit der Unterjochung durch rohe physische Gewalt, wo die Einwohnerschaft ganzer Städte ausgeplündert und niedergemetzelt wurde.

In dieser Zeit der grausamen und gnadenlosen Vielgötterei erschienen in Ägypten die ersten schwachen Anzeichen des Monotheismus. Später entwickelte sich unter den Kindern Israel die Anbetung eines Gottes, und unter Moses geistiger Führung gelangte sie in den Nahen Osten.

In der ersten Zeit fand der Monotheismus bei den Israeliten seinen Ausdruck darin, daß Gott, den sie als den Ich bin, der Ich bin (n. der engl. Bibel) kennenlernten, ihnen immer noch als körperliches Wesen erschien, eine Verbindung der höchsten Tugenden und der Fähigkeit, diejenigen, die Sein Gesetz übertraten, furchtbar zu bestrafen. Und dennoch war selbst dieser unvollkommene Begriff vom Höchsten Wesen ein großer Schritt vorwärts auf dem Weg der Menschheit, einen Lichtstrahl von der endgültigen Wahrheit über Gott als das durch sich selbst bestehende göttliche Prinzip oder die Grundursache zu erhaschen. Das Erscheinen dieses Lichtes führte zum nächsten, bisher größten Schritt in der geistigen Entwicklung des Menschengeschlechts. Es war das Licht des Christus, der Wahrheit. Von Patriarchen und Propheten erahnt, erschien es in seiner ganzen Fülle in der kurzen Spanne eines einzigen Menschenlebens. Es in jener Fülle zu bringen war das Werk eines einzelnen Menschen, Christus Jesus.

Aufgrund des dem Meister innewohnenden Verständnisses von Gott als Geist, Wahrheit oder der alles erschaffenden, ganz und gar intelligenten, in höchstem Maße inspirierenden und beschützenden Liebe und vom Menschen als Seinem vollkommenen geistigen Gleichnis, erkannte er die erhebende Wirkung, die der Christus, die Wahrheit, auf diejenigen haben würde, die sie verstanden und betätigten. Er versicherte ihnen: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh. 8:12; Er wußte, daß der menschliche Ausdruck dieses Lichts, der Liebe Gottes für alle Seine Kinder, Langmut, Gerechtigkeit, Liebe und Achtung vor den Mitmenschen sein würde. Solcherart sind das Denken und die Einstellung, die die Menschheit mit Sicherheit vor der zerstörerischen Tendenz des fleischlichen Gemüts bewahren und Frieden, Glück und Fortschritt für alle begründen werden. Wenn die Menschheit sich völlig bewußt wird, daß die göttliche Liebe die einzige Grundursache ist, die alles beherrscht, wird der Krieg aufhören.

Das Christentum kam mit Beweisen. Weil der Meister den Christus nicht nur lehrte, sondern ihn durch seine Heilungswerke, durch die Erneuerung des menschlichen Charakters und durch sein Wiedererscheinen nach seiner Kreuzigung auch demonstrierte, ist das Christentum Christi eine geistige Gegenwart geblieben, die die Menschheit leitet und segnet.

In den folgenden Jahrhunderten wurde jedoch die geistige Einfachheit und Eindeutigkeit der Lehren Jesu durch persönliche Auslegungen und durch Kompromisse mit der Bergpredigt unklar. Daher verschwand die Wissenschaft der Lehren Christi, die sich in der Heilung von Krankheit und Sünde kundtat, weitgehend aus dem Leben der Menschen.

Achtzehn Jahrhunderte später trat Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. auf. Ihre Bedeutung liegt in ihrer bahnbrechenden Entdeckung der Tatsache, daß die Lehren Christi Jesu wissenschaftlich und heute genauso beweisbar sind wie zur Zeit des Meisters und uns somit die gleiche Möglichkeit bieten, von den zerstörerischen Elementen des fleischlichen Gemüts frei zu sein. Deshalb gibt ihr Werk, die Christliche Wissenschaft — die erneute Darbietung und genaue Erklärung des Christentums Christi —, der Menschheit die tatsächliche, praktische Möglichkeit, das sterbliche Gemüt unschädlich zu machen und die universelle Liebe und den universellen Frieden des Himmelreichs auf Erden zu erlangen.

