Als ich als junge Frau in England lebte, hörte ich zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft. Aber erst etwa ein Jahr später war ich bereit, die Wahrheiten anzunehmen, die sie lehrt. Zu der Zeit lebten mein Mann und ich in einem abgelegenen Dorf in Saskatchewan, Kanada, das etwa 50 Einwohner und überhaupt keine Kirche hatte. Auf meine Bitte gab mir mein Mann zu unserer ersten Weihnacht das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, und es war das wunderbarste Geschenk, das er mir hätte geben können.
Während der ersten fünf Jahre meines Studiums dieser Religion lernte ich keinen einzigen Christlichen Wissenschafter kennen. Aber ich las Wissenschaft und Gesundheit fünfmal und war von der Wahrheit, mit der ich mich befaßte, überzeugt. Ich verließ mich nicht mehr auf die materielle Medizin und begann sofort in kleinen Dingen Heilungen durch Gottes Macht zu erleben. Ich lernte verstehen, was Gott ist, und neue Aspekte Seiner Güte taten sich mir auf. Ich hatte das Gefühl, als ob ich aus einem kleinen, von Bergen umgebenen Tal auf einen Gipfel mit einem wunderbaren neuen Ausblick auf Gott und den Menschen geführt worden wäre.
Nach fünf Jahren zogen wir in eine Stadt, wo ich die Gottesdienste einer Kirche Christi, Wissenschafter, besuchen und unsere Kinder, als sie alt genug waren, in der Sonntagsschule anmelden konnte. Ich wurde Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche. Ich bin immer sehr dankbar gewesen für die selbstlose Liebe meines Mannes, der mich ermutigte, Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft zu nehmen, was mir neue Türen zum Verständnis öffnete. Einige Jahre später, als mein Mann weiterging, fanden meine Kinder und ich Kraft, und wir wurden versorgt. Als ich die Substanz des Geistes verstehen lernte, die nicht erschöpft werden kann, und auf Gottes Führung zu vertrauen begann, wurde allmählich ein Gefühl des Mangels überwunden.
Im Jahre 1948 bot sich mir die Gelegenheit, nach Boston zu gehen und für Die Mutterkirche zu arbeiten. Die menschliche Vernunft sagte mir, ich sei töricht, meine Stellung und mein Heim aufzugeben und weit weg nach Boston zu gehen, und mir graute, wenn ich daran dachte. Doch Gottes Befehl war so klar, daß ich gehorchen konnte, und mein Gehorsam brachte mir reichen Segen. Die Jahre, die ich in Boston tätig war, waren für mich Jahre der Prüfung und des Wachstums, und ich bin dankbar, daß ich mit Menschen zusammenarbeiten durfte, die in all ihrem Tun Gott an erste Stelle setzten. Ich werde ihr hingebungsvolles Vorbild nie vergessen. Ich lernte Mary Baker Eddys Vision von der Erlösung der ganzen Menschheit besser verstehen sowie das gewaltige heilende und erneuernde Wirken, das in dem Bemühen unserer Bewegung, diese leidende Welt zu segnen, zum Ausdruck kommt.
Im Laufe der Jahre haben wir in unserer Familie viele Heilungen gehabt. Sogenannte Kinderkrankheiten wurden schnell überwunden — gewöhnlich durch unser eigenes Studium und Gebet. Was wahrscheinlich bei einem der Kinder als Lungenentzündung diagnostiziert worden wäre, wurde innerhalb einer Woche durch das hingebungsvolle Gebet eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft geheilt. Ich wurde auch von dem, was akuter Gelenkrheumatismus zu sein schien, geheilt. Einige Jahre später zeigten sich die Symptome erneut. Sie verschwanden jedoch, als ich erkannte, daß das, was nie geschehen war, nicht wieder auftreten konnte. Beide Heilungen vollzogen sich innerhalb weniger Tage.
Vor einigen Jahren stieß mich jemand auf der Straße mit Gewalt um. Dabei erlitt ich schwere Verletzungen am Arm und Prellungen im Gesicht. Im selben Augenblick, als dies geschah, konnte ich der Person vergeben, die anscheinend dafür verantwortlich war. Innerhalb von 36 Stunden war mein Arm geheilt, und ich konnte ihn wieder unbehindert gebrauchen. Da ich dieses Problem selbst ausarbeiten wollte, nahm ich die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zur Hand und betete einige Zeit, um das geistige Selbst des Menschen zu erkennen. In der Nacht wachte ich unter Schmerzen auf und wünschte, ich hätte jemanden, der mir helfen könnte. Ich wollte aber zu dieser Stunde keinen Ausüber anrufen, und so wandte ich mich an unseren immer gegenwärtigen Vater, Gott, um Hilfe und Unterstützung. Ich schlief bis zum Morgen durch. Im Laufe des Tages spielte ich Klavier, und bald hatte ich keinerlei Schmerzen mehr, und jegliche Spur der Verletzung an meinem Arm verschwand.
Nachdem ich pensioniert worden war, lernte ich Auto fahren. Es macht mir Freude und befriedigt mich, und ich frohlocke in dem Wissen, daß ich — wie auch jeder andere Fahrer auf der Straße — unter dem göttlichen Impuls des Geistes handele. Seit vielen Jahren bin ich in unserer Kirche tätig; ich unterrichte in der Sonntagsschule, versehe den Ordnerdienst und beteilige mich an Komiteearbeit. Ich habe festgestellt, daß die selbstlose Liebe, die solch eine Tätigkeit erforderlich ist, mein Leben bereichert hat.
Victoria, Britisch Kolumbien, Kanada
