Die Menschheit müht sich ab, um in dieser Zeit, die eines Tages das Zeitalter der großen Furcht genannt werden mag, die Antwort auf die oben gestellte furchteinflößende Frage zu finden. Sie wird auch als eine Zeit unglaublicher technischer Erfindungen bekannt sein, die für den einzelnen größere physische Freiheit, doch paradoxerweise auch eine mesmerische Furcht vor der Ausrottung des Menschengeschlechts mit sich gebracht hat.
Oberflächliche Beobachter, die alles hinnehmen, was das menschliche Denken vorübergehend als wahr ansieht, und daraus ihre Schlüsse ziehen, mögen an diese Vernichtung glauben. Sie mögen hinsichtlich des Zeitpunkts der endgültigen Explosion des menschlichen Willens und Hasses, die vielleicht die Vernichtung aller Formen des Lebens auf der Erde mit sich bringt, verschiedener Meinung sein, doch im allgemeinen stimmen sie darin überein, daß der schließliche Ausbruch ganz gewiß kommen wird, weil Furcht das einzige ist, was von der Auslösung eines alles zerstörenden Atomkrieges zurückhält. In dieser Erwartung des Untergangs werden sie durch das gegenwärtige Bild allgemeiner Unruhe, von Aufständen und Kriegen, verbunden mit der offenen Mißachtung christlicher Moral, die das menschliche Denken in Aufruhr halten, bestärkt.
Und doch sehnt sich die Menschheit danach, zu leben. Die Anzeichen von Erregung und Angst zeigen nur, daß die Dringlichkeit der Lage in weiten Kreisen erkannt wird. Überall suchen die Menschen nach Sicherheit, nach Befreiung von entzweienden Triebkräften, nach einer Garantie für den Frieden. Werden ihre Wünsche in Erfüllung gehen? Oder weist das gegenwärtige Bild weltweiter Umwälzung tatsächlich auf den Beginn universeller Selbstvernichtung hin? In welche Richtung weist die lange Geschichte der Menschheit?
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