Die Menschheit ist gerade jetzt auf dem Wege, dieses Stadium durch das wissenschaftliche Verständnis von Gott, dem unendlichen Gemüt, das Liebe ist, und vom Menschen als Seinem vollkommenen, harmonischen Ausdruck zu erlangen. Sehr viele Menschen in der ganzen Welt lernen durch die Christliche Wissenschaft, daß der Mensch in Wirklichkeit nicht ein mit Fehlern behafteter Sterblicher ist, bösen Triebkräften unterworfen, sondern eine göttliche Idee, stets vollkommen entwickelt und sich seines eigenen wahren Wesens als des liebevollen, liebenswerten und geliebten Kindes Gottes völlig bewußt. Dieses Verständnis bewirkt, daß sie dem Bösen widerstehen, von ihm nicht angezogen werden und sich nicht vor ihm fürchten. Sie werden sich der alleinigen Intelligenz und Macht des Guten mehr bewußt. Die Christliche Wissenschaft hat ihnen ein wachsendes Vertrauen auf das Gute eingeflößt, einen zunehmenden Zweifel an der Intelligenz des Bösen und eine damit einhergehende Abgeneigtheit, sich der Mittel und Wege des fleischlichen Gemüts zur Lösung ihrer Probleme zu bedienen.

Die weltweite Ausbreitung des Verständnisses von der Christlichen Wissenschaft ist unvermeidlich, nicht nur infolge unserer menschlichen Bemühungen, sie herbeizuführen, sondern weil die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist. Und Wahrheit ist eine universelle Gegenwart, die sich geistig mitteilt. Sie gelangt dorthin, wohin Armeen nicht vordringen können. Die Intelligenz und Macht ihrer Güte werden ganz natürlich durch den geistigen Sinn erkannt. Viele werden die Hände nach ihr ausstrecken, wenn sie in Not sind, denn Ertrinkende versäumen selten, nach dem zu greifen, was sie als Lebensretter erkannt haben.

Die Auswirkung der Christlichen Wissenschaft auf das allgemeine menschliche Bewußtsein besteht darin, daß sie es allmählich von seinem unbegründeten Verlaß auf die Materie zur Erreichung eines gewünschten Zieles befreit. Durch die Christliche Wissenschaft lernen die Menschen, daß die sterblichen Instinkte unwissende, irreführende Suggestionen des menschlichen, sterblichen Gemüts sind. Unsere Führerin Mrs. Eddy lehrt uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Voraussetzung, daß Sünde, Wollust, Haß, Neid, Heuchelei und Rache Leben in sich tragen, ist ein schrecklicher Fehler. Leben und die Idee des Lebens, Wahrheit und die Idee der Wahrheit machen den Menschen niemals krank, sündig oder sterblich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 289;

Auf diese Weise neutralisiert die Christliche Wissenschaft die aggressiven Instinkte des fleischlichen Gemüts und erweckt Mitgefühl, Barmherzigkeit und tätige menschliche Hilfsbereitschaft. Sie sind der Ausdruck brüderlicher Liebe. Sie bilden die Grundlage einer umfassenden, gesunden Entwicklung, des Friedens unter den einzelnen Menschen wie unter Völkern und Rassen. Sie sind die Auswirkungen des Christus auf das allgemeine menschliche Bewußtsein.

Die Christliche Wissenschaft durchdringt nach und nach das Weltdenken. In dankbarer Anerkennung ihrer Gelegenheit und Verpflichtung, die weltweite Mission der Christlichen Wissenschaft zu erfüllen, beteiligen sich die Mitglieder Der Mutterkirche überall am Bau des Kirchenzentrums der Christlichen Wissenschaft, das erweiterte und verbesserte Einrichtungen bieten wird, damit dieses christliche Bemühen um die Menschheit vorangetragen werden kann.

Das nahezu universelle Verlangen nach Frieden und das wachsende Bewußtsein von dem unschätzbaren Wert und der Würde des einzelnen deuten klar darauf hin, daß die Menschheit — ungeachtet aller augenblicklichen gegenteiligen Suggestionen des materiellen Sinnes — nicht der Selbstvernichtung entgegeneilt, sondern durch das zunehmende Verständnis von dem einen universellen Gott, der Liebe ist, allmählich von den fleischlichen Instinkten frei wird, die die Menschen veranlassen könnten, sich gegenseitig auszurotten. Viele lernen die zeitlose Wahrheit des Rates verstehen, den Paulus den Römern gab, daß diejenigen, die den Frieden wünschen, dem nachstreben müssen, was zum Frieden dient.

Dieser Fortschritt zu einer geistigeren Auffassung vom Sein hin, der die Völker durch die Menschen, die ihnen angehören, segnet, hängt nicht allein von der Zahl derer ab, die dieses höhere Verständnis besitzen, sondern von der Macht der Wahrheit. Fortschritt kommt nicht durch unerleuchtetes menschliches Bemühen, sondern dadurch, daß das menschliche Bewußtsein auf den Aufruf des Christus reagiert. Und die Wahrheit kann niemals zu Fall gebracht oder auf unbestimmte Zeit hinaus ignoriert werden.

In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir die folgende uneingeschränkte Zusicherung in bezug auf den Sieg der Wahrheit: „Wenn die endgültigen physischen und moralischen Wirkungen der Christlichen Wissenschaft völlig erfaßt worden sind, dann wird der Konflikt zwischen Wahrheit und Irrtum, Verständnis und Annahme, der Wissenschaft und den materiellen Sinnen aufhören, jener Konflikt, den die Propheten im voraus verkündeten und den Jesus ins Leben rief; und geistige Harmonie wird herrschen. Die Blitze und Donnerkeile des Irrtums mögen prasseln und lodern, bis die Wolken sich lichten und das Getöse in der Ferne erstirbt. Dann erquicken die Regentropfen der Göttlichkeit die Erde. Wie Paulus sagt:, So ist also noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes‘ (des Geistes).“ S. 288;

Wenn wir auf die lange Entwicklung des Menschengeschlechts zurückblicken und seinen Fortschritt von der düsteren Gedankenwelt der Höhlenbewohner bis hin zum wissenschaftlichen Monotheismus der Christlichen Wissenschaft betrachten, dann geben uns die Worte unserer Führerin in Wissenschaft und Gesundheit Mut, der Furcht vor der Selbstvernichtung der Menschheit entgegenzutreten. Mrs. Eddy verhilft uns zu der Überzeugung, daß der Frieden ganz bestimmt kommt, wenn wir treu zu unserem Verständnis vom Christus stehen und so die Vergeistigung des allgemeinen menschlichen Denkens beschleunigen. Sie schreibt: „Die ewige Wahrheit wandelt das Universum um. In dem Maße, wie die Sterblichen ihre mentalen Windeln ablegen, erweitert sich der Gedanke zum Ausdruck., Es werde Licht‘ ist die beständige Forderung von Wahrheit und Liebe, die das Chaos in Ordnung und die Disharmonie in Sphärenmusik umwandelt.“ S. 255.

Was die Menschheit erfleht, die Christliche Wissenschaft gewährt es. Durch sie ist der Christus im allgemeinen menschlichen Denken wirksam und führt es sicher durch den gegenwärtigen Zeitabschnitt des Widerstandes des sterblichen Gemüts gegen die Forderungen der Wahrheit und Liebe hindurch, hin zu dem Frieden, der Zufriedenheit, dem Reichtum und der ausströmenden Liebe geistiger Reife.

